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NEWS - Kultur
Aufgespürt von Anja Krause
Saftige blaue und weiße Trauben, knochige alte Rebstöcke und ein verlockendes Glas Wein: Ab sofort zeigt die Sächsische Winzergenossenschaft Meissen eG ausgewählte Gemälde der Coswiger Künstlerin Petra Kovács. Der Eintritt zur Ausstellung in der Vinothek der WeinErlebnisWelt (Bennoweg 9, Meißen) ist frei.
„Wir freuen uns auf die neue Ausstellung mit Acrylbildern der Künstlerin im Obergeschoss der Vinothek in der WeinErlebnisWelt Meißen. Diese Ausstellung ist eine wunderbare Gelegenheit, Wein einmal nicht in seiner geschmacklichen, sondern in seiner optischen Wirkung zu genießen. Die blauen Weintrauen in Kovács’ Bildern wirken reif und fruchtig, dass man am liebsten gleich reinbeißen möchte“, so Manja Licht, Marketingleiterin der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen. Die Künstlerin stellt jedoch nicht nur Gemälde rings um das Thema Wein, sondern auch farbenfrohe Darstellungen von Blumen, Landschaften, Tieren, Stillleben und vieles mehr in der WeinErlebnisWelt aus.
Die Sächsisch-Bayrische Satire Show!
Stelzner & Bauer
In ihrer Satire-Show zelebrieren STELZNER & BAUER Eigenheiten der sächsisch-bayerischen Ureinwohner: Vom Pendler bis zum Papst, vom Swingerclub mit Ökostrom bis zum Mundart-Kurs, der garantiert jede EU-Norm erfüllt.
Hier stehen zwei auf der Bühne, die wissen, wovon sie sprechen: Christoph Stelzner (Dresden) und Martin Bauer (München) haben als Erste die Brandenburgische Seenplatte mit Sauerstoffgerät durchquert. Danach war ihnen klar: Sie sind zwei sächsisch-bayerische Seelen zwischen Semperoper und Schweinshaxen, die sich ein Schicksal teilen: Mit ihrem Dialekt machen sich Beide in Berlin unbeliebt! Das Programm ist eine skurrile Parodien-Parade: Nicht immer politisch, aber trotzdem gesellschaftlich relevant. STELZNER & BAUER sind musikalisch, nachdenklich und vor allem grenzüberschreitend komisch. So urteilt die Presse: „Völkerverständigung der komischsten Art. Keine Sekunde langatmig. Zum Brüllen komisch“ (Münchner Merkur) „Stelzner und Bauer drehten richtig auf, wenn sie fetzigen Sound mit Stimmgewalt und instrumentaler Virtuosität kombinierten“ (Main-Echo) “Beim bayerisch-sächsischen Sprachunterricht bogen sich die Tölzer Zuhörer vor Lachen” (Tölzer Kurier)
Sächsische Staatskapelle Dresden
Andrés Orozco-Estrada und die Symphoniekonzert
Andrés Orozco-Estrada in der Semperoper im 5. Symphoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Dies war der zweite Auftritt mit dem Orchester; 2016 leitete der kolumbianische Dirigent bereits das ZDF-Adventskonzert in der Frauenkirche.
Zur Aufführung kamen das »Preludio sinfonico« A-Dur von Giacomo Puccini, Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert in C-Dur KV 467 und Hector Berlioz‘ »Symphonie fantastique« op. 14. Solist ist Rudolf Buchbinder, der zum wiederholten Mal gemeinsam mit der Staatskapelle aufgetreten war. Rudolf Buchbinder übernahm dankenswerterweise für den krankheitsbedingt verhinderten Radu Lupu das unveränderte Programm. Andrés Orozco-Estrada erhielt seine Ausbildung in Wien. Seit der Spielzeit 2014/15 ist er Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt, Music Director des Houston Symphony Orchestra und seit 2015 1. Gastdirigent des London Philharmonic Orchestra. Zuvor war er Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich. Als Gast leitete er die Wiener Philharmoniker, die Wiener Symphoniker, das Mahler Chamber Orchestra und das Gewandhausorchester Leipzig sowie die Orchester in Pittsburgh, Cleveland und Chicago. Seine Tätigkeit führte ihn außerdem zum Glyndebourne Festival und zu den Salzburger Festspielen.
