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Mehr als Schule in den Ferien

Viele eltern schicken ihre Kinder in den Ferien auf Sprachreise. doch bringt das wirklich etwas für die Schule oder geht es eher um Spaß und Selbstbewusstsein?

 

Am Anfang war ich skeptisch. Eine Sprachreise? Klingt wie Schule in den Ferien. Im Klassenzimmer sitzen, Lehrer, Vokabeln pauken. Aber die Vorstellung, allein nach Madrid zu iegen und Freunde aus aller Welt zu finden, reizte mich dann doch. Besser, als zwei Wochen in Dresden rumzuhängen. Wenn Sie, als Eltern immer schon mal wissen wollten, was auf so einer Reise wirklich passiert - lesen Sie mal!

 

Von Louisa Fließbach

Die Mitarbeiterin von EF war am Telefon sehr nett. Ich konnte wählen zwischen einem Intensivkurs und einem Grundkurs, zwischen der Unterkunft in einer Gastfamilie und einem Hostel. Ich entschied mich für die Residence „Togumar“ und einen Intensivkurs mit fünf Stunden pro Tag. Den Flug musste ich parallel buchen. Als ich meiner Mutter den Gesamtpreis nannte und ihr ausrichtete, dass sie noch am gleichen Tag bezahlen müsse, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ihr Seufzen als sie sich zum Überweisen an den Computer setzte, kannte ich schon. Aber was kann ich dafür? So ein Teenagerleben ist eben teuer. Außerdem ist es ja kein Spaß, sondern dient meiner Bildung. Gebildet wurde ich auch am Anreisetag auf dem Flughafen. Wir hatten extra Lufthansa gebucht, weil meine Mutter „auf Nummer sicher“ gehen wollte. Ich hätte ja auch einen Billig flug genommen à la Ryanairoder so. Wir haben für den Flug 510,97 Euro bezahlt. Beim Einchecken am Schalter erfuhren wir, dass der Flug mit 8 Personen überbucht sei und ich nicht mit fliegen könne. Meine Mama drehte fast durch. Sie diskutierte mit den Damen am Schalter, dann mit der Verantwortlichender Lufthansa. Ich hörte nur: „Anschluss Flug in Frankfurt“, „Abho-lung in Madrid“, „Sonntag keiner erreichbar“. Ich hörte auch „Kind allein unterwegs“, was ich angesichts meiner 17 Jahre leicht übertrieben fand. Am Ende lösten sich die Dinge dann direkt am Gate. Ohne meine Mutter. Ich diskutierte selbst noch einmal mit der dort sitzenden Stewardess und sie fragte über Mikrofon, ob Jemand auf den Flug verzichten würde. Glück gehabt!

 

Als ich endlich im Flieger saß, entspannte ich mich. Ich flog von Dresden nach Frankfurt. Neben mir ein Mädchen aus Dresden im gleichen Alter, die auch mit EF verreiste, aber nach Nizza. Alles lief problemlos, bis der Pilot mitteilte, dass wir 20 Minuten Verspätung hatten. Mist, der Anschlussflug!

 

Vom Flieger in den Bus, vom Bus in den Flughafen und rennen. In letzter Minute erreichte ich das Gate und mein Flugzeug. Ich quetschte mich zwischen zwei Mitreisende. Neben mir schlief eine Puerto Ricanerin unter ihrer Jacke mit dem Kopf am Fenster. Gegen Ende des Fluges wurden wir vom nahenden Sturm runter und hoch katapultiert. Die junge Frau neben mir wachte fluchend auf: „Holy shit!“, rief sie. Wir fingen an, uns zu unterhalten. Nach zehn Minuten Turbulenzen, aber auch netten Gesprächen, erreichten wir Madrid, la Capital de España. Angekommen am Puerto Madrid-Barajas bekam ich Panik. Ich fand zwar den Ausgang, mein Gepäck aber nicht. Zum Glück fand ich die nette Puerto Ricanerin wieder, die mir die spanischen Schilder erklärte und die mit mir zum Gepäckband und später zum Ausgang lief. Wir verabschiedeten uns und da stand ich. Mit Pullover und dicker Jacke, aus dem kalten Dresden kommend im 40 Grad warmen Madrid.

