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Eva Padberg: "Die Schwerkraft macht leider auch vor mir nicht halt."
Bei diesem Shooting kam Eva Padberg ordentlich ins Schwitzen: Seilspringen, Kickboxen, Sprints, Hanteln stemmen – und dabei auch noch nonstop professionell lächeln... Das Top-Model präsentiert neuerdings auch Sneakers: Eva Padberg ist das Gesicht für die brandneue „Athlashion“-Kampagne des Schuhriesen „Deichmann“ - und hatte sichtlich Spaß vor der Kamera. Vom Lieblings-Accessoire aller Frauen - Schuhe - kann auch sie nicht genug bekommen. Vor allem nicht von der sportlich-trendigen Sneakers-Variante! Neun supercoole Modelle in vier Farben und von angesagten Labels wie Adidas, Puma, Fila und Nike umfasst die brandneue Kollektion, die ab dem 31. Juli online und in ausgewählten Stores erhältlich ist (Preise: zwischen 39.90 und 69.90 Euro). Beim Shooting in Berlin zeigte Eva Padberg schon einmal wie gut die coolen und stylishen Modelle aussehen. Wir haben sie dort zum Interview getroffen - und erlebten eine gut gelaunte und vor allem völlig natürliche Protagonistin. Von Diven-Gehabe keine Spur. Sie zeigte sich begeistert, denn auch sie liebt den angesagten Sporty-Chic-Look, bei dem Sport und Fashion kombiniert werden und der Turnschuhe endgültig salonfähig macht. Im Interview verrät Eva nicht nur ihre Fit- und Figur-Geheimnisse. Sondern auch wie sie es schafft, sich gegen den jüngeren Model-Nachwuchs zu behaupten....
Eva, Sie sind heute ordentlich ins Schwitzen gekommen. Wie war das Shooting?
Padberg: Es lief bisher wunderbar. Ich durfte Seil springen und Kickboxen... Ich muss allerdings zugeben, dass sich bei mir jetzt das ein oder andere Körperteil bemerkbar macht. Die Herausforderung bei diesem Shooting bestand darin, dass die Fitness-Übungen authentisch aussehen, dass es aber gleichzeitig vor der Kamera gut wirkt. Normalerweise achtet man beim Training nicht auf jeden Millimeter, aber das hier ist definitiv Millimeter-Arbeit. Man muss die Übungen sehr lange halten und alles perfekt ausrichten. Mein Personaltrainer ist mit dabei und achtet darauf, dass alles stimmt. Wenn ich privat trainiere, dann sieht es wohl nicht so perfekt aus. Ich würde sagen, dass das heute ein intensiveres Training ist, als wenn ich normal Sport treibe.
Dann haben Sie Ihr Work-Out-Programm heute schon absolviert. Das ist doch toll, oder?
Padberg: Ja. Ich spare mir so sozusagen zwei Tage lang das Fitnessstudio. Oder wahrscheinlich sogar für die nächsten zwei Wochen...
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Deichmann?
Padberg: Das Ziel von Deichmann war es, eine Kampagne zu lancieren, die Mode und Sport vereint. Ich bin sehr froh, dass man mich gefragt hat, diese Botschaft zu vermitteln. Als Model ist man automatisch jemand, der sich mit Themen wie Sport, Fitness und gesunder Ernährung beschäftigt. Das Thema Mode hat bei mir natürlich ebenfalls einen hohen Stellenwert. Insofern glaube ich, dass ich die Anforderungen gut erfülle. Obwohl ich gestehen muss, dass ich mich bisher nicht für einen richtig fitten Menschen gehalten habe und hier an meine Grenzen gehen muss. Es ist eine echte Herausforderung, die ich sehr gerne angenommen habe, denn mir macht das Thema wahnsinnig viel Spaß. Turnschuhe gehören mittlerweile immer mehr zu einem coolen Styling dazu. Fitness-Klamotten sind alltagstauglich geworden. Deshalb bin ich froh, dass ich nun Sneakers-Botschafterin sein darf.
Sie bezeichnen sich selbst als „nicht richtig fit“? Bei einem Model ist das eher ungewöhnlich, oder?
Padberg: Ich bin durchaus jemand, der sich privat fit hält. Aber nicht so intensiv, wie ich es vielleicht sollte.
„Athlashion“ – damit kann jetzt wohl nicht jeder etwas anfangen. Klären Sie uns bitte auf – was bedeutet das genau?
