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Collien Ulmen-Fernandes: "Niemals Cinderella sein..."

Sie ist eine der schönsten Frauen des Deutschen Fernsehens. Collien Ulmen-Fernandes ist beliebt, arbeitet viel und ist Mutter. Lesen Sie im Disy Interview über Colliens Mutterglück, ihren Pessimismus und warum sie nie Cinderella sein will.

 

Wie hat Ihre Familie Ihr Leben verändert?

Ulmen-Fernandes: Es ist ein wunderbares, einzigartiges und unfassbar tolles Gefühl, Mutter zu sein. Gleichzeitig ist es aber natürlich auch ziemlich anstrengend!

 

Was macht eine Rolle zu Ihrer Rolle?

Ulmen-Fernandes: Ich mag Frauenrollen mit Ecken und Kanten. Ich mag diese glatten Rollen nicht. Die typische, naive, weibliche Märchenfigur wie Schneewitchen oder Cinderella ist für mich eher die Anti-Rolle. Ich mag es, wenn da noch etwas ist, das durchblitzt. 2012 durfte ich zum Beispiel eine total tolle Hauptrolle in einem ARDKrimi spielen. Eine vermeintliche Massenmörderin! Eine Frau mit harter Kindheit, die sich nach oben gekämpft hat. Eine sehr spannende, sehr geheimnisvolle Rolle! Der Dreh war zwar etwas anstrengend, da ich die meiste Zeit mit einer Grippe zu kämpfen hatte und zudem auch noch schwanger war, aber die Rolle war toll.

 

Wie nutzen Sie die Energie, die von Ihren Fans ausgeht?

Ulmen-Fernandes: Ich bin ein totaler Pessimist und wahnsinnig selbstkritisch. Wenn ich dann in der Marktforschungen sehe, dass die Leute gut finden, was und wie ich es mache, motiviert mich das natürlich. Wobei ich feststelle, dass die selbstgebastelten Fangeschenke von Jahr zu Jahr weniger werden. Früher habe ich enorm viel Selbstgebasteltes bekommen. Jetzt kaum noch. Entweder ist Basteln mittlerweile total out oder die Leute basteln inzwischen alle nur noch für andere Künstler...

 

Was sehen Sie beim Blick in die Kamera? Woran orientieren Sie sich?

Ulmen-Fernandes: Äh, also beim Blick in die Kamera sehe ich die Linse, und das ist auch gut so. Würde ich all den Leuten vor dem Fernsehgerät tatsächlich in die Augen blicken müssen, würde es mich schrecklich nervös machen.

 

Welche Moderation war für Sie die einprägsamste und wodurch?

Ulmen-Fernandes: Die Moderation von Bravo TV, weil es das erste war, was ich im Fernsehen gemacht habe. Die Zeit wird für mich immer etwas ganz Besonderes bleiben!

 

Wodurch unterscheiden sich Promis von anderen Gesprächspartnern?

Ulmen-Fernandes: Promis sind routinierter in Interviews, sind gewohnt, dass eine Kamera auf sie gerichtet ist. Menschen, die das nicht kennen, sind oft schrecklich nervös, wenn sie eine Kamera sehen. Bei Straßenumfragen erlebe ich oft, dass der größte, lauteste Vollmacho sofort verstummt, sobald die Kamera läuft.

 

Eine Standart-Disy-Frage ist immer: Was hat Sie das Leben gelehrt?

Ulmen-Fernandes: Mein Leben hat mich gelehrt, dass auf jedes schöne Erlebnis immer ein ganz furchtbares folgt. Das war bei mir immer so! Ich traue mich daher gar nicht mehr, mich über schöne Dinge zu freuen, da mir das Schicksal immer nach jeder außergewöhnlich tollen Sache erstmal ordentlich eine rein haut!

 

Was würden Sie verändern, wenn nur Ihr eigener Wunsch entscheidend wäre?

Ulmen-Fernandes: Den Weg von meinem Haus zum Supermarkt, der sollte kürzer sein.

 

Collien Ulmen-Fernandes

Neben hohen Sympathiewerten glänzt die 1981 geborene Hamburgerin durch ihre Vielseitigkeit. Die ausgebildete Bühnentänzerin wurde als Moderatorin bekannt, wirbt für namhafte Firmen, und ist in zahlreichen Serien und Kino-Filmen zu sehen. Die Tochter eines Inders zeigt sich auch hier wandelbar: ob Liebesschnulze oder Krimi, ihr Repertoire ist weitreichend. Die FAZ nennt sie die „Galionsfigur der Young Generation“. Auch das Bundesverkehrsministerium profitiert von Colliens Potentzial als Vorbild. Seither kennen Autobahnfahrer ihr Gesicht von Plakaten einer Verkehrssicherheitskampagne. Als Kolumnistin, Hörbuch- und Radiosprecherin gelingen ihr weitere Erfolge. Wie im Berufsleben stellt sie sich auch privat Herausforderungen: Seit 2011 ist sie mit dem Schauspieler Christian Ulmen verheiratet und im April 2012 kam ihr gemeinsames Kind zur Welt.