Die nächsten Termine: 11. Symphoniekonzert, Staatskapelle Dresden, Semperoper, 9. Juni (11 Uhr), 10. Juni (20 Uhr), 11. Juni (20 Uhr), Ticketpreise von 36 - 82 Euro.
Albrechtsburg Meissen
„ZWIESPRACHE Barlach/Dettmar“
Noch bis Juli präsentiert die Albrechtsburg Meissen ausgewählte Skulpturen des Expressionisten Ernst Barlach und Gemälde des Malers Alexander Dettmar in einer Sonderausstellung.
Aus Anlass des 80. Todestages von Ernst Barlach wird in den spätgotischen Räumen der Albrechtsburg sowohl eine Einheit aus Architektur, Plastik und Malerei als auch ein Dialog zwischen zwei Künstlern verschiedener Generationen gestaltet. Die Bilder Dettmars gehen dabei mit den Plastiken Barlachs eine ganz besondere Verbindung ein, die beim Arbeiten so noch nicht geplant ist, die aber später im Ausstellungsraum zu einer harmonischen Verschmelzung von Formen und Farben zwischen den Werken beider Künstler führt.
Albrechtsburg Meissen, 21. April bis zum 22. Juli
Städtische Galerie Dresden
Deutung des Daseins. Bernhard Kretzschmar.
Die Ausstellung würdigt das Schaffen Bernhard Kretzschmars von seinen Anfängen um 1915 bis in die späte Zeit um 1970. Sie konzentriert sich auf die Malerei und das druckgrafische Schaffen. Zwei kleinere Werkgruppen bilden den Auftakt der Ausstellung:
Die erste zeigt Kretzschmars spätimpressionistische Anfänge, seine Hinwendung zur Landschaft in Alla-Prima-Malerei und zum Porträt, die deutlich unter dem Einfluss seiner Lehrer Robert Sterl und Carl Bantzer stehen. Die zweite Gruppe wirft ein Licht auf die kurze nachexpressionistische Phase in der Dresdner Kunst, die auch Kretzschmar um 1919 erfasste. Dieser großen Werkgruppe ist der Hauptteil der Ausstellung gewidmet. Gezeigt werden Landschaften und Interieurs, oft mit Figurenkompositionen verbunden, die im Alltagsleben angesiedelt sind und häufig ins Meta-phorische gesteigert werden. Die Ausstellung zeigt Kretzschmar als einen Künstler, der Landschaft und Architekturstück, Erzählerisch-Situatives oder Atmosphärisches einer strengen Bildkomposition und dichten Farbtextur unterzuordnen wusste. Er gehört seit den 1920er Jahren fest zum Kanon der Dresdner Kunst und hat ihr eine unverwechselbare persönliche Seite hinzugefügt. Die Ausstellung besteht aus 29 Gemälden und 30 Grafiken.
Städtische Galerie Dresden, 10. Februar bis 13. Mai, Eintrittspreise: Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 4 Euro.
Fred Stein. Modern Times
Eine Ausstellung des Kupferstich-Kabinetts
Die Sammlungspräsentation „Weltsicht und Wissen um 1600“ gibt Einblicke in die Dresdner Kunstkammer der Sächsischen Kurfürsten. In dieser wurden Artefakte und Naturobjekte aus allen bekannten Erdteilen zusammengetragen, um die Welt im Kleinen zugänglich zu machen und enzyklopädisch über deren Vielgestaltigkeit Auskunft zu geben. Hierauf nimmt das Kupferstich-Kabinett in der Reihe „Weltsichten auf Papier“ mit wechselnden Werken aus seiner Sammlung oder ausgewählten Leihgaben Bezug.
