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Uganda - Die Perle Afrikas

 

Eine Reise zu atemberaubenden Vulkanen und wilden Tieren

Text und Fotos: Jörg Ehrlich

Uganda, die "Perle Afrikas", hat mich gleich auf den ersten Blick begeistert - besonders die Tierwelt und die noch teilweise unberührten Vulkane im Osten und Westen des Landes. Die Übernachtungen in einfachen Gästehäusern gaben mir die Chance, auch die Menschen dieses liebenswerten Landes kennen- und schätzen zu lernen. Lange Zeit litten die Menschen unter Unruhen und Bürgerkrieg. Umso erfreulicher ist es, dass sich seit einigen Jahren Uganda in die Top- Destinationen des Safaritourismus zurückbegeben hat. Unterdessen gibt es auch wieder eine empfehlenswerte Anzahl an hochwertigen Lodges wie im "Kidepo-Nationalpark", die ich auch mit einem Buschflieger gediegen erreichen konnte. Safari auf höchstem Niveau - auch das ist Uganda heute!

Uganda, im östlichen Zentrum Afrikas und unmittelbar am Äquator gelegen, erhielt von Winston Churchill den Beinamen "Perle Afrikas" - ein klangvoller Name, der vielfältige und einzigartige Naturschönheiten verheißt. In Uganda geht die Savanne Ostafrikas in den Regenwald Zentralafrikas über, was interessante Auswirkungen auf die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere hat. Das Land ist geprägt von großen Wasserflächen, nicht zuletzt von dem Viktoriasee und dem Weißen Nil, sowie von (Feucht-) Savannen und Urwäldern. Die Gesamtfläche des Landes umfasst 241.038 Quadratkilometer, also in etwa zwei Drittel der Fläche Deutschlands. Fast ein Sechstel des Landes wird von Wasserflächen eingenommen. Der höchste Punkt des Landes, die Margherita- Spitze (5110 m), liegt im schneebedeckten Ruwenzori-Bergmassiv, das sich an der westlichen Landesgrenze zur DR Kongo entlangzieht. Von den Ruwenzoris nach Süden gehend wechselt die Landschaft von Savannen zu terrassenartigen Hügeln, Teeplantagen und letztlich zu tropischen Bergwäldern, die schon an das Hochland von Ruanda und Burundi erinnern. Der Norden des Landes ist semiarid und unfruchtbar. Die fruchtbarste Region ist die dicht besiedelte Region Baganda.

Geheimtipp Sippi Falls und Mount Elgon (4321 m)


Ganz im Osten des Landes und direkt an Kenia angrenzend befindet sich der zweithöchste Berg Ugandas, der Mount Elgon mit stolzen 4321 m Höhe. Dieses entlegene Bergziel begeisterte mich und auf der Fahrt dahin konnte ich schon die tosenden Fluten der Bujagali Falls beobachten. An diesem Ort sind ideale Bedingungen für Wildwasserfans und Rafter gegeben. Einen ganz anderen Eindruck haben die gewaltigen Sippi Falls auf mich hinterlassen. Aus mehr als 50 Metern Höhe stürzen sich die Wassermassen eine Felsschlucht hinunter und schlagen unten mit tosender Gischt auf schwarze Felsen. Was für eine Stimmung. Und wie malerisch in die Landschaft eingebettet. Mit etwas Glück konnte ich noch eine Schlange beobachten, die fluchtartig von diesem Ort verschwindet, wenn wir Menschen erscheinen. Noch am gleichen Vormittag mache ich mich bei Kapkwata auf den Weg, den Mount Elgon zu erklimmen. Der Weg führt mich zunächst durch dickes und schattiges Dschungelgestrüpp, das liebevoll mit einer Schneise als Wanderweg vorbereitet wurde. Trotz eingeschränkter Sicht habe ich hin und wieder die Chance, einen der vielen kleinen Affen in den Baumkronen zu Gesicht zu bekommen. Mit viel Glück erspähe ich ein vorzüglich angepasstes Chamäleon im Unterholz. Abends erreiche ich eine Hütte, in der es sich mit einfacher Ausstattung gut rasten lässt. Der mitgewanderte Koch zaubert ein fantastisches Abendmahl. Der zweite Wandertag führt nun bereits über 3000 m Meereshöhe und so bleibt auch der Dschungel zurück. Lobelien und einige Senezien prägen hier oben das Bild. Am dritten Tag führt mein Weg vorbei an heißen Quellen, die im Krater des Elgonmassivs sprudeln. Hier herrscht fast immer Nebel. Am Nachmittag ist dann auch der höchste Punkt, der so genannte Wagagai mit 4321 m erreicht. Auch hier herrscht noch Wiesenvegetation. Der Blick reicht einerseits quer durch den Krater bis nach Kenia, andererseits bis ins Flachland westlich des Bergmassivs. Einer der Hauptgründe, weshalb Uganda von Europäern seit jeher geschätzt wurde, ist das nahezu mitteleuropäische Klima. Im Gegensatz zu den meisten afrikanischen Regionen hat Uganda ein ausgeglichenes, gemäßigtes Klima, das daraus resultiert, dass ein Großteil des tropischen Landes auf einem Plateau von ca. 1000 m Höhe liegt. Die Tagestemperaturen bewegen sich in der Regel zwischen 25 °C und 35 °C, nachts fallen die Temperaturen auf 12 °C bis 18 °C. Durch die spürbare Abkühlung während der Nacht ist ein erfrischender Schlaf gewährleistet. Dies soll und darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kraft der Sonne in dem am Äquator gelegenen Uganda während des Tages nicht unterschätzt werden darf. Europäische Besucher sind in jedem Fall gut beraten, für Aufenthalte im Freien ausreichenden Sonnenschutz mitzunehmen. Die Niederschläge (1000 bis 1500 mm) fallen größtenteils in den Monaten April und Mai, aber auch Oktober und November sind regenreicher als der Rest des Jahres. Niederschläge fallen zumeist als kurze Platzregen. Mehrstündige Regenfälle kommen nur selten vor. Aus diesem Grund ist jede Jahreszeit für Reisen geeignet und bietet spezifische Reize. Die meisten Reisenden bereisen das Land wegen seiner Natur- und Artenvielfalt an Tieren, deren Beobachtung egal ob auf einer Safari oder beim ruhigen Ausharren in der Nähe von Wasserstellen ein wundervolles Erlebnis ist. Das Land bietet dem Touristen mehrere Naturschutzgebiete, in denen er sich diesem Genuss voll hingeben kann.

Nach dem Trekking der Safarigenuss

Der Murchison-Falls-Nationalpark ist eine Augenweide unter den Safariparks Ostafrikas und bietet dem Besucher viel Abwechslung. Im Gegensatz zu den meisten kenianischen und tansanischen Parks ist hier eine ganz andere Abwechslung vorhanden. Safarifahrten im offenen Jeep gehören genauso dazu wie eine Pirsch mit dem Motorboot auf dem Nil