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Die Welt ist nicht so groß
Disy-Chefredakteurin Anja K. Fließbach und Tochter Louisa fuhren mit der „MS Astor“ in fünf Monaten um die Welt. Was soll man erzählen, wenn man von einer Weltreise zurück kommt?
Eben mal von Gran Canaria aus nach rechts abgefahren und von links wieder gekommen. Selber Hafen, selber Platz. So groß ist die Welt gar nicht. Fünf Monate haben wir gebraucht, sind mit der „MS Astor“ nie mehr als 30km/h gefahren und haben über 60000km zurückgelegt. Eben haben wir bei tropischen Temperaturen im kristallklaren Wasser gebadet, schon sind wir durch Eisschollen zu Gletschern und Eisbergen gefahren. Mal war Linksverkehr, mal mussten wir beim Überqueren der Straße in die andere Richtung schauen. „Nehmen die Dollar“, war meist die Frage beim Verlassen des Schiffes. „Hier sogar Euro“, kam manchmal die Antwort. Oder: „Nur Spielgeld.“ Was hieß, dass wir in Landeswährung tauschen mussten. Das kostete Zeit und außerdem blieb fast immer etwas übrig. Doch mit Dollar ging es in 60 Prozent der Länder, wogegen man den Euro meist gar nicht kannte. Oft kamen wir mit Englisch gut weiter: Afrika, Asien, Australien, Neuseeland. Manchmal war französisch angesagt (frühere Kolonien) und die französisch sprechenden Einheimischen, wie die Polynesier in der Südsee, bestanden auch auf ihrer Sprache. Die Südamerikaner fanden es höflich, wenn wir spanisch sprachen. Der Kurs auf der „MS Astor“ hatte die vergessenen Kenntnisse wieder aufgefrischt. In jedem Land oder vor jeder Insel gab es Informationen vom Sicherheitsoffizier. Fast immer hieß es: „Vorsicht vor Taschendieben! Nehmen Sie nur geringe Barbeträge mit.“ Manchmal kam der Hinweis: „Gehen Sie nach Sonnenuntergang nicht auf der Straße spazieren.“ Oder der Tipp, besser in Gruppen an Land zu gehen. Aufgefallen ist uns, dass abgesehen von Australien und Neuseeland überall auf unserer Route, die uns immerhin durch fünf Kontinente führte, der Lebenstandart oft sehr weit unter unserem liegt. Was wir an Armut gesehen haben, war manchmal kaum zu ertragen. Auf der anderen Seite gab es kein (!) Land in dem wir unfreundlich empfangen wurden. Die Menschen lächelten, wenn wir sie ansprachen. Alle ließen sich gern auf Gespräche ein, waren hilfsbereit und zeigten uns spontan und stolz ihre Lebensräume. Einige nahmen uns einfach mit zu sich nach Hause und bewirteten uns gastfreundlich, wie auf den Kakaoinseln, in Neuseeland, auf den Falklandinseln, in Malaysia. Wir lernten, dass alle Kinder auf der Welt gern Bonbons essen. Louisa verteilte diese in allen Ländern, die wir besuchten an kleine Einheimische. Egal welche Hautfarbe, egal welche Sprache. Die Kids verstanden sich immer und schon nach kurzer Zeit fiel der Abschied schwer. Als wir nun gestern in Bremerhaven ankamen und über die Autobahn Richtung Dresden fuhren, waren die ersten fünf Dinge, die Louisa in ihrer neuen Situation bewegten und die sie vom Rücksitz verlauten ließ: * „Stimmt´s Mama, hier sprechen die Leute jetzt wieder Deutsch.“
- „Guck mal die Windräder, die habe ich so vermisst.“
- „Ich freue mich so auf den Gianfranco, da können wir wieder im Restaurant Spagetti essen.“
- „Ich frage mich, ob ich jetzt größer bin als Isabella.“
- „Mama, kann ich heute bei Oma in die Badewanne?“
Sauberkeit, deutsche Sprache, beim Italiener essen und wenn auch kein deutsches Gericht, so soll doch zumindest etwas Bekanntes auf dem Speiseplan stehen. Das ist es also, was eine Vierjährige nach einer Weltreise zu schätzen gelernt hat. Größer geworden ist sie auch, ihr Körper, ihr Geist und ihr Herz. Die Interpretation mit den Windrädern überlasse ich jedem selbst. Wir sind also wieder da. In dieser und auch in den nächsten zwei Ausgaben werden wir etappenweise von unserer Weltreise und von der „MS Astor“ berichten. In den letzten Ausgaben lasen Sie über unsere Stationen in Frankreich, Marokko, den Kanaren, Senegal, Kakaoinseln, Namibia, Südafrika und Madagaskar. Heute geht es weiter!