Waren der Erwerb und die Verbreitung von Weltwissen in der Frühen Neuzeit oftmals an die Bedürfnisse fürstlicher Repräsentation gebunden, stehen sie in der Moderne unter gänzlich anderen Vorzeichen. Mit „Fred Stein. Modern Times“ präsentiert das Kupferstich-Kabinett einen aus Dresden stammenden Fotografen (1909–1967), dessen Leben und Werk wesentlich von Flucht und Exil geprägt waren. Als Jude und überzeugter Sozialist musste er Deutschland nach der Machtergreifung Hitlers 1933 verlassen. Zunächst in Paris (1933–1940) und dann in New York (1941–1967) eignete er sich seine neue und teils fremde soziale Umwelt mit der Bildsprache modernistischer Fotografie an, um seine Weltsicht über verschiedene Printmedien auch einem breiteren Publikum zu vermitteln. Das Kupferstich-Kabinett gibt mit einer Auswahl von rund 30 Originalabzügen einen Einblick in Fred Steins bedeutendes Werk der Straßen- und Porträtfotografie.
Residenzschloss 28. März - 25.Juni, Eintrittspreise: Erwachsene 12 Euro, ermäßigt 9 Euro, Audioguide frei
Jahrhundertprojekt Museumsinsel
Die Brüder Humboldt und ihr Forum
Alexander und Wilhelm von Humboldt waren herausragende Persönlichkeiten, Forscher und Denker der Aufklärung. Doch warum sind die Brüder die Namensgeber des Humboldtforums im Berliner Schloss?
Die Dokumentation fragt nach der Aktualität der beiden und wird zur Entdeckungsreise. Sie begleitet die Forscher Bénédicte Savoy und David Blankenstein zu für die Brüder entscheidenden Orten. Orte, an denen sich schon früh die großen Themen ihres Lebens erkennen lassen. Ausgehend vom Familienwohnsitz Schloss Tegel führt der Film nach Paris, ins Baskenland, nach Freiberg und lässt viele bisher noch nie gezeigte Objekte und Bezüge entdecken. So verschieden die beiden Brüder in Charakter und Karriere auch waren –der eine Philosoph, grenzüberschreitender Sprachforscher und preußischer Minister, der andere Naturwissenschaftler, Universalgenie und Feingeist – so haben sie doch auch zahlreiche oft überraschende Gemeinsamkeiten. Beide wurden durch die Französische Revolution geprägt und durch die zahlreichen Reisen. Wissensdurst war für sie eine Voraussetzung, die Welt zu begreifen, um dadurch Wege zu sich selbst zu finden. Beide waren extrem freiheitsliebend, Kosmopoliten, und beide sahen die Welt als Ganzes: Alexanders Credo: "Alles ist Wechselwirkung". Wilhelm, der 17 Sprachen sprach und 70 erforschte, sagte: "Erst die Summe aller Sprachen bildet die Idee der Menschheit ab". Eine Überzeugung, mit der er zur Zeit der Restauration als Politiker dramatisch scheiterte. Die antirassistischen, ökologischen und antinationalistischen Positionen von Wilhelm und Alexander von Humboldt sind heute aktueller denn je. Für Deutschlands größtes Kulturprojekt, das Berliner Humboldtforum, soll das Denken der Brüder Humboldt wegweisend sein, betonen die Gründungsintendanten Neil MacGregor und Hermann Parzinger. Die Dokumentation von Carola Wedel macht klar: Wer das Humboldtforum zum Leben erwecken will, muss das Denken von Wilhelm und Alexander von Humboldt verstehen.
ZDFinfo zeigt den Film am 21. Mai (8.30 Uhr), in den Mediatheken von ZDF und 3sat ist er ab 28. April (6.00 Uhr) verfügbar.
Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Nevin Alada? – Musikzimmer
Nevin Alada? (* 1972 in Van/ Türkei, lebt und arbeitet in Berlin) erhält den 11. Ernst-Rietschel- Preis für Skulptur. Der Preis wird in diesem Jahr erstmals vom Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (SKD), gemeinsam mit der Antonius Jugend- und Kulturförderung e.V. vergeben, die das Preisgeld stiftete.
