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Top-Model Franziska Knuppe über ihre Beauty-Geheimnisse und das Älterwerden
Sie zählt zu den gefragtesten Models in Deutschland, und das mit 44 Jahren! Die Rede ist von Franziska Knuppe. Die gebürtige Rostockerin, die 1997 von Wolfgang Joop in einem Potsdamer Café entdeckt wurde, ist nach wie vor bestens im Geschäft und kann sich vor Model-Jobs kaum retten. Gerade erst zog sie einen neuen Coup an Land. Franziska Knuppe ist das neue Gesicht der Kosmetik-Marke „Eau Thermale Avène“. Gefeiert wurde dies nun in Hamburg, wo das Top-Model ihre Freundin Cathy Hummels zum „Avène Beauty Brunch” lud. Vor Ort wurden fleißig Beauty-Tipps ausgetauscht – und das Top-Model nahm sich auch Zeit für ein Interview. Darin verrät sie nicht nur ihre Beauty-Geheimnisse, sondern erzählt auch, wie sie sich gegen die jungen Models behauptet und wie sie mit dem Älterwerden zurechtkommt.
Sie sehen immer top aus und haben die Haut einer 30-Jährigen. Wie machen Sie das? Cremen, cremen, cremen - oder sind das die Gene?
Franziska Knuppe: „Ich bin niemand, der jede Woche zur Kosmetikerin rennt. Ich habe bisher – toi, toi, toi – viel Glück mit meiner Haut gehabt. Ich pflege sie normal, ohne es zu übertreiben. Ich lege natürlich regelmäßig eine Maske auf. Aber wie es eben als „Working Mum“ ist: man hat dafür wenig Zeit. Einmal pro Woche, wenn ich mich in meine Badewanne zurückziehe, dann kommt eine tolle Maske aufs Gesicht. Aber auch man wenn ich sehr viel Stress habe oder wenn ich viel fliege, pflege ich meine Haut intensiver. Durch die trockene Luft im Flugzeug trocknet die Haut viel schneller aus. Und wenn man jeden Tag zwei oder drei Schichten Make-up aufgelegt bekommt, dann muss man seiner Haut mehr zurückgeben.“
Sie sind das neue Gesicht von Eau Thermale Avène. Warum passt das perfekt?
Franziska Knuppe: „Ich bin ein sehr natürlicher Mensch bin. Ich liebe es, natürlich zu sein. Und ich liebe natürliche Kosmetik, die mir gut tut. Aber ich liebe es auch, mich zu schminken. Ich glaube, deswegen passen wir beide ganz gut zusammen (lacht). Ich liebe vor allem die „Nutritive Cream“, die ich sowohl morgens als auch abends benutze. Nach einem Shooting trage ich sie sofort auf die Haut auf. Meine Tochter Mathilda verwendet sie mittlerweile ebenfalls. Im Sommer sind wir mit der Familie oft mit dem Boot unterwegs. Wir sind alles sehr helle Hauttypen. Da sind die Sonnenschutzcremes perfekt! Vergangenen Sommer, als es so lange so wahnsinnig heiß war, hatten wir immer das Avène-Thermalwasser dabei. Ich könnte noch vieles mehr aufzählen…“
Der Frühling naht. Wie pflegen Sie Ihre Haut nach dem kalten und langen Winter?
Franziska Knuppe: „Wichtig ist, dass man früh anfängt und seine Haut auch schon während des Winters nicht austrocknen lässt. Denn sonst wird es danach umso schwieriger, sie wieder auf Trab zu bringen. Gerade wenn es draußen so kalt und die Luft wegen der Heizung trocken ist, finde ich es wichtig, sehr reichhaltige Cremes zu benutzen, wie zum Beispiel eine „Cold Creme“. Man sieht dann zwar ein bisschen wie eine kleine Speckschwarte aus, aber es tut der Haut unheimlich gut (lacht). Und man kann ja auch etwas Puder drüber geben. Ich fühle mich damit richtig wohl, gerade auch wenn der kalte Wind draußen beißend ist. Wenn es dann in denFrühling übergeht, kann man wieder leichtere Produkte verwenden, damit die Haut nicht übersättigt wird und damit anfängt, wieder selbst zu arbeiten.“
Sie sind viel im Flieger – ein Killer für schöne Haut. Welche Kosmetikprodukte haben Sie da immer dabei?