 

Ich suchte einen pink gekleideten EF-Mitarbeiter. Fehlanzeige! Ich irrte herum, rief gerade meine Mama an, als ich eine EF-Frau entdeckte. Sie hatte zwar eine Liste mit den neuen Schülern, aber ich stand nicht drauf. Mit meinem eingerosteten Schulenglisch und nach etlichen Telefonaten mit den EF-Zentralen in Madrid und Dresden wurde mein Name bestätigt und wir gingen zum Shuttle, der uns direkt in unsere Residence brachte. Mein Zuhause für die nächsten 15 Tage.

 

¡Ay, qué Madrid este, todo apariencia!

Ich verliebte mich sofort in diese Stadt mit ihren unzähligen kleinen Straßen und den Menschen, die miteinem Lächeln fröhlich ihrer Wege gingen. In Madrid begegnete ich selten gestressten Leuten. Die strahlende Sonne, der wolkenlose Himmel, die traditionellen Häuserund die hügeligen Straßen - Madrid zeigte mir seinen ganz besonderen, eigenen Charme bereits zu Beginn meines Aufenthaltes.

 

Frida, 19 Jahre aus Kopenhagen, die ich schon im Shuttlebus kennengelernt hatte, wurde zu meiner ersten Freundin in Madrid. In meinemmir zugeteilten Zimmer stand ein Mädchen aus Belgien am Kleiderschrank und sortierte ihre Sachen – meine zweite Freundin in Madrid. „Hi!“, begrüßte sie mich strahlend: „I am Roos, nice to meet you.“ Hier ging es offensichtlich recht entspannt zu. Mit so netten Leute, dachte ich mir, wird das eine schöne Zeit.

 

In Fridas Zimmer herrschte Chaos. Tüten auf dem Boden, Decken im Bad, Rasierer kreuz und quer, MACs verstreut und der Fernseher lief. Frida sah mich entgeistert an. Die Euphorie verflog wieder, wer oder was lebte denn hier? Wir packten unsere Sachen aus und setzten uns mit einem Tee auf die zur Residence gehörende Terrasse. Eine ganze Etage war ausschließlich für die Leute von EF reserviert, am Ende eine Küche mit bodentiefen Fenstern. Allmählich trudelten auch die anderen Residence-Bewohner ein. Ric aus Belgien, Chris aus Deutschland, Phillip aus den Niederlanden, Luc ebenfalls aus Deutschland, Noahund Anna aus Kopenhagen, Camilla aus Österreich, Petra aus Tschechien und viele mehr. Es wurde immer voller auf der Terrasse und wir verfielen in nette Gespräche. Ein wenig später hörten wir ein lautes „Oh my god! The newbies!“ aus dem Flur. Die Amerikaner kamen - laut, grinsend und uns umarmend. Chad, Ben und Kristen. Kristenwar, wie sich später herausstellte, Fridas Zimmerpartnerin. Unordent- lich und aufgekratzt, aber auch sehr sympathisch und meine dritte Freundin in Madrid. Roos, Frida und ich beschlossen, einkaufen zugehen, denn ich hatte ja die Residence und damit Selbstverpflegung gebucht. Wir schlenderten zu dem 15 Minuten entfernten Supermarkt und deckten uns mit allerlei leckeren Dingen ein. Zu meiner Überra- schung gab es eine frische Sushi-Theke inmitten des Einkaufsmarktes. Anschließend holten wir uns Pizza bei „Papa John“, unserer späteren Stamm-Pizzeria. Roos, die schon das dritte Mal mit EF in Madrid war, zeigte uns die Schule und ein wenig die Umgebung. Am Abend setzten wir uns gemeinsam in Roos und mein Zimmer, aßen Pizza und schau-ten eine Folge „Friends“ bevor wir müde ins Bett fielen.

 

Um 8:30 Uhr war Schulbeginn. Wir versammelten uns in der EF cursos de idiomas und wurden je nach unserem Sprachniveau in Klassen aufgeteilt. Ich war A2, was mich aufgrund meiner 3 Jahre Spanischu terricht in der Schule ein wenig enttäuschte. Doch mein Spanisch war leider eine wahre Katastrophe. Meine Lehrer hießen Abel und Vanesa. Wir ca. 40 Neuen wurden freundlich begrüßt, gingen gemeinsam frühstücken und erkundeten das moderne Schulgebäude. Anschließendgingen wir auf eine Sight-Seeing Tour durch Madrid. Wir entferntenuns jedoch von der großen Gruppe und erkundeten Madrid auf eigene Faust. Angefangen bei Puerta del Sol, einem der größten Plätze Madrids im Stadtzentrum, liefen wir die Gran Via hinauf und durch die Innenstadt von Viertel zu Viertel – Chueca, Malasana, Salesas. Am Endebesichtigten wir die Oper von Madrid. Einfach nur wunderschön! Wirmachten Bilder und aßen auf dem Rückweg Tapas.