Über die Vergabe entschied eine Fachjury, die sich aus der Direktorin des Albertinum Hilke Wagner, Kirsty Bell, freie Autorin für die Kunstzeitschrift frieze, dem Direktor des Bielefelder Kunstvereins Thomas Thiel sowie dem Direktor des Lenbachhaus München Matthias Mühling zusammensetzte. Nevin Alada? steht mit ihrer zeitbasierten und performativen Praxis in der Tradition eines erweiterten Skulpturenbegriffs. In ihren Arbeiten spielen die Fragen nach Herkunft, Selbst- und Fremdwahrnehmung ebenso wie die Musik als Ausdrucksträger kultureller Identität eine große Rolle. In vielen ihrer Werke erzeugt sie mit skulptural-performativen Mitteln Töne und Klänge, die sie für rhythmische Kompositionen verwendet. Für die Ausstellung, die ab dem 15. März 2018 im Mosaiksaal des Albertinum zu sehen ist, hat die Künstlerin zwei Werke ausgewählt: „Musikzimmer“ und „Raise The Roof“. In den skulpturalen Objekten des „Musikzimmers“ verbinden sich in feinsinniger Weise Form und Funktion. Aus altem Mobiliar entstanden in Zusammenarbeit mit Instrumentenbauern Musikinstrumente, die sowohl in ihrer wohnlichen als auch künstlerischen Funktion als außergewöhnliche Klangkörper nutzbar sind – und während der Ausstellung zu bestimmten Zeiten auch gespielt werden. Durch die auf ihm erzeugte Musik erfährt das Möbelstück eine Transformation und verwandelt sich in einen unerwartet poetischen Klangkörper. Die zweite Arbeit umfasst sieben gerahmte, aufgesockelte und im Raum stehende Kupferplatten. Auf der Biennale in Venedig 2017 führte Nevin Alada? die Performance „Raise The Roof“ auf. Sieben Tänzerinnen hinterließen mit den Stiletto-Absätzen ihrer Schuhe Abdrücke auf Kupferplatten, indem sie zu verschiedenen Songs tanzten, die für das Publikum nicht hörbar waren – die Titel der Lieder waren jedoch auf den T-Shirts der Tänzerinnen zu lesen, darunter z.B. „Enjoy the Silence“ von Depeche Mode. Zu hören war allein der rhythmische Klang der Stöckelschuhe. Die Abdrücke der Absätze und die Spuren des Tanzes haben sich als ornamentales Motiv in das Metall eingegraben – ohne den Hinweis auf ihr akustisch begleitetes Entstehen führen die Reliefplatten nun jedoch ein skulpturales Eigenleben.
Albertinum, 15. März - 15 Juli, Eintrittspreise: Erwachsene 10 Euro, ermäßigt 7,50 Euro
Kraszewski-Museum
Im Rausch der Bewegung.
Die neue Sonderausstellung im Kraszewski-Museum widmet sich einem Maler des 20. Jahrhunderts, der Schlesien, Breslau, Berlin, Dresden und den Bodensee als künstlerische Bühne genutzt hat. In Breslau fand seine künstlerische Ausbildung statt, u. a. war Loch Meisterschüler bei Hans Poelzig. Er betätigte sich anschließend als Grafiker, Illustrator, Karikaturist und Zeichenlehrer. U. a. war er in Berlin Sportreporter und arbeitete für das „Berliner Tagblatt“. Im Ersten Weltkrieg wurde er aufgrund von Unfallfolgen nicht eingezogen, sondern arbeitete in Schlesien als Zeichenlehrer. 1919 siedelte Loch nach Dresden um, wo er die Pianistin Dorothea Roth heiratete, die Tochter des Musikprofessors und Liszt-Freundes Bertrand Roth. Zunächst als Zeichenlehrer und Monteur tätig, arbeitete er seit 1925 als freischaffender Künstler. In seine Dresdner Zwanziger Jahre fiel die entscheidende Begegnung mit Mary und Elisabeth Wigman. Ihre Tanzschule wurde sechs Jahre lang sein bevorzugter Studien-, Zeichen- und Malort. Rhythmus, Bewegung und der Schwung des Körpers ließen ihn zu einem „Maler der Tänzerinnen“ werden, wobei die Physiognomie eine nur untergeordnete Rolle spielte.
