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Alte Meister Café & Restaurant hat in der Rubrik "Bestes Restaurant im Stadtzentrum" gewonnen

War das ein lustiger Abend! Wie schön, wenn in einem Restaurant Humor den Service und Ernsthaftigkeit die Küche bestimmt. Unser Kellner, ein Auszubildender im zweiten Lehrjahr, kaschierte so charmant kleine Fauxpas, dass der ganze Besuch im Alte Meister (Theaterplatz 1a) davon bestimmt wurde. 

 

Frisch, jung und charmant ging er damit um und hatte es mit uns auch nicht leicht. Wir wollten doch wirklich immer wissen, was wir da Leckeres auf dem Teller hatten und auch noch, was wir für Wein zu den Gängen kredenzt bekamen. Am Anfang baten wir noch, dass er eine Kollegin schicken sollte, die uns etwas erklären könnte. Als wir aber sahen, das keiner Zeit für ihn hatte, schlossen wir ihn in unser Herz. Und ein Abend mit Herz - das ist doch etwas Außergewöhnliches in der heutigen Zeit. Die Freude über den jungen Kellner wurde mit der Freude über einen wahren Gaumenschmaus kombiniert. Wir waren zwar zuvor manchmal flüchtig hier gewesen, aber so ein entspanntes Dinner in abendlicher Atmosphäre – da wirkte das Alte Meister gleich ganz anders. Das Café Restaurant wurde im Oktober 2001 in den Räumen des ehemaligen Braun‘schen Ateliers eröffnet. Am Tag werden im Museums-Café der weltberühmten gleichnamigen Galerie frische Köstlichkeiten der kreativen internationalen Küche geboten. Am Abend kredenzt Küchenchefs Tobias Ehle und Feines. Wir beginnen mit dem Angebot des Tages: ein Aperitif aus Wodka, Champagner und Litschi  (6,50 Euro). Anschließend bestellen wir Makrelenmousse mit Pumpernickel und Apfel-Wasabisorbet (11 Euro) und Rindertatar mit Kräuter Eclair und Wachtelei (13 Euro). „Das Eclair ist eine besondere Art, das Brot einmal zu umgehen. Das Wachtelei gibt der Vorspeise zudem eine spezielle Note, da es noch nicht jeder gegessen hat“, so Küchenchef Tobias Ehle. Es ist perfekt angerichtet, alles passt.  Als Hauptgang bestellen wir Heilbuttfilet mit Roter Bete  (25 Euro) und die Empfehlung des Küchenchefs - was nicht in der Karte steht - Kalbsentrecote mit Pastinakenpüree und Erbsen (24 Euro). Das Kalbsentrecote ist ein sehr feines Fleisch und harmoniert super mit der Pastinake, die eine leichte Süße hat - ein Hauch von Frühling. Als Dessert wählen wir eine Käsevariation mit fruchtigem Curd vegan und Bautz‘ner Senf (9 Euro), sowie Tiramisu mit Orangen (7,20 Euro). Was für Weine wir tranken, erfuhren wir erst nach dem Essen. Unser lieber Kellner nannte sie Rot und Weiß, was bis auf eine Verwechslung auch stimmte. Wir schmeckten aber schon, dass wir da edle Tropfen serviert bekamen. Denn wer auch immer die Weine gewählt hatte, verstand sein Handwerk und liebte offensichtlich junge Weine. Wenn er oder sie doch nur Zeit gehabt hätte, sie uns zu erklären. Es waren: ein Lugana vom Weingut Cadeifrati (2015), ein Muskateller Pfefferer vom Weingut Schreckbichl aus Südtirol (2015), ein Grauburgunder vom Weingut Proschwitz (2015) und ein Dornfelder vom Weingut Loose, Weinböhlaer Gellertberg (2013).

 

Fazit: Die Küche war wirklich ausgezeichnet. Wir mögen den klaren Stil auf der einen Seite, die Möglichkeit zum experimentieren (Apfel-Wasabisorbet, Wodka und Champagner) auf der anderen Seite. Unser Kellner war supernett. Es war ein rundum gemütlicher Abend.