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Du bist, was du isst!
Diesem Prinzip widmet sich auch die Schaub-Kost. Vor über 50 Jahren gründete Paul Schaub in Bad Ragaz in der Schweiz das Schaub-In- stitut und legte somit den Grundstein für sein Ernährungs-Konzept.
Der Schweizer Physiotherapeut und seine Frau hinterfragten die damals geltenden Ernährungserkenntnisse, die eine Ernährung empfahlen, die aus vielen Kohlenhydraten, Vollkorn und Rohkost, sowie wenig Fett, bestand. Darauf konzipierten sie die Richtlinien der Schaub-Kost, die frei ist von Gluten, Laktose, Getreide, Zucker und Zusatzstoffen, aber dafür betont aus Eiweißen (pfanzliche und tierische) und Fett besteht und wenig auf Ballaststoffe setzt. Ziel der Schaub-Kost ist, körperliche Beschwerden zu lindern, die laut der eigenen Erfahrung mit einer falschen Ernährung in Verbindung stehen wie Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, des Herz-Kreislauf-Systems oder des Stoffwechsels. Heute ist ihr Sohn Stefan Schaub Leiter des Instituts und führt die Arbeit seiner Eltern weiter. Nach wie vor setzt er auf die Erkenntnisse seiner Eltern und betont, dass die heutigen Ernährungsempfehlungen uns in eine Ernährungs- und Gesundheitsfalle lenken. Die Erfahrungswerte aus der Praxis des Instituts und die Meinungen der Patienten, bestätigen seine These. So sei Weizen und das Übermaß an Kohlenhydraten ein Hauptgrund für psychische Leiden wie Konzentrationsschwächen, Schlafstörungen, depressive Stimmungen oder Leistungsabfall, Müdigkeit oder Diabetes. Wer auf Fett oder Salz verzichtet, mindert die Leistungsfähigkeit seines Gedächtnisses, weil diese Stoffe elementar sind für die Funktionsfähigkeit des Hirns.
Auch die in der heutigen Ernährungsliteratur hoch gelobten Ballaststoffe sind nach der Schaub-Kost mit Vorsicht zu genießen: Sie können zu Darmgährungen, Blähungen und Reizdarm führen und auch Ursache für Gelenk- und Kopfschmerzen sein. Es sind einige Spielregeln zu beachten, wenn Sie sich nach Schaub ernähren möchten.
Die Schaub-Pyramide:
Den Sockel bilden zu gleichen Teilen Fette (z.B. Rahm, Butter, Olivenöl, Kokosfett) und Eiweiße (z.B. Fleisch, Fisch, Käse. Eier). Der mittlere Teil füllt sich mit Kohlenhydraten, dabei wird auch auf sämtliche Getreideprodukte verzichtet. Somit werden dem Körper Kohlenhydrate aus den Bereichen Gemüse, Früchte und aus Kartoffeln oder Glasnudeln zugeführt. Die Spitze der Pyramide bilden (gesunde) Snacks, wie Nüsse oder Oliven.
Die Lebensmittelkombination:
Die Richtlinien der Schaub-Kost setzten auf kohlenhydrat- und säurearme Lebensmittel, die aber nur in bestimmten Kombinationen, Mengen und Uhrzeiten zu sich genommen werden dürfen. Dabei gilt die alte Weisheit: Esse morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann. Wer nicht an der unteren Gewichtsgrenze steht, kann das Abendessen auch weglassen. Dadurch sollen sich der Bluthochdruck und Übergewicht schneller regulieren.
Pyramiden-Bausteinen Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten. Wer morgens kein Ei essen mag, kann dieses auch durch einen anderen Eiweißlieferanten ersetzen, wie z.B. Käse. Was man jedoch nicht machen sollte, ist das Ersetzten von Eiweiß durch Kohlenhydrate. Aber wer es mag, kann auch schon morgens zum Frühstück Bacon mit Spiegeleiern essen. Zum Frühstück eignet sich Obst als Beilage. Zum Mittag und Abendessen sollte darauf verzichtet werden, sofern Kartoffeln-Bestand der Mahlzeit sind. Da die Kombination nicht verdauungsfreundlich ist. Der Verzehr von (gekochtem) Gemüse, Salat und Obst sollte auch nicht in einer Mahlzeit erfolgen. Es ist darauf zu achten, dass entweder das Eine oder das Andere gegessen wird. Ebenso müssen zwischen dem Verzehr von einem Apfel und Gemüse mindestens zwei Stunden liegen. Ansonsten ist der Verdauungsapparat überfordert und es kann zu Blähungen und Krämpfen kommen, da Früchte viel Fruchtsäuren und -zucker enthalten. Als goldene Regel im Verzehr von Gemüse, Salaten und Früchten empfiehlt Schaub, diese nicht mehr nach 14 Uhr zu verzehren, da es sonst über Nacht zu Gährprozessen im Magen-Darm-Trakt kommen kann.
Wohingegen Eiweiße und Fett problemlos zu jeder Mahlzeit kombiniert werden können und sollten. Wer dem Ernährungskonzept von Schaub folgt und Zucker und Getreide aus seiner Ernährung verbannt, der braucht sich um die erhöhte Fettzufuhr keine Gedanken machen. Da fettreiche Lebensmittel länger sättigen, benötigt man insgesamt weniger Essen. Ebenso hängt die Vitaminaufnahmefähigkeit des Körpers mit Fett zusammen. Wichtige Vitamine (A, D, E, K), vor allem Vitamin D ist wichtig für den Körper und notwendig für die Aufnahme von Kalzium. Somit sind die heutigen Low-Fat-Ernährungstrends eher negativ für Knochen und Gelenke.