Kraszewski-Museum, 7. März bis 27. Mai, Eintrittspreise: Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 3 Euro
Semperoper Dresden
Giuseppe Verdis Racheoper von Keith Warner
Im April ist die Premiere von Giuseppe Verdis Oper »La forza del destino / Die Macht des Schicksals« in der Inszenierung des Britischen Opernregisseurs Keith Warner in der Semperoper Dresden zu erleben. Die großen menschlichen Leidenschaften sind die eigentlichen Protagonisten in Ángel de Saavedras 1835 entstandenen epochalen Schauerepos »Don Álvaro o la fuerza del sino«, das Verdi zu seiner einundzwanzigsten Oper inspirierte. Das musikalische Ideendrama mit seiner vielgliedrigen Handlung und der reichen musikalischen Bandbreite wechselt zwischen der intimen Tragödie der drei Helden Leonora, Alvaro und Carlos und den buffonesken Nebenschauplätzen der sich im steten Kriegszustand befindlichen Welt. Der unter dem Eindruck des »Risorgimento« Zeit seines Lebens politisch engagierte Komponist führt mit diesem Werk - heute so brandaktuell wie eh - den Irrsinn übersteigerten Ehrbegriffs und das menschenverachtende Potenzial von Rassendiskriminierung und Kriegstreiberei vor. Spielball der Götter oder des eigenen Unglücks Schmied? Ein Versehen löst eine Verkettung von Schicksalsschlägen aus, aus der sich das verzweifelte Liebespaar Leonora und Alvaro nicht zu befreien vermögen. Dünkel und Fanatismus, Blutrache und Ehrenmord treiben alle Akteure dieses tieftragischen Opernwerks vor goyaesker Kulisse zuletzt in den unabwendbaren Untergang. Regisseur Keith Warner hinterfragt in seiner Inszenierung von »La forza del destino/ Die Macht des Schicksals« mit eindrucksvollen Bildern, mitreißenden Schlachtszenen und hochemotionalen Momenten die Entscheidungsmöglichkeit des Einzelnen vor der Wegkreuzung des Lebenspfades. Julia Müer erschuf dazu das Bühnenbild, das Handlungsraum und -zeit miteinander verschmilzt.
Semperoper Dresden, 28. April, 2., 5., 8., 11., 16., 19. Mai, 31. August, 14. September, Ticketpreise: 21-106 Euro
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Porzellansammlung restauriert Vasenbestand
Nach erfolgreicher Restaurierung einer „Vogelbauervase“ in Tokio setzen die SKD Arbeiten an weiteren Vasen fort.
Die weltberühmte Dresdner Porzellansammlung restauriert ihre wertvollen „Vogelbauervasen“. Insgesamt besitzt das Museum neun dieser außergewöhnlichen Objekte aus Japan, die wegen ihrer Seltenheit und besonderen Form zu den bekanntesten Porzellanen der Sammlung gehören. Dabei zählen die Vogelbauervasen zum Bestand von insgesamt 64 prächtigen großen japanischen Lackvasen. Sie wurden um 1700 in Japan speziell für den Export nach Europa hergestellt und verbinden auf einzigartige Weise barocke Opulenz mit japanischer Technologie und Kunstfertigkeit. Heute sind die dekorativen aber unbeständigen Auflagen aus Urushi-Lack aller Vasen ganz oder teilweise abgefallen. Eine Restaurierung in den kommenden Jahren ist dringend erforderlich – nicht zuletzt, um diesen außergewöhnlichen Bestand wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Einen Vorgeschmack auf das, was den Besucher in den kommenden Jahren erwartet, zeigt sich jetzt in der aktuellen Dauerausstellung der Porzellansammlung im Dresdner Zwinger, wo die bereits restaurierte Vase in ihrer vollen Pracht in der Bogengalerie zu sehen ist.
Zwinger Dresden, Ticketpreise: Erwachsene 6 Euro, ermäßigt 4,50 Euro
Veronese: Der Cuccina-Zyklus.
Die Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden besitzt ein umfangreiches Konvolut an Gemälden von Paolo Caliari, genannt Veronese (1528–1588), der als einer der bedeutendsten Vertreter der venezianischen Renaissancemalerei gilt.