Inseln voller Duft
Es ist noch recht unbekannt, das Archipel an der Straße von Mocambique, zwischen Ostafrika und Madagaskar – die Komoren. Auf den Inseln gibt es Vanille und Ylang-Ylan-Plantagen und einen 2300m hohen Vulkan, der ständig grollt und Dampf in den Himmel pufft. Die „MS Astor“ liegt auf Reede vor der Insel Mayotte und wir fahren mit Tenderbooten vom Schiff an Land. Mayotte blieb als einzige der vier Hauptinseln französisch, während die anderen Inseln die Islamische Bundesrepublik der Komoren bildeten. Dank der französischen Präsenz geht es relativ geordnet zu. Der Euro ist Währung und wir haben französisches Handynetz. Eine Wohltat nach der extremen Armut auf Madagaskar.
Seychellen – leere Strände
Auf den Seychellen kommen wir das erste Mal mit den Auswirkungen des „Tsunami“ in Kontakt. Einige Hotels und Restaurants sind aus Mangel an Touristen geschlossen, leere Strände. „Es gibt keine Zerstörungen und keine Touristen“, fasst Taxifahrer Krogga die Auswirkungen zusammen. „Nur die Meldung, dass der Tsunami hier war, schreckt ab“, so der Familienvater, der 50 Prozent seines Einkommens in den letzten Wochen eingebüßt hat. Er selbst hat vom Tsunami nichts mitbekommen. „Wie Hochwasser, wir hatten keine Welle“, meint er. Wir sehen auf Praslin und auf den idyllischen Inseln La Dique und Mahé weiße paradiesische Traumstrände, türkisblaues Wasser und freundliche Menschen, die sich freuen, dass wenigstens wir da sind.
Glück auf den Malediven
Ähnlich sieht es auch auf den Malediven aus. Auf der Hauptinsel Male hat es ein Haus und einen Abhang erwischt. An den Häuserwänden sieht man noch den Wasserstand, wo das Wasser etwa meterhoch gestanden hat. Die Hotels und Ressorts auf den Inseln sind intakt. „Wir hatten Glück“, erklärt José, der unser Boot zur Badeinsel Bandos fährt. Hier verbringen wir mit Freunden einen traumhaften Badetag, liegen im warmen kniehohen Wasser des indischen Ozeans, schaukeln in der Hängematte zwischen zwei Palmen, bauen Sand-burgen.
Elefanten in Sri Lanka
Wir legen in Colombo an. Die geschäftige 700000 - Einwohnermetropole ist unbeschädigt. Es herrscht Stau, Gewimmel in den Straßen, die Menschen gehen ihrer Arbeit nach. Wüssten wir es nicht besser, würde man glauben, es sei nichts passiert. „Ja im Süden, da ist viel kaputt“, erklärt unser Reiseleiter. Doch er will lieber die schönen Seiten der Insel zeigen, den Norden, die Kaiserstadt Kandy, das Elefantendorf in Hikkaduwa. „Wir brauchen die Touristen“, sagt er.
Bürgerkrieg auf Sumatra
Von Sri Lanka fahren wir direkt über den Ort, wo das Zentrum des Bebens lag. Als wir am Abend an Aceh (Nordsumatra) vorbei fahren, sehen wir hunderte von hell erleuchteten Punkten im Meer. Hier liegen Schiffe der US Navy (dabei das schwimmende Hospital „Mercy“ für 1000 Patienten) und andere Schiffe mit Hilfstransporten. Als wir am nächsten Tag in Sumatra ankommen, treffen wir Elke Lies aus Osterholz-Schambeck bei Bremen. Die Lehrerin vom Goetheinstitut kam kurz nach der Katastrophe hier her. Sie besucht regelmäßig die Lager, die rund um die Stadt Medan errichtet wurden. „Dort liegen Berge von Sachen, Kleidung, Spielzeug, Haushaltsgegenstände. Die Verteilung ist schwierig.“ Können wir in die Überschwemmungsgebiete? „Wenn ihr lebensmüde seid.“ Im Norden von Sumatra rund um Aceh hat die Welle bis 10km ins Landesinnere hinein alles verwüstet. Dort wo schon seit Jahren Bürgerkrieg herrscht, regiert jetzt die absolute Anarchie. Kriminelle halten die Menschen auf der Straße an, verlangen 500 US Dollar Wegegeld oder erschießen die Leute einfach. „Dort oben bist du Freiwild“, so Elke Lies.
