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Vom Biertrinken und Handtuchreservieren

Wer kennt sie nicht – die vielen Vorurteile gegenüber deutschen Urlaubern! Biertrinker und Bewegungsmuffel, sonnenanbetende Liegenmit-dem Handtuch-Reservierer und streitsüchtige Anti-Romantiker sind sicher nur einige wenige der bekannten Klischees. Welche dieser und anderer Stereotypen durch die im Juni 2017 durchgeführte Studie des Mietwagenbrokers Auto Europe und des britischen Ginger Comms Instituts belegt werden konnte und von welchen Vorurteilen man sich besser verabschieden sollte lesen sie hier.

 

Sonnenanbeten und Faulenzen? Nichts für den deutschen Urlauber!

 Wohl kein Vorurteil hält sich so hartnäckig wie das vom faulen deutschen Sonnenanbeter. Geprägt in den 90er Jahren durch das Bild des klassischen Mallorca-Pauschal-Urlaubers, der schon vor dem Frühstück seine Liege am Pool reserviert, verselbstständigte sich das Image und griff auf alle deutschen Reisenden über. Dass die Sonnenanbeter in Wirklichkeit jedoch nur eine kleine Randgruppe der deutschen Urlauber ausmachen, belegt die neue Studie von Auto Europe und Ginger Comms. Lediglich 5% der Befragten gaben an, den ganzen Tag in der Sonne zu liegen. Dagegen waren 15% der Befragten überhaupt nicht am Sonnenbaden interessiert. Genau¼ gab an, 3 Stunden oder weniger in der Sonne zu verbringen. Wenig überraschend: in der Gruppe der über 60 jährigen konnten sogar 28% dem Sonnenbaden absolut nichts abgewinnen. Auch die Annahme, dass die Deutschen gleich früh morgens auf den Sonnenliegen anzutreffen seien, konnte durch die Studie widerlegt werden: deutsche Urlauber begeben sich durchschnittlich erst gegen Mittag zum Sonnenbaden.

 

Was also tun diese in der verbleibenden Zeit vor 12 und nach 15 Uhr? Sie bewegen sich! Ganze 3,1 Stunden am Tag ist der deutsche Urlauber durchschnittlich aktiv, während er vergleichsweise wenig Zeit (1,8 Stunden täglich) am Steuer seines (Miet-)Wagens verbringt.

 

Romantik und Zweisamkeit – Deutsche mäßig gesellig

Ob mit dem Partner oder mit dem frisch kennen gelernten Urlaubsflirt – die Deutschen sind in puncto Romantik und Zweisamkeit gespalten. Zwar erlebt fast die Hälfte der Befragten Leidenschaft im Urlaub und hofft auf mindestens einen romanischen Moment, jedoch geht auch knapp über ein Viertel (26%) der Befragten sämtlicher Zweisamkeit aus dem Weg und legt keinen Wert auf ein Tête-à-Têtê. Beneidenswert:Immerhin 6% der Befragten gaben an, dass sie unzählbar viele intime Momente im Urlaub verleben. Eine Prozentzahl, die hoffen lässt!

 

Streit und Zank – Deutsche friedlicher als vermutet

Was morgens mit dem Kampf um die Liege am Strand beginnt, endet am Abend mit einem Streit unter Eheleuten? Falsch gedacht! Der durchschnittliche Urlauber aus Deutschland gerät nur etwa 2,6 Mal pro Reise mit seinem Partner, seinen Familienangehörigen oder Kindern aneinander. Gemessen an der möglichen Dauer eines Urlaubes von mehreren Wochen und kleinere Streitereien während der Autofahrt mit einberechnet, lässt sich der deutsche Reisende wohl als recht friedlich einstufen.

 

Orientierungssinn wie ein Falke?

Diese Frage lässt sich nur bedingt beantworten. Zwar verirren sich deutsche Urlauber im Schnitt etwa 2,3 Mal im Verlauf ihres Urlaubes und sind gezwungen nach dem Weg zu fragen. Was anfangs wenig scheint und für einen ausgeprägten Orientierungssinn sprechen könnte, kann jedoch auch bedeuten, dass eine Verlagerung in Richtung von mobilen Endgeräten als Navigationshilfe stattgefunden hat. Immerhin durchschnittlich 2,4 Stunden täglich nutzen deutsche Reisende ihre mitgebrachten mobilen Endgeräte im Urlaub – sicherlich auch dafür, um ohne Umwege an ihr Ziel zu kommen.