Franziska Knuppe: „Beim Fliegen ist es das Beste, auf Make-up komplett zu verzichten. Ich trage im Flugzeug gerne Mütze und Sonnenbrille und bin gerne ungeschminkt. Außerdem trinke ich viel Wasser! Gerade bei Langstreckenflügen alle halbe Stunde ein Glas und zudem creme ich regelmäßig nach. Bei langen Flügen reinige ich zwischendurch mein Gesicht und trage dann wieder frisch die Creme auf. Das sind meine Tricks beim Fliegen. Denn man merkt deutlich, dass die Haut durch die geringe Luftfeuchtigkeit erschlafft.“
Wie sieht Ihre tägliche Beautyroutine aus?
Franziska Knuppe: „Das hängt von meinem Tagesplan ab: Muss ich arbeiten bzw. zu einem Job reisen? Als Model geht man zu einem Job komplett ungeschminkt. Ich trage dann morgens nur eine Creme drauf. Wenn ich zuhause bin und meine Tochter in die Schule bringe, dann verwende ich einen Concealer und ein bisschen Mascara. Das war’s. Oder alternativ eine Sonnenbrille, das funktioniert ebenfalls (lacht). Wichtig ist es vor allem, abends nach einem Job das Gesicht gründlich zu reinigen und niemals mit Make-up ins Bett zu gehen. Natürlich kommt das bei mir auch schon mal vor, aber das sollte wirklich nur sehr selten passieren. Nach dem Reinigen trage ich eine reichhaltige Nachtcreme und eine Augencreme auf – und damit geht es ab ins Bett.“
Wie viel Zeit verbringen Sie morgens im Bad?
Franziska Knuppe: „An einem Tag, an dem ich nicht arbeite, eher weniger. Denn meine freie Zeit, verbringe ich sehr gerne mit meiner Familie. Ich springe schnell unter die Dusche und trage ein leichtes Tages-Make-up auf. Die Haare werden hochgesteckt oder zu einem kleinen Knoten gebunden.“
Haben Sie einen SOS-Beauty-Tipp nach einem langen Arbeitstag oder nach einer langen Partynacht?
Franziska Knuppe: „Nach einer langen Partynacht empfehle ich, gleich morgens eine Maske oder eine sehr reichhaltige Creme aufzutragen. Auch ein guter Concealer hilft immer, denn darunter kann man wunderbar dunkle Ringe verstecken. Ansonsten hilft es auch, ein Stündchen länger zu schlafen.“
Sie sind - was man nicht sieht – über 40 Jahre alt und immer noch gut im Geschäft. Wie schaffen Sie es, sich gegen die junge Konkurrenz zu behaupten?
Franziska Knuppe: „Da kommen, glaube ich, verschiedene Faktoren zusammen: wie man selbst ist, wie man mit den Menschen und den Teams umgeht und wie professionell man ist. Ich glaube, das spielt alles mit und es wird auch durch die Kunden weitergetragen: ob es Spaß macht, mit mir zu arbeiten, ob ich Probleme mache, ob ich zickig bin... Das alles ist ausschlaggebend, ob man sich in diesem Business lange hält oder nicht. Wenn ich ein „normales“ Model wäre, also nur mit meinem Gesicht arbeiten würde, dann wäre das in meinem Alter sicherlich schwieriger. Man bedient dann nur eine bestimmte Sparte. Aber ich arbeite seit zehn Jahren fast ausschließlich mit meinem Namen. Die Kunden buchen mich durchaus auch wegen meines Aussehens, aber hauptsächlich, um eine Verbindung mit mir als Persönlichkeit einzugehen. Das macht einen Unterschied. Ich kann mir viele Jobs aussuchen und ich kann auch mal ‚nein‘ sagen, wenn mir etwas nicht gefällt oder etwas nicht zu meinem Image passt.“
Müssen Sie heute mehr für Ihren Traumbody tun als mit 20? Und falls ja: was genau?
Franziska Knuppe: „Natürlich merkt man ab einem gewissen Alter, dass man mehr für seinen Körper tun muss: das Bindegewebe ist nicht mehr so frisch und knackig wie mit 20. Deshalb muss man mehr hinterher sein. Man kann auch nicht mehr alles in sich hineinstopfen wie früher. Aber ich habe ein gutes Verhältnis zu meinem Körper und zu meiner Haut. Ich kann es selbst gut einschätzen und auch darauf reagieren.“
Haushalt, Kinder, Job – und dann noch peelen, cremen, fönen…. Viele Frauen haben da ein Zeitproblem. Wie schafft man es, auch bei vollem Terminkalender sein Beautyprogramm durchzuziehen. Haben Sie da einen Tipp?
