• 4373 Aufrufe

Der Dresdner Stadtschreiber: Was steckt dahinter?

Was sind die Aufgaben eines Stadtschreibers?
Im Mittelalter stand der juristisch gebildete Stadtschreiber oft an der Spitze der städtischen Verwaltung und hatte die Aufgabe, Urkunden zu verfertigen, die städtische Korrespondenz zu führen und manchmal auch Gerichtsverhandlungen zu protokollieren. Heute dagegen vergeben mehrere deutsche Städte Stipendien an freie Schriftsteller, damit diese eine Zeitlang in der jeweiligen Stadt leben und schreiben. In Dresden wird erwartet, daß der Stadtschreiber neben Eröffnungs- sowie Abschlußlesung mit weiteren Veranstaltungen der regionalen Literaturtradition neue Impulse verleiht – und somit auch den Ruhm der Stadt mehrt.

Seit wann gibt es das Amt?
Seit 1996. Initiator war damals die „Stiftung Kunst und Kultur“ der Dresdner Sparkasse, die heute zur Ostsächsischen Sparkasse gehört.

Welche  Unterstützung erfährt der Stadtschreiber?
Die „Stiftung Kunst und Kultur“ der Ostsächsischen Sparkasse vergibt jeweils von April bis September ein halbjährliches Stipendium in Höhe von monatlich 900 Euro und stellt kostenfrei eine Wohnung auf der Bürgerstraße in Dresden-Pieschen zur Verfügung.

Wer kann sich als Stadtschreiber bewerben?
Deutschsprachige Autorinnen und Autoren, die schon mindestens eine eigenständige Publikation veröffentlicht haben. Für das Jahr 2006 gingen mehr als 100 Bewerbungen ein.

Wie und wo bewirbt man sich?
Mit einer Textprobe von 10 DIN A4 – Seiten in fünffacher maschinenschriftlicher Ausfertigung, einem Lebenslauf sowie einem Werkverzeichnis bis jeweils zum 30. September des Vorjahres beim Dresdner Amt für Kultur und Denkmalschutz (Königstraße 15), wo alle eingehenden Bewerbungen gesammelt werden.

Wer trifft die letztendliche Auswahl?
Eine fünfköpfige Jury, die sich aus je einem Vertreter

  • der Dresdner Kulturverwaltung,
  • der „Stiftung Kunst und Kultur“ der Ostsächsischen Sparkasse,
  • des Dresdner Literaturbüro e.V.,
  • dem Vertreter einer deutschen Autorenvereinigung
  • sowie einem Literaturwissenschaftler zusammensetzt.

 

Zurück zum Artikel

Zurück zur Startseite der KULTUR-Rubrik