Der Boom der Billigflieger und der Informationsreichtum des Internets sorgen für eine nie dagewesene Reiselust. Erst langsam entwickeln beliebte Städte ein Bewusstsein dafür, dass dies auch Nachteile für die lokale Entwicklung haben kann. Die Anwohner fangen an, sich über Lärm, Müll und steigende Mietpreise zu beschweren, was bisher nur vereinzelt zu Konsequenzen geführt hat. Die Stadtverwaltung von Amsterdam hat nun erstmals ein ganzheitliches Konzept erstellt, um die Touristenmassen sinnvoller und organisierter zu empfangen. Nicht nur bei den Anwohnern, auch in der Reisebranche verbreitet das Phänomen des "Overtourism" Schrecken. Auf der diesjährigen Reisemesse ITB in Berlin sahen sich die Tourismusdienstleister dazu gezwungen, das Problem endlich zu thematisieren. Die Lösungen? Diskutiert wurden Preiserhöhungen, Bettensteuern und Besucherbeschränkungen. In Amsterdam hat die Stadtverwaltung sich etwas Kreativeres einfallen lassen: Sie entwickelte ein umfassendes Konzept, dass die Besucherströme umverteilen statt abweisen soll.