 

Nach der Schule am Tag zwei, an dem wir etwas über Vegetarier unddie Spanische Kultur lernten, gingen Roos, Frida, Anna und ich in ein Museum rund um den Menschen und anschließend aßen wir Abendbrot in einem kleinen, charmanten Restaurant, das sich in einer Bibliothek befand. Ich aß die besten Nachos mit der genialsten Guacamole, die ich je gegessen hatte. Nach einer ausgelassenen Feier in der Residence und einer Folge Friends fielen wir ins Bett. Für den nächsten Tag war Regen angekündigt.

 

Ich wachte auf und packte meine Sachen für die Schule und da bemerkte ich es. Mein Handy! Es war weg, nirgendwo auffindbar. Ich hatte es wahrscheinlich am Abend zu vor im Taxi liegen lassen. Meine Versuche, mit der spanischen Taxi-Zentrale zu kommunizieren, scheiterten, kläglich. Der Tag fing gut an. Ich ging müde und verzweifelt in die Schule. Wie sollte ich denn jetzt meine Familie in Dresden erreichen? In der Schule arbeiteten wir mit Tablets und redeten auf Spanisch über aktuelle Filme und Charts. Mir ging es nicht gut, wahrscheinlich eine Erkältung. Außerdem war es Rics Abreisetag und der Abschied fiel mir erstaunlich schwer, obwohl ich ihn erst seit einigen Tagen kannte. Er unterschrieb auf meiner überdimensional großen Spanien Flagge und ging. Nach dem Unterricht wollte ich schleunigst zurück in die Residence zu meinen Freunden. Ich setzte einen Fuß raus und es fing an zu regnen. Super! Es schüttete in Strömen. Das sonst so sonnige Spanien weinte mit mir mit. Ich rannte von Unterschlupf zu Unterschlupf und - als wäre das schon nicht genug - versagte auch noch mein Orientierungssinn und ich verlief mich. Schon völlig verzweifelt, entdeckte ich in der Ferne Roos und Frida, die auf mich zu liefen. Ich war so unglaublich froh, sie zu sehen. Wir rannten zum Su-permarkt und anschließend zur Residence. Heute stand Kochen aufdem Programm. Meine Freunde in der Residence und auch die anderen aus den Host Familien kamen.

 

Die Zeit in Madrid verging wie im Flug. Jeden Sonntag war An und Abreise. Alte, neu gewonnene, gute Freunde gingen und neue Menschen aus aller Welt kamen. Die Schultage waren lustig und jedes Mal interessant. Nicht so öde wie in der richtigen Schule in Dresden, eherwie ein nettes Zusammensitzen und über Gott und die Welt quatschen. Die Pausen verbrachte ich meistens mit Benton aus den Estados Unidos und Tiphaine aus Frankreich - draußen im Garten mit Kicker spielen. Unser Stammrestaurant für die Mittagspause war ein in der Nähe gelegener Asiate. All-you-can-eat-Buffet von Schokobrunnen bis Sushi für zehn Euro. 41 Grad Celsius in Madrid. Die nächsten zwei Tagesollten mit zu den wärmsten des Sommers zählen. Für die gewöhnten Spanier nichts Besonderes, für mich blassen deutschen Touristen jedoch schon. Es war mir viel zu warm. Wir beschlossen nach der Schule in den beliebten Parque del Retiro zu gehen. Roos, Frida, Camilla, der Italiener Denny, der Niederländer Abdul und der Norweger Robert.Wir picknickten im Park, gingen in das märchenhafte Glashäuschenund machten eine Ruderboottour über den See. Wir blieben dort biszum Sonnenuntergang und gingen anschließend in einer Bar etwas essen und trinken. Mittlerweile war die Hälfte der Zeit bereits vergangen und ich ahnte, dass ich nicht alles schaffen würde, was ich mit vorgenommen hatte. Die Tage gingen wie im Flug vorbei. Ich besuchte mit Anna, Roos und Frida den Tempel von Debod und danach mit Luc, Peter und Camilla die Terrasse „Circulo de Bellas Artes“ im Stadtzentrum in der Nähe des Retiro Parkes, auf der man einen einzigartigen Blick über ganz Madrid hatte.