Unter den Dresdner Gemälden sticht der Cuccina-Zyklus aufgrund seiner herausragenden künstlerischen Qualität sowie seiner typengeschichtlichen und ikonographischen Besonderheiten hervor. Die Ausstellung „Veronese: Der Cuccina-Zyklus. Das restaurierte Meisterwerk“ feiert die Vollendung einer sehr komplexen und forschungsintensiven Restaurierung. Die hohe Sinnlichkeit der Malerei, die brillante Schönheit des Kolorits, die herausragende Qualität der dargestellten Gewänder, wie auch die Lebendigkeit der Personen und ihre ausgeprägten Charaktere treten so nach fast 450 Jahren wieder ans Licht. Von Veronese vermutlich um 1571 im Auftrag der im Stoffhandel tätigen venezianischen Kaufmannsfamilie Cuccina angefertigt, besteht die Serie aus vier großformatigen Ölgemälden. Sie zeigen „Die Anbetung der Könige“, „Die Hochzeit zu Kana“, „Die Kreuztragung“ und „Die Madonna der Familie Cuccina“. Die figurenreichen Darstellungen zeichnen sich durch eine große Detailfreude und Wirklichkeitsnähe sowie eine erzählfreudige Kompositionsstruktur aus. Während drei Gemälde Begebenheiten aus dem Leben Christi zeigen, präsentiert das Votivbild „Die Madonna der Familie Cuccina“ bühnenartig die große Familie der Auftraggeber. Interaktive Medienstationen sowie Augmented Reality-Anwendungen, entwickelt von Studierenden des Fachbereichs Mediengestaltung der Technischen Universität Dresden, laden die Besucher zu weiteren Entdeckungen ein.
Zwinger Dresden, 9. März bis 3. Juni, Eintrittspreise: Erwachsene 12 Euro, ermäßigt 9 Euro
Galerie Oben
Helle Jetzig - NY Reloaded
Helle Jetzig Werke sind künstlerische Ausnahmepositionen. Sie fallen auf, sie fesseln, sie faszinieren und machen klar, wie Kunst eigentlich sein kann: klug, kreativ, kritisch, kryptisch – klasse. Er gewann 1987 den Kunstpreis der Oberpostdirektion Bremen und 1994 den Kunstpreis der Architektenkammer Niedersachsen.
Galerie Oben Kathrin Lahl, Chemnitz, NY Reloaded, 17. März – 30. Juni
Mit bunten Tellern den Kleinsten helfen
Der Verein tellerein deck dich hilft
bedürftigen Kindern in Sachsen
Gegründet hat sich der ehrenamtliche Verein im Jahr 2008. Seitdem hat er sich zur Aufgabe gemacht, bedürftigen Kinder in Sachsen zu helfen. Die Idee dahinter ist ungewöhnlicher. Es werden Teller künstlerisch gestaltet und bei Auktionen versteigert. Jeder Teller für sich ist ein Unikat. Dabei holt sich der Verein kreativen Beistand von regionaler und nationaler Prominenz. Die Gelder werden bedarfsgerecht für verschiedene Projekte des Vereins eingesetzt wie Kochwochenenden, Ausflüge oder Mittagsspeisungen von Kindern. Es bestehen Kooperationen mit lokalen Einrichtungen in ganz Sachsen. Das Ziel ist es, Kindern ein gemeinschaftliches Essen zu ermöglichen und dabei Kenntnisse über eine ausgewogene Ernährung zu vermitteln, auch in den Familien der Kinder. Im Rahmen der ersten Tellerauktion in Dresden, hat der Verein zwölf Teller von Prominenten designen lassen. Als Tellergestalter versuchten sich unter anderem Familie Biedenkopf, Lutz Richter und Andreas Bourani.
Viele Prominente haben neben ihren Jobs eine künstlerische Ader. Sie malen, fertigen Skulpturen oder werden anders kreativ. Sehen Sie, welche Motive sich Prominente und Künsler für einen guten Zweck ausgedacht haben.
Oh-TÖNE
Wir sprachen mit Cornelia Drese, Gründerin und Leiterin der Musical-Werkstatt
Oh-TÖNE darüber, was das Leben auf der Bühne lehrt.
Was verbirgt sich hinter „Oh-TÖNE“?
Drese: Wir sind eine spezialisierte private Musikschule und heißen Musical-Werkstatt, da wir in erster Linie alle Fächer anbieten, die für Musical wichtig sind: Singen, Tanzen und Schauspiel.
