- Januar 14, 2022
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Transfusionsmediziner rufen zu regelmäßiger Blutspende auf
Anlässlich des Weltblutspendetags am 14. Juni 2021 ruft die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e.V. (DGTI) zur regelmäßigen Blutspende auf und dankt allen Blutspenderinnen und -spendern für ihren wichtigen Beitrag zur Patientenversorgung. Aufgrund des demografischen Wandels kann es zukünftig zu Versorgungsengpässen kommen. Die Zahl der möglichen Blutspenderinnen und Blutspender zwischen 18 und 65 Jahren nimmt konstant ab. Gleichzeitig gibt es immer mehr ältere Menschen, die einen höheren Bedarf an Blutprodukten haben. Ein Experte der Fachgesellschaft erläutert, wer spenden darf und wie eine Blutspende abläuft, insbesondere unter strengen Hygienemaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie.
Der demografische Wandel in Deutschland wirkt sich auch auf die Versorgung mit Blutprodukten aus. Während es immer mehr ältere Menschen gibt, die eine Bluttransfusion benötigen, sinkt die Anzahl möglicher Blutspender in der Altersgruppe zwischen 18 und 65 Jahren. Kommen dann noch besondere Umstände wie die Corona-Pandemie oder die Urlaubszeit im Sommer hinzu, kann es schnell zu Engpässen in der Versorgung mit Blutprodukten kommen. „Wir möchten den Weltblutspendetag zum Anlass nehmen, allen Spenderinnen und Spendern für ihren Einsatz zu danken. In der Transfusionsmedizin arbeiten wir kontinuierlich an einem zielgerichteten Einsatz von Blutprodukten. Eine Blutspende kann Leben retten. Insbesondere in akuten Notfallsituationen wie nach Unfällen oder während einer OP, bei großem Blutverlust während einer der Geburt oder in der Krebstherapie müssen wir auf ausreichend vorhandene Blutressourcen zurückgreifen können“, erläutert Professor Dr. med. Hubert Schrezenmeier, 1. Vorsitzender der DGTI.
Wer eignet sich als Blutspender?
Grundsätzlich können alle Menschen, die volljährig und nicht älter als 73 Jahre sind, sich gesund und fit fühlen und mindestens 50 Kilogramm wiegen, zur Blutspende gehen. Erstspendende sollten nicht älter als 65 Jahre sein. Auch ältere Personen können spenden, sofern sie gänzlich gesund sind und keine Medikamente einnehmen. Es erfolgt in diesen Fällen eine individuelle ärztliche Entscheidung in den Blutspendediensten.
Blutspendende sollten ihren Personalausweis oder, sofern schon vorhanden, ihren Blutspenderausweis zum Termin mitbringen und vorher ausreichend essen und trinken, um Kreislaufproblemen vorzubeugen.
Die Ärztinnen und Ärzte, welche die Blutspende begleiten, untersuchen vorher ausführlich jeden potenziellen Spender, um die aktuelle individuelle Eignung abzuklären. Dabei hilft ein Fragebogen, den alle spendenwilligen Personen ausfüllen müssen. „Die Teilnahme an einer Blutspende hat für die Spender auch den Vorteil, dass sie danach ihre eigene Blutgruppe kennen. Ist man selbst im Notfall auf eine Bluttransfusion angewiesen, kann so schneller das passende Blutprodukt gefunden werden. Außerdem können durch die ausführliche Untersuchung vor einer Blutspende mögliche Erkrankungen frühzeitig erkannt werden“, hebt Schrezenmeier die Vorteile einer Blutspende hervor.
Wie oft dürfen Interessierte spenden?
Männer dürfen innerhalb von 12 Monaten bis zu sechs Vollblutspenden leisten, Frauen bis zu vier. Der Abstand zwischen den Blutspenden muss mindestens 56 Tage betragen, damit der Körper Zeit hat, den Blutverlust wieder auszugleichen. „Menschen können nicht beliebig oft Blut spenden. Dies unterstreicht, warum möglichst viele verschiedene Personen regelmäßig zur Blutspende gehen sollten“, so Schrezenmeier.
Wie läuft eine Blutspende in Zeiten der Corona-Pandemie ab?
Die Blutspendeneinrichtungen haben ihre ohnehin schon strengen Hygienekonzepte aufgrund der Pandemie nochmals verschärft. „Spendende brauchen sich keine Sorgen vor einer möglichen Infektion im Zuge der Blutentnahme zu machen, denn der Schutz und die Gesundheit der Spendenden hat oberste Priorität“, betont Schrezenmeier, der auch Ärztlicher Direktor und Medizinischer Geschäftsführer des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm (IKT) sowie des Instituts für Transfusionsmedizin des Universitätsklinikums Ulm ist. Neben den gängigen Hygienevorschriften wie dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und Abstandsgeboten gibt es weitere Besonderheiten. In den meisten Fällen erfolgt eine Blutspende nur nach Terminvergabe, um die Bildung von Schlangen zu vermeiden. Potenziellen Spendenden wird zudem Fieber gemessen. „Grundsätzlich gilt, dass Menschen mit grippalen Infekten oder Erkältungs-Symptomen sich erst gar nicht auf den Weg zur Blutspende machen sollten. Dies gilt auch für Personen, die in den letzten vier Wochen vor einem Spendentermin im Ausland waren oder gar Kontakt zu einer infizierten Person hatten“, so der Transfusionsmediziner. Während der Blutspende werden die Spender durch professionell ausgebildetes Pflegepersonal sowie Ärztinnen und Ärzte vor Ort betreut und überwacht.