Der Tsunami war, das Leben geht weiter
Reisetipps
Die Seychellen und die Malediven sind für Touristen zur Zeit noch mehr Paradies als sonst, vor allem wenn man einsame Strände liebt. Die Touristengebiete in Sri Lanka sind unbeschädigt, es gibt außer seltenen Stromausfällen keine Versorgungsengpässe für ausländische Gäste. Hotels und Restaurants sind intakt. Indonesien kann man auch besuchen, allerdings sollte man Sumatra, vor allem den Norden strikt meiden. In Malaysia sind die Schäden weitgehend behoben. Internationale Hilfe wird benötigt und kommt an. Deutsche Spenden sind vor allem auf Sumatra und in Sri Lanka dabei, verteilt zu werden. Gebraucht wird sauberes Wasser, Baustoffe und freiwillige Helfer. Nahrungsmittel wie Reis, Blutspenden, sowie Medikamente und Verbandszeug werden benötigt. Geldspenden helfen direkt und ohne Verluste, wenn sie an die Ausführenden konkreter Projekte vor Ort geschickt werden, z.B. :
Konto: „The Disaster Relief Fund affiliated to Gangaramaya Viharaya.“
Bank: National Savings Bank Sri Lanka
Kontonummer: 100010882445, E-Mail: gt@gangaramaya.com
Echsen auf den Tioman Islands
Die Zeit fliegt. Kaum verlassen wir einen Hafen, stehen mit Freunden bei Abschiedsmusik an Deck, gibt es schon wieder Vorträge über die nächsten Ziele. Manchmal scheint es unwirklich. Wir gehen aus dem Schiff raus und sind mitten drin im neuen Land. Sehen, riechen, fühlen, schmecken. Erlebnis reiht sich an Erlebnis. Auf Tioman Island, als wir Wasser kaufen gehen, schiebt sich eine zwei Meter lange Echse neben uns im Flusslauf lang. Warum auch nicht, wir sind im Dschungel. „Sieh mal Mama, eine Katze“, ruft Louisa. Die Katze ist ein Affe.
Wohlstand in Kuala Lumpur
„Wir haben die Ölindustrie“, erklärt Reiseleiter James den Reichtum der Stadt und des Landes. Seitdem ich 1999 das letzte Mal hier war, ist alles scheinbar noch moderner und noch besser geworden. „Wir sind reich. Es geht uns gut. Die Wirtschaft boomt. Wir haben nur drei Prozent Arbeitslosigkeit“, stimmt er meinen Beobachtungen zu. „Außerdem sind die Regeln hier zwar streng, aber wirksam.“ Disziplin herrscht in Malaysia. Selbst kleine Vergehen werden streng bestraft mit Peitschenhieben und ähnlichen Torturen. Die Todesstrafe wird von den meisten Menschen befürwortet. Jeder Ausländer darf ins Land einreisen, doch muss er nachweisen, dass er über ein hohes Vermögen verfügt. Armut ist selten in Malaysia. Es gibt keine Bettler oder Obdachlose. Der Stadt fördert Wohnungs- und Häuserkäufe, baut selbst für die nicht ganz so reichen Einwohner Wohnungen, die bei uns unter dem Level „Komfort“ deklariert würden, die für geringe Beträge gemietet werden können. Für internationale Firmen, die ihre Standorte ins Land verlagern, gibt es hohe Förderungen, Steuerermäßigungen und keine Bürokratie. Von der Idee zur Umsetzung von wirtschaftlichen Projekten vergehen oft nur Monate. In Kuala Lumpur spaziere ich mit Louisa in den modernen Petronas Towers (452m große Zwillingstürme) umher, dem Symbol der florierenden Wirtschaft des Landes. Auch wenn sie nicht mehr die höchsten Türme der Welt sind, die höchsten Zwillingstürme sind sie immer noch. Wir kaufen ein, essen regionale Spezialitäten mit Stäbchen und lassen uns mitreißen vom Esprit und der Dynamik der Menschen.