 

Nachdem ich bereits viel von Madrid gesehen hatte, nahm ich mir nunvor, in ein Schwimmbad etwas außerhalb zu gehen. Roos, Camillaund Petra begleiteten mich. Wir fuhren circa eine halbe Stunde mit der Metro und als wir am Centro Municipal de Vicente del Bosque, dem Schwimmbad, ausstiegen, traute ich meinen Augen kaum. Vor mirstanden drei große Hochhäuser. Madrid zeigte sich von einer ganz anderen Seite, nicht die typischen traditionellen Straßen, sondern riesige mehrspurige Fahrbahnen und moderne Gebäude. Wir verbrachten denganzen Tag in diesem Schwimmbad und genossen das kalte Wasser.Gegen Abend gingen wir nach Malasana. Dieses Stadtviertel von Madrid ist, finde ich, das sympathischste und traditionellste. Von Touristenkeine Spur, nur Einheimische.

 

Die Häuser ein wenig heruntergekommen, aber auf eine charmante Art. Hinter den gemütlichen, alten Fassaden verbergen sich sehr kreative, ausgefallene Läden. Von Mode bis zum selbst gemachten Wassereis mit Sorten wie Mango-Basilikum oder Erdbeer-Rosmarin. Wiraßen in einem niedlichen Restaurant, dem Ojala, Tackos, Nachos und Burritos. (Ja, ich aß viel in Madrid. Aber das Essen war auch wirklich ausgezeichnet. Ich würde sogar behaupten, dass ich die spanische Küche der deutschen vorziehe.) Das Besondere an diesem Restaurant ist,dass die Tische und Stühle unter Palmen im Sand stehen und man dasGefühl hat, am Meer zu sein. Einzigartig! Auch die Toiletten waren ein Erlebnis für sich. Unisex, mit bunten flackernden Lichtern, lauter Musik und ausgefallenen Deko-Accessoires.

 

Barranquismo – una experiencia fantastica

Von Klippen springen, durch Tunnel wandern und sich von Strömungen quer durch einen Fluss treiben lassen? Eigentlich nichts für mich. Ich mochte noch nie gerne Wandertage in der Schule und hatte vorallem als kleines Kind vor so ziemlich allem, was mit Herunterspringe zu tun hat, Angst. Nicht mal der Fünf-Meter Turm war drin. Doch das EF-Angebot, Barranquismo, reizte mich. Es klang entspannt und abkühlend. Roos erzählte von ihren letzten Malen bei dem spanischen Canyoning und schließlich beschlossen wir, es zu versuchen. Wir reisten am Samstag früh in einer kleinen Gruppe von fünf Leuten mit einem Minibus in die etwa zwei Stunden entfernte Barranquismo Anlage. Wir fuhren an wüstenähnlichen Gebieten vorbei, kleinen Dörfern, machten Rast an einer Gaststätte und parkten irgendwo im Nirgendwo. Unser Guide gab uns die wichtigen Hinweise und erklärte uns, wie wir zu springen und zu tauchen hatten. Dann zogen wir die Neoprenanzüge an. Das war vielleicht eine Tortur! Wir wanderten gut zwanzig Minuten bis zum Fluss durch drei dunkle Tunnel hindurch, die unterden Bergen gebaut wurden. Es war stock Finster. Ab und zu viel Jemand von unserer kleinen Gruppe in den Schlamm oder wir verloren uns, dadie Hälfte nicht mit kam. Vorsichtig tasteten wir uns Meter für Meter vor und jubelten beinah, wenn wir Licht am Ende des Tunnels sahen. „Here we are“, sagte der Guide plötzlich. Wir sahan uns skeptisch um. Ein Fluss war ja da, jedoch sehr weit unter uns. „You just have to jump and then we ?ll start“, fügte er grinsend hinzu. Na toll! Vorsichtig traten Camilla, Frida, Roos, eine mir unbekannte Asiatin und ich an die Kante der Klippe und schauten geschockt auf das Wasser. Roos murmelte etwas von „Last time easier“ und „Jesus Christ“ während sie dabei die Augen schloss, sich die Nase zu hielt und sprang. Wir jubelten. Unten wieder aufgetaucht versicherte sie uns, dass es gar nicht so hoch sei, wie es aussehe, und wir sprangen hinterher. Sofort zogen uns die Strömungen unter unseren Füßen weg. Wir schwammen auf der Wasseroberfläche ohne uns zu bewegen, den Neoprenanzügen sei Dank.

 

Verflucht hatten wir diese Dinger zuvor. Unbequem und viel zu warm, doch jetzt erleichterten sie uns das Schwimmen und ließen das eiskalte Wasser erträglich, ja sogar angenehm werden. Eine super Abkühlung an dem heißen Sommertag.
Wir bewegten uns langsam fort und ließen uns von den Strömungen treiben, als wir plötzlicheinen schluchtzenden Schrei von hinten hörten. Am Ende der Reihe kämpfte das asiatische Mädchen aus Taiwan mit den Wellen. Sie ging sogar fast unter, trotz des Anzuges. Auf die Frageunseres Guides, ob sie denn schwimmen könne, antwortete sie mit Nein. Nicht schlecht, Canyoning ohne schwimmen zu können! Unser Guide und wir vier anderen Mädchen waren ziemlich genervt. Weiter ging die Tour. Wir alberten herum, schwammen, tauchten und sprangen. Frida und ich trauten uns sogar am Ende der Strecke von einer acht Meter hohen Klippe mit Anlauf herunterzuspringen. Das war ein beeindruckendes Erlebnis. Erschöpft fuhren wir wieder zurück nach Madrid, setzten uns mit unseren Freunden auf die Terrasse und entspannten mit einer Folge Friends und Chicken McNuggets.

 

Der Pool

Die meisten Amerikaner reisten ab, übrig blieb Kristen. Die einzige Amerikanerin, die uns geblieben war. Wir begannen, mehr mit ihr zu unternehmen, und zogen letztendlich sogar mit ihr in ein Zimmer. Roos und ich mussten vorher schon zweimal das Zimmer wechseln, was uns beide kolossal genervt hat. Früh am Morgen des letzten Sonntages vor meiner Abreise klingelte um halb neun das Telefon. Ein Herr von der Rezeption der Residence redete mich auf Spanisch zu. Ich verstand nur Bahnhof und war schon halb wieder eingeschlafen, als es nun auch an der Tür klingelte. Wir mussten umziehen, da newbies aus anderen Teilen der Welt gerne in unser Zimmer einziehen würden. Na super! Also alles in die Koffer schmeißen und raus aus den Federn. An diesem Tag machten wir die Bekanntschaft von Ivan einem russischen Franzosen, der von um 9 - 12 Uhr in der Hotellobby warten musste, da wir schlafend sein Zimmer blockierten. Am Nachmittag machten wir uns gemeinsam mit Camilla, Lukas, Luc und Ivan auf den Weg zu der anderen Residence. Wir hatten alle schon viel gehört. Die zweite EF-Residence war die Sommerunterkunft und hatte einen Pool auf dem Dach. Wir kauften uns Essen und Trinken und verbrachten den ganzen Nachmittag und Abend dort im Pool über den Dächern von Madrid.

 


La Batalla Naval

Kurz vor meiner Abreise erlebte ich etwas Gigantisches. Etwas, dass es in Dresden, wahrscheinlich auch in Deutschland, so nicht geben wird. Ein Straßenfestival, ein Wasserfest – La Batalla Naval. Schon in den Wochen zuvor erzählten Leute von dem beliebten Fest, das jedes Jahr in Vallecas statt findet. Nun war es endlich so weit. Mit Marco, dem Verantwortlichen für Freizeitaktivitäten bei EF, trafen wir uns und gingen als große Gruppe mit Wasserpistolen bewaffnetin das beliebte Stadtviertel. Es war wirklich ein unbeschreibliches Spektakel. Menschenmas-sen versammelten sich auf den Straßen und bespritzten sich gegenseitig mit Wasser. Wir liefendurch das Stadtviertel und wurden von oben bis unten klitschnass. Die Menschen kamen mit Eimern und Töpfen voll mit Wasser und kippten sie Jedem in der Umgebung über den Kopf. Aufden Balkonen standen sie mit Wasserschläuchen. Es gab Musik, Essen und gute Laune.

 


Letzter Tag

Viel zu schnell gingen die Tage in Madrid vorbei und mein Abreisetag war gekommen. Ich flog zurück nach Dresden. Voller toller Erinnerungen, unzähliger neuer Freundschaften, Fortschrit-ten in Spanisch und einer Flagge voll mit süßen Sprüchen und kleinen Nachrichten meiner EF Familie. Denn das wurden wir in den letzten Tagen - eine Familie. 24 Stunden, sieben Tage die Woche verbrachten wir Zeit miteinander, sprachen über alles, hatten eine Menge Spaß underlebten unvergessliche Momente in einer bezaubernden Stadt.

 

Hasta el próximo año Madrid