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Lange Nacht der Galerien und Museen
Zum zehnten Mal fand sie statt, die Lange Nacht der Galerien und Museen im Neustädter Barockviertel. 19 Kunst- und Kultureinrichtungen gestalteten in diesem Jahr ein sehr vielseitiges nächtliches Ausstellungs- und Erlebnisprogramm. Unter anderem waren berührende Zeichnungen von Flüchtlingskindern zu sehen, die im Rahmen einer Auktion zu Gunsten der kleinen Schöpfer versteigert wurden. Erstmals dabei war das gerade erst eröffnete Atelier Höppner, in der die Dresdner Künstlerin Silke Höppner ihre Ausstellung „nocturne“ präsentierte. Der bekannte Dresdner „Nachtwächter“ fuhr unterhaltsam durch diese Nacht.
An der „Jubiläums-Nacht“ beteiligten sich wie im Vorjahr 19 Häuser, die Kunst, Kultur und Kunsthandwerk diesmal an 18 Adressen im Barockviertel präsentierten. Die Veranstaltung wurde wie von Anfang an von der seit 13 Jahren in diesem Viertel ansässigen engagierten Galeristin Sybille Nütt organisiert. Auf die aktuelle Flüchtlingssituation ging die Ausstellung in den Räumen der Galerie Holger John ein. Zusammen mit Heike Jack von der Agentur Kulturperlen hatte John Zeichnungen von Flüchtlingskindern aus dem Dresdner Zeltlager zusammengestellt und in einer Ausstellung mit Werken des Museums für Sächsische Volkskunst zum Thema „Heimat“ kombiniert. Am Abend wurde der Film „Wohin ich gehe“ von Dirk Großer (Filmprojekt Babel) in Dresden uraufgeführt. Er zeigte filmische Portraits von Menschen mit Migrationshintergrund.
Auch in der Galerie Sybille Nütt ging es einzig und allein um das Thema MENSCH. Gezeigt wurde die Ausstellung „Innensicht“ mit den Werken der bedeutenden Dresdner Zeichnerin Elke Hopfe, die anlässlich ihres 70sten Geburtstag kuratiert wurde. Als ehemalige Professorin der Hochschule für Bildende Künste Dresden hatte Elke Hopfe über 2 Jahrzehnte hinweg Generationen von Studierenden gelehrt und wichtige künstlerische Aussagen maßgeblich befördert. 2010 wurde sie mit dem Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden geehrt.
Im Hans Körnig Museum wurden zeitgenössische Positionen aus Fotografie (Karin Armbruster) und Grafik (Lisa Pahlke) dem Werk Hans Körnigs aus den 50er Jahren gegenübergestellt. In der Initiative „10plus10“ hatten sich junge Kunstwissenschaftler und Künstler aus Dresden zusammengefunden, um gemeinsam Theorie und Praxis zu vereinen. So stellte die Kunststudentin Karin Armbruster gemeinsam mit der Studentin der Kunstgeschichte Annegret Müller eine fotografische Arbeit über den Alten Leipziger Bahnhof in Dresden in Bezug zu Hans Körnig. Die diesjährige Absolventin der HfBK Dresden Lisa Pahlke hingegen stellte gemeinsam mit der Studentin der Kunstgeschichte Nadja Mai ihre abstrakten Filzstiftzeichnungen den Radierungen Körnigs gegenüber.
Die Sächsische Akademie der Künste zeigte Objekte von Jacqueline Merz und bot von 19-23 Uhr Führungen durch ihre Ausstellung „Aurafallen – Schwindel der Wirklichkeit II“ an. Diese Ausstellung lud ein, sich auf einen spielerischen Parcours an der Grenze zum musikalischen Bereich zu begeben.
Neu im Viertel war das soeben neben der Ruine des „Hotel Stadt Leipzig“ eröffnete Atelier Höppner. In ihrer Ausstellung „nocturne“ stellte Silke Höppner ihre nächtlichen Ansichten stiller Landschaften und Architekturen aus – Räume von kontemplativer, ruhiger Intensität.
Foto: (Quelle: PR) v. l. n. r. Dr. Klaus Michael, Heike Jack, Holger John, Dirk Großer, Sybille Nütt, Maria Langhammer, Dr. Igor Jenzen