Singapur Sling im Raffles
„Mama, in welchem Land sind wir heute?“ Louisa steht auf ihrem Bett und sieht aus dem Kabinenfenster. Moderne Hochhäuser direkt vor dem Schiff, spiegelnde Glasfronten, in der Sonne leuchtendes Metall, aus der 15. Etage des Hauses vor unserem Fenster fahren kleine Seilbahngondeln in 80m Höhe über uns hinweg. „Ist das immer noch Kualalala…?“ Nein, Kuala Lumpur in Malaysia war gestern, heute sind wir in Singapur. Fast jeden Tag ein anderer Hafen. Bei Landgängen haben wir inzwischen Routine und fühlen uns schnell sicher und zu Hause: Taxi- oder Rikschaverhandlungen, die Wahl zwischen Strand, Sehenswürdigkeiten oder Shopping, zum Schluss Internetcafé, nach Hause telefonieren. Manchmal nehmen wir an den vom Schiff organisierten Ausflügen teil. Wer sagt, eine Kreuzfahrt sei langweilig, hat noch keine gemacht oder war auf dem falschen Schiff. In Singapur, dem Stadtstaat (630qkm) zwischen Indischem Ozean und Südchinesischen Meer, sitzen im Butterfly Park auf „Sentosa Island“ große Schmetterlinge auf unserer Nase, schwimmen Haie in „Underwater World“ über uns hinweg und lassen wir uns in weißer Mercedeslimousine zum „Raffles Hotel“ fahren (Stamford Raffles war der Stadtgründer), um in der berühmten Longbar einen „Singapore Sling“ zu trinken, der hier erfunden wurde.
Der berühmte Borobodur auf Java
Auf Java besuchen wir Semarang, Zentraljavas lärmende Hauptstadt. Der Ausflug geht zum weltberühmten Borobudurtempel, dem buddhistischen Denkmal des geistigen und künstlerischen Reichtums der Kultur des Landes. Was die meisten Menschen nur teilweise in ihrem ganzen Leben schaffen, erleben wir innerhalb einiger Wochen. Inzwischen schließe ich mich der Meinung der langjährigen Stammgäste von Transocean Tours an (einige machen schon ihre 7. Weltreise): „Kreuzfahrten auf der Astor machen süchtig.“
Hard Rock auf Bali
Es ist zehn Jahre her, dass ich das letzte Mal auf Bali war. Unglaublich, wie sich die Insel verändert hat. Hütten sind modernen Shoppingmalls gewichen, am Strand stehen Diskotheken neben dem Hard Rock Café, junge Australier und Neuseeländer surfen in coolen Outfits über die Wellen. Indonesien gehört zu der Region mit dem größten Wirtschaftswachstum der Welt. Die ländliche Idylle, die mich damals so fasziniert hat, ist weitgehend verschwunden.
Down Under - Australien
„Kängurus“, ruft Louisa vom Kindersitz im Mietwagen. Elegant, mit großen Sprüngen, hüpfen drei mittelgroße Kängurus am Straßenrand entlang. Die rote Abendsonne taucht den tropischen Monsunwald, die Wasserfälle und offenen Wälder auf dem Sandsteinplateau der Table Top Range im Litchfield Nationalpark in romantisches Licht. Die meterhohen von Termiten gebauten Hügel sehen aus, wie von einem abstrakten Künstler erschaffene Skulpturen. Wir haben seit Stunden kein Auto getroffen, keinen Menschen gesehen. Das Handy hat kein Netz. Eine Panne wäre ungünstig. Doch das Auto rollt sicher über die holperigen Straßen im Outback des australischen Nordens. Die „MS Astor“ liegt zwei Tage im Hafen von Darwin. Overnight – das heißt für die Crew Party an Land und für uns Kurzurlaub vom Schiff. Wir sind die einzigen Passagiere die mit dem Mietwagen davon düsen und im Hotel übernachten.
