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Grandiose Stimmen, internationales Flair und Engagement der Extraklasse - Der 13. Competizione dell´Opera
(Text und Fotos von Anja K. Fliessbach)
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Es ist einfach grandios, was das Team um Wettbewerbsleiter Hans-Joachim Frey (Generalintendant Theater Bremen) für junge Talente, die internationale Opernwelt und nicht zuletzt für unsere schöne Stadt Dresden mit ihrer einzigartigen Semperoper tut. Vor wenigen Stunden ging das große Finale des Competizion dell` Opera mit einem traumhaften Finalkonzert zu Ende. In drei Stunden boten die 12 Finalisten des Internationalen Gesangswettbewerbs der italienischen Oper Kunstgenuss vom Feinsten. Klare Stimmen, unverbrauchte Künstler, jugendlicher Charme gemischt mit souveränem Auftreten – dem Nachwuchs zuzuhören war eine wahre Freude.
An diesem festlichen Sonntagmorgen hatte sich die Opernliebhaber Dresdens zusammengefunden, um neugierig den Nachwuchs unter den internationalen Gesangstalenten zu begutachten. „Das Niveau unserer Musiker ist in diesem Jahr außerordentlich hoch“, so Frey. Die Sopranistin Liubov Belotserkovskaya startete den Künstlerreigen mit einer Arie aus Giacomo Puccinis „La Rondine“ und schon beim zweiten Programmpunkt, dem Auftritt von Jong-Hoon Heo gab es tosenden Applaus und „Bravo“-Rufe. „So begeistert wie Sie sind, so schwer hat es die Jury“, erklärte die Moderatorin der Gala Bettina Volksdorf, die ihre Aufgabe professionell und entspannt meisterte. Andächtig lauschte das Publikum dann Yun Jeon Lee, die mit ihrer feinen, zarten Stimme und einer Arie aus Gaetano Donizettis „Linda di Chamounix“ ein Lächeln auf die Gesichter zauberte. Klar und wunderschön auch der Beitrag von Venera Gimadieva mit ihrer Gilda aus „Rigoletto“. Dem Beifall nach war Bariton Boris Dyakov ein (wenn auch ungekürter) Publikumsliebling mit seiner Arie aus Guiseppe Verdis „La Traviata“.
Doch das Glück und natürlich das Talent lagen in diesem Jahr besonders auf der Seite der Frauen. Von der Jury und gleichzeitig vom Publikum zur Siegerin gewählt wurde Maria Porubcinova mit der Arie der Amelia aus Verdis „Un Ballon in Maschera“, die das Preisgeld von 10.000 Euro (1. Platz) und 3000 Euro (Publikumspreis) wohl unter anderem für ein neues Kleid ausgeben wird. Für Paulina Gonzalez Melgarejo hat sich die Reise aus Chile auch gelohnt, sie wurde zweite mit einem Stück aus „Adriana Lecouvreur“ von Francesco Cilea. Evgenya Sotnikova hatte nicht nur das größte Lampenfieber, sondern auch eine ausgezeichnete Stimme und sympathische Bühnenpräsenz und erhielt den Sonderpreis der Jury.
„Wenn man das Lampenfieber im Griff hat, hilft es sogar“, so Markus Poschner, der 2004 selbst den Deutschen Dirigentenpreis gewonnen hat. Der Generaldirektor der Bremer Philharmoniker hatte den jungen Talenten gute Tipps gegeben: „Man muss sich in den Sekunden des Auftritts nur auf sich konzentrieren und auf jeden Fall nicht an die Jury denken.“ Poschners Orchester, die Bremer Philharmonie, zeigte unter anderem mit Gaetano Donizettis Ouverture zu „Roberto Devereux“ ihr außergewöhnliches Können. Das Bremer Orchester begeisterte neben der unbestreitbaren Professionalität durch Spielfreude und Temperament.
Kompliment an die Jury und das Organisationsteam für das Engagement und das gute Gespür, aus 600 Teilnehmern weltweit die besten zu finden. „Dresden ist ein würdiger und Austragungsort für diesen wichtigen Wettbewerb“, so Oberbürgermeisterin Helma Orosz, die eine kurze Ansprache hielt und die Preise vergab. Kleiner Wermutstropfen: Unter den Finalisten waren keine Deutschen.
„Die besten Teilnehmer dieses Wettbewerbs kommen aus den Ländern wie Korea, wo zu Hause viel gesungen und musiziert wird. Wir müssen hier dafür sorgen, dass unsere Kinder wieder mehr Freude am Musizieren haben und zu Hause mehr singen“, gab Hans-Joachim Frey den Gästen mit auf den Weg.
Rundum ein wunderbarer Vormittag, ein gutes Finalkonzert und ein gelungener Wettbewerb auf höchstem Niveau.