Franziska Knuppe: „Ich nehme mir durchaus die Zeit für mein Beauty-Programm. Es gibt Frauen, die täglich peelen. Das ist aber nicht notwendig, denn damit peelt man den eigenen Schutz der Haut weg. Aber einmal die Woche sollte man sich ein ausgiebiges Bad mit einer schönen Maske gönnen.“
Treiben Sie viel Sport? Und müssen Sie sich dazu aufraffen?
Franziska Knuppe: „Ich bin ein sehr aktiver Mensch. Ich sitze selten still. Wir haben einen Hund und ich bin mit ihm drei- bis viermal am Tag draußen. Ich bin aber nicht der Typ, der jeden Tag ins Fitnessstudio rennt. Dafür hätte ich ehrlich gesagt nicht die Zeit.“
Fühlen Sie sich heute wohler in Ihrer Haut als mit 30?
Franziska Knuppe: „Ich glaube, dass man über die Jahre selbstbewusster wird und sich selbst und seinen Körper besser einschätzen kann. Seit der Geburt unserer Tochter gehe ich mit meinem Körper anders um. Man ist einerseits relaxter, andererseits aber auch kritischer. Ich würde niemals jeden Tag ins Fitnessstudio rennen, da andere Sachen wichtiger sind. Zum Beispiel die Familie.“
Was halten Sie von Botox und Co.? Haben Sie damit auch schon Erfahrungen gemacht?
Franziska Knuppe: „Solange ich mich wohlfühle, würde ich nichts machen lassen. Aber wenn es – aus welchem Grund auch immer – dazu käme, würde ich mir auf jeden Fall professionelle Hilfe suchen. Man sieht ja öfter mal Prominente, die zu irgendwelchen dubiosen Kosmetikern gehen - und dann geht es schief. Davor hätte ich Angst. Deshalb würde ich davon Abstand nehmen.“
Wie kann man Ihrer Meinung nach frühzeitig der Hautalterung entgegenwirken?
Franziska Knuppe: „Ich glaube, einen ultimativen Tipp gibt es nicht. Man muss seinen Körper kennen: was darf man und was darf man nicht? Es beginnt schon mit der Ernährung, aber auch genügend Wasser trinken ist sehr wichtig. Wenn man zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, merkt man gleich, dass die Haut irgendwann schlaff und grau wird. Auch vom Rauchen wird die Haut grau. Deshalb: nicht rauchen! Ich gebe zu, ich habe das als junge Frau auch getan, habe aber schon vor 13 Jahren dem Glimmstängel abgeschworen.“
Haben Sie Angst vor dem Älterwerden?
Franziska Knuppe: „Ich mache mir keine großen Gedanken darüber. Ich feiere auch jeden Geburtstag. An meinem 40. habe ich es richtig krachen lassen. Wenn man ein Problem mit seinem Alter hat, dann verkriecht man sich oder rutscht in eine Krise. Das Älterwerden gehört zum Leben dazu. Wir altern alle! Es gibt noch kein Wundermittel. Ich will aber auch gar nicht mehr so aussehen wie mit Anfang 20. Ein Gesicht spiegelt das wieder, was Menschen erlebt haben – ob positiv oder negativ – und das macht die Ausstrahlung aus. Ich finde es ganz wichtig, dass man dies sieht.“
Wo sehen Sie sich in zehn, 20 Jahren? Immer noch im Model-Business?
Franziska Knuppe: „Ich habe mir keinen Zeitpunkt gesetzt, an dem ich aufhören möchte. Ich liebe meinen Beruf. Ob ich wirklich bis 65 als Model arbeiten werde, das kann ich nicht sagen. Aber ich bin ja auch nicht mehr ausschließlich Model. Ich arbeite, wie gesagt, mit meinem Namen. Ich moderiere und habe schon in Filmen mitgespielt. Ich bin bei vielen kreativen Prozessen miteinbezogen. Ich liebe meinen Beruf und dann plant man nicht seinen Ausstieg. Ich wüsste auch gar nicht, was ich dann machen sollte. Ich habe immer Hummeln im Hintern und muss irgendetwas tun.“
Benutzt Ihre Tochter auch schon Ihre Kosmetikprodukte?
Franziska Knuppe: „Das passiert sogar oft. Ich glaube, das kommt durch diesen YouTube Hype und die ganzen Make-up Tutorials. Sie findet das sehr interessant und ist, was das angeht, sehr talentiert. Ich lasse sie machen, denn sie soll ihre Kreativität ausleben. Solange sie damit nicht nach draußen geht, denn dafür ist sie definitiv zu jung! Aber wenn sie es zuhause ausprobiert, ist das völlig in Ordnung.“
Text: Andrea Vodermayr