Springend Krokodile und Schlagersänger Michael Holm
Am nächsten Tag fahren wir zum Adelaid River. Die Piste ist sandig und unser Auto hinterlässt eine große Staubwolke. Die Luft flimmert. An der Bootsstation der „Jumping Crocodiles“ lässt uns Rangerin Lisa die Hauschlangen „ausführen“. Louisa lacht, als sich eine Schlange um ihren roten Hut wickelt. Eine Staubwolke kündigt ein weiteres Auto an: vier Passagiere der „MS Astor“, Schlagersänger Michael Holm („Tränen lügen nicht“) und Freunde. Gemeinsam fahren wir den breiten Fluss herunter, sehen wie meterlange Krokodile nach Fleischbrocken springen und halten Ausschau nach den Reptilien, die sich in den Uferschlammbänken eingebuddelt haben. Das Boot setzt neben einem Riesenkrokodil am Ufer auf. Auge in Auge. Plötzlich springt es auf und prescht durch das Gehölz an unserem Boot vorbei ins Wasser. Wir sind alle mit Schlamm bespritzt. „Wilde Tiere“, sagt Lisa. Stromaufwärts begleiten majestätische Adler unser Boot. Bevor wir nach Darwin zurück fahren, gehen wir am Fogg Staudamm spazieren. Wieder menschenleer. Schilder warnen: „Gefahr. Frei lebende Krokodile“.
Das größte Korallenriff der Welt
Am Abend verlässt die Astor Darwin und fährt östlich entlang der Küste des Kontinents zwischen Festland und dem Great Barier Riff, dem mit 2000 km größten Korallenriff der Welt. In den folgenden Nächten stehe ich oft an Deck und genieße die Sterne, die Lichter Australiens auf der rechten und die blinkenden Bojen des Riffs auf der linken Seite.
Mit dem Kuranda Train durch den Urwald
Nach drei Seetagen sind wir in Cairns. Von hier fahren wir mit dem nostalgischen, mit Holzbänken ausgestatteten Kuranda - Zug 30km durch den Urwald der Atherton Tablelands. Es geht vorbei an den Stoney Creek – Wasserfällen, durch 15 handgegrabene Tunnel, zu Zuckerrohrfeldern und über luftige Brückenkonstruktionen. Von der Regenwaldstation aus fahren wir mit Amphiebienfahrzeugen (wurden im Weltkrieg entwickelt und fahren an Land und im Wasser) durch den Dschungel, sehen Koalas, Kängurus und Aborigines. Von den Ureinwohnern lernen wir, wie man Bumerang wirft und Didgeridoo spielt. Die nächsten Stationen in Australien sind Townsville (100000 Einwohner, die größte tropische Stadt in Nord-Queensland) und Mackay („die Zuckerhaupstadt“).
Zu Besuch bei AAP in Brisbane
Brisbane (1,5 Mo Einwohner) beeindruckt uns durch eine gelungene Kombination aus historischen Bauten und moderner Architektur. Beim Picknick am Brisbane River lernen wir Steve Conelly, den Chef der australischen Nachrichtenagentur aap kennen. Gastfreundlich wie alle Australier, nimmt er uns mit in einen der vielen Wolkenkratzer aus Glas und Metall, zeigt uns die Redaktion und plötzlich sitzen wir mitten in Australien mit Journalistenkollegen beim Kaffee. Diese Landgänge sind immer spannend. So auch in Sydney. Als ich aufwache und vom Bett aus den Vorhang öffne, sehe ich als erstes die weltberühmten Segel der Oper (fertig 1973, Kosten: 102 Millionen Dollar). Die „MS Astor“ hat direkt zwischen Oper und der berühmten Sydney Harbour Bridge festgemacht, im Zentrum der Stadt. Die verschlafenen Passagiere stehen mit offenen Mündern an Deck. Staunen. Lachen. Wir nehmen einen Bus mit offenem Dach und brausen im Schatten der gigantischen Wolkenkratzer durch die City. Wir essen Lunch im Hardrock-Café, genießen den Blick vom 325m hohen Sydney Tower, spielen dank Mary und John auf der drittgrößten Orgel der Welt in der Sydney Town Hall, bewundern Haie im Sydney Aquarium und genießen Dinner in einem der vielen Freiluftrestaurants in Darling Harbour. Hier möchte ich bleiben. Doch die Astor nimmt Kurs auf Neuseeland.
In der nächsten Ausgabe berichten wir über Neuseeland, die Südsee und Südamerika.
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