Padberg: Athlashion ist das große Thema der Deichmann-Kampagne und steht für die Kombination von „Athletics“ und „Fashion“. Sprich: Mode trifft auf Sport. Das ist momentan ein sehr angesagtes und trendiges Thema, das mir auch selbst entgegen kommt. Denn ich trage privat viel lieber Turnschuhe als High Heels.
Wie viele Schuhe besitzen Sie denn?
Padberg: Ich habe sie nie gezählt. Aber ich bin mir sicher, dass es sich im dreistelligen Bereich bewegt. Über die Jahre kommt einiges zusammen. Ich würde sagen, 30 bis 40 Prozent sind Sneakers. Es sind auch diejenigen Schuhe, die ich am häufigsten trage. Die High Heels hingegen stauben schon mal ein.
Turnschuhe auf dem Red Carpet zum Glitzer- oder Cocktail-Kleid – ja oder nein?
Padberg: Ich kann mir einen Red-Carpet-Look mit Sneakers durchaus vorstellen, aber dann muss das Styling dazu passen. Zu einem langen Abendkleid würde ich eher keine Sneakers tragen. Und es ist natürlich auch immer abhängig vom Event. Bei der Fashion Week ist es ganz normal, dass die Leute mit Sneakers in der ersten Reihe sitzen. Für eine festliche Gala passt es weniger.
Was sagt Ihr Mann dazu, wenn Sie Sneakers tragen? Die meisten Männer sehen an Frauen doch lieber High Heels...
Padberg: Mein Mann ist zwei Zentimeter kleiner als ich. Deshalb findet er es nicht schlimm, wenn ich keine High Heels trage. Ich trage privat fast nur flache Schuhe, vor allem Sneakers, und ich glaube, er findet das cool. Er kennt mich auch nicht anders. Wir haben zwar noch nie wirklich darüber gesprochen, aber er hat sich zumindest noch nicht über meine Sneakers beschwert.
Und umgekehrt? Darf Ihr Mann Sneakers tragen?
Padberg: Ja. Mein Mann trägt fast ausschließlich Sneakers und besitzt auch einige. Sie sind in der ganzen Wohnung verteilt. Ich finde es cool, dass es mittlerweile viele Modelle gibt, die sportlich und zugleich modisch sind. Insofern ist das für mich absolut in Ordnung. Nur zum Smoking sind Sneakers in meinen Augen ein No Go. Aber ansonsten passt ein cooler Sneaker fast zu jedem Outfit bei einem Mann.
Wie halten Sie sich im Alltag fit und in Form? Müssen Sie sich zum Sport aufraffen?
Padberg: Ich muss ehrlich zugeben, dass ich einen sehr großen Schweinehund habe. Ich muss mich zum Sport treiben zwingen. Der Anfang und das Aufraffen, das ist für mich das Schwerste. Wenn ich aber einmal angefangen habe, dann macht Sport mir großen Spaß. Dann bin ich auch unglaublich stolz auf mich. Meine Motivation sind sehr oft Shootings, so wie heute. Dann habe ich eine „Deadline“ und weiß, dass beispielsweise einen Monat später alles vorzeigbar sein muss. Denn man möchte natürlich bei einem solchen Shooting fit und sportlich aussehen.
Welchen Tipp geben Sie allen Nicht-Models, die kein Shooting vor sich haben?
Padberg: Es geht darum, dass man sich in seiner Haut wohlfühlt. Sport hat für mich sehr viel mit dem Wohlfühlen zu tun. Mir geht es mit meinem Körper sehr viel besser, wenn ich regelmäßig etwas für mich tue. Wenn ich mal zwei oder drei Wochen faul bin, dann habe ich das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Dann bin ich unzufrieden. Deshalb ist es am Besten, sich gleich die Turnschuhe zu schnappen und einfach eine Runde loszulaufen. Ich habe mir bei diesem Shooting bereits ein, zwei Sneakers-Modelle ausgesucht mit denen ich demnächst losstarten werde.
Sie sind mittlerweile seit 1998, also seit fast 20 Jahren, in der Model-Branche oben mit dabei. Wie machen Sie das? Viel andere Models sind in Ihrem Alter schon in Model-Rente.
Padberg: Ich glaube, dass viele Models nach einer gewissen Zeit in diesem Business das Gefühl haben, etwas Anderes machen zu wollen. Das ist bei mir auch ein bisschen der Fall. Ich habe aber ja noch diverse andere Projekte, meine Musik... Ich glaube, dass es kein Rezept dafür gibt wie man so lange in dieser Branche überlebt. Es hat aber sicherlich viel damit zu tun, dass man gut mit den Kunden klar kommt, dass man flexibel und spontan bleibt und nicht festgefahren ist in seinem Tun. Das ist allerdings nicht immer ganz einfach. Man muss offen im Kopf bleiben. Auch für neue Ideen und neue Kontakte. Und es gehört natürlich auch viel Disziplin dazu.
Wie schaffen Sie es, sich gegen eine 16-, 17-jährige Kollegin durchzusetzen? Beziehungsweise gegen die jungen Instagram-Stars und Blogger?
Padberg: Das Phänomen der Blogger und Instagram-Stars ist derzeit ein riesiges Thema. Ich beobachte das sehr fasziniert und es interessiert mich sehr, wie das funktioniert: Wie sich junge Mädchen heutzutage unglaublich gut in Szene setzen können. Ich bin jedes Mal neidisch, wenn ich diese perfekten Selfies sehe. Ich frage mich dann, wie das geht, denn ich selbst bekomme das nicht so gut hin. Es sind für mich zwei verschiedene Berufsgruppen, die aber gerade sehr miteinander verschmelzen. Ich glaube, dass ich durch meine Erfahrung und dadurch, dass ich in Deutschland bekannt bin, für Kunden wie Deichmann interessant bin. Vielleicht auch dadurch, dass ich als bodenständiger Typ bekannt bin. Viele Kunden mögen dies und möchten so auch gerne ihre Marke präsentieren. Ich bin jedes Mal froh, wenn ich ein tolles Shooting machen darf. Aber ich fände es anstrengend, wenn ich den ganzen Tag etwas darüber posten müsste. Ich möchte lieber ganz bewusst wahrnehmen was passiert. Wenn ich jetzt ständig Instagram bedienen würde, dann hätte ich das Gefühl, dass mir das wahre Leben ein wenig verloren geht.
Sie sind 37 Jahre alt. Tauchen in diesem Alter die ersten Problemzönchen auf?
Padberg: Absolut. Die Schwerkraft macht leider auch vor mir nicht halt. Wenn man sich bei einem Shooting einmal in einer eher unvorteilhaften Pose sieht, dann muss ich damit klar kommen. Ich habe aber keine Lust, mich dagegen mit Händen und Füßen zu wehren. Für mich persönlich käme es nicht in Frage, hier in die Natur einzugreifen. Ich finde es spannend zu sehen, wie man als Frau altert. Natürlich ist das nicht immer schön. Aber dafür gibt es ja tolle Make-up Artisten...
Wie sehr passen Sie beim Essen auf?
Padberg: Vor Mitte 20 musste ich mir über meine Ernährung keinerlei Gedanken machen. Mit Süßigkeiten konnte man mich allerdings noch nie begeistern. Die Chips-Tüte war eher einmal leer gefuttert, oder es gab Pizza und Pasta - alles was eben richtig gut für die Figur ist (lacht). Ich esse diese Dinge immer noch gerne, aber es sind Ausnahmen, die ich mir nur ab und zu gönne. Ein- bis zweimal pro Woche. Ich beschäftige mich gerne mit dem Thema Essen und koche auch gerne. Wir haben einen eigenen Garten, wo ich ab und zu Gemüse anbaue. Es kommt auf die Abwechslung an. Nach einem so sportlichen Tag wird das Mittagessen heute nicht so winzig ausfallen.
Schlank sein als Model um jeden Preis. Was sagen Sie dazu?
Padberg: Ich denke, dass sich das mittlerweile ein wenig geändert hat. Als ich mit dem Modeln angefangen habe ging es tatsächlich ausschließlich darum, richtig dünn zu sein. Damals hat man von „Klappergestellen“ und „Kleiderstangen“ gesprochen. Ich war mit 16 Jahren mit meinen 1.80 Metern auch sehr, sehr schlank. Das hat sich irgendwann verändert und ich habe mich dann wohler gefühlt. Ich glaube, dass der Aspekt der Sportlichkeit und Fitness eine sehr wichtige Message ist. Die Models heutzutage sind nicht mehr das ultradünne Klappergestell. Die „Victoria’s Secret“-Models zum Beispiel sind alle sehr trainiert, fit und haben einen gesunden Lifestyle. Und das muss man versuchen zu vermitteln. Für mich ist das Modeln ein Beruf, der nur funktioniert, wenn man gesund ist und sich in seinem Körper wohlfühlt.
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Padberg: Hm, mit Ende 40? Gute Frage. Ich pendle dann wahrscheinlich zwischen meinem Häuschen in der Uckermark und der Provence. Und entwerfe vielleicht Gartenmöbel oder schreibe Song-Texte für meinen Mann und vielleicht noch für einige andere Musiker. Gucken wir mal.
Text: Andrea Vodermayr