Warum haben Sie als Genre Musical gewählt?
Drese: Die Idee hatte ich während meines Studiums 1977 bis 1985 in Berlin. Zu meiner Zeit gab es noch keine Musicalausbildung. Das habe ich immer vermisst. Mit der Gründung des Dresdner MusicalChors legte ich dann zeitgleich den Grundstein für die Musical-Werkstatt.Doch aus dem MusicalChor entwickelte sich später der sogenannte Leistungschor und daraus ist inzwischen der semi-professionelle Musical-Jugend-Chor der Staatsoperette Dresden geworden. Seit über einem Jahr haben wir einen Kooperationsvertrag mit der Dresdner Staatsoperette. Mittlerweile wirkte der Musical-Jugend-Chor an einigen Stücken mit, unter anderem bei der „Rocky Horror Show“ oder aktuell bei „Catch me if you can“. In diesem Jahr ergab sich ebenfalls, dass wir den Kinderchor der Staatsoperette übernommen haben. Er ist im Dezember bei der Eröffnungsinszenierung der neuen Staatsoperette „Orpheus in der Unterwelt“ dabei.
Wer kann bei Ihnen mit machen?
Drese: Leute, die gerne Theater und Musical spielen wollen. Wir bieten einen vielseitigen Unterricht. Zu den jeweiligen Projekten lassen wir im regulären Unterricht die szenische Darstellung mit einfließen. Dazu holen wir uns auch Schauspieler ins Haus, die mit den Jugendlichen arbeiten. Oftmals haben wir Stunden, die motivieren und eine Dynamik an Energie erzeugen, die pure Euphorie ist.
Was ist das Besondere an einem Musical?
Drese: Mir gefällt besonders das kommunikative Element. Wir haben verschiedene Formen, um mit Leuten in Kontakt zu treten: Sprache, Gesang, Tanz und der ganze Körper. Es ist diese Vielseitigkeit, sich auszudrücken und Emotionen mitzuteilen oder Geschichten zu erzählen. Musicals fordern den Menschen immer als Ganzes. Es ist so schwierig, gleichzeitig zu singen und zu tanzen. Daran versuchen wir mit unseren Jugendlichen zu arbeiten und zu vermitteln, dass sie Fehler machen dürfen. Man muss sich nicht verkriechen, wenn ein Fehler passiert.
Welche Eigenschaften muss ein Musical-Darsteller haben?
Drese: Als Musical-Darsteller lernt man, neugierig zu sein, Mut zu haben und sich auszuprobieren. In der Musicalwelt erwartet Niemand, dass man es gleich beim ersten Mal perfekt kann. Man erwartet, dass man frei ist, es auszuprobieren und seine Hemmungen abzulegen.
Was hat Sie das Leben als Musical-Darstellerin gelehrt?
Drese: Herausforderungen auszunehmen, ohne vorher zu wissen, ob ich es kann. Und dabei zu erkennen, dass ich mir Sachen erarbeiten und lernen kann und die dann doch nicht so schwer sind, wie anfangs gedacht. Über die Jahre habe ich aber auch gelernt, Entscheidungen zu treffen. Das erleichtert Vieles mehr, als ewig Optionen mit sich rumzutragen und sich Hintertürchen offen zu lassen. Da passiert am Ende weder das Eine, noch das Andere.
Was wünschen Sie sich für Dresden in Bezug auf die Musical-Szene?
Drese: Das sie entsteht! Es gab jetzt an der Staatsoperette Entwicklungen - schöne Stücke und gute Musical-Produktionen. Darauf kann man stolz sein. Hier sitzen 40 Mann BigBand im Orchester. Das gibt es nicht mal am Broadway oder in London. Dort haben die Orchester eine Stärke von maximal 17 Leuten. Das ist weltweit einmalig.
Wie lautet ihr Fazit nach acht Jahren „Oh-TÖNEN“?
Drese: Man weiß, dass es uns gibt. In der Anfangszeit haben wir mehr Ressonanz aus dem Westen bekommen als aus Dresden, aber mittlerweile hat sich das geändert. Mit der Übernahme des Kinderchores der Staatsoperette haben wir eine schöne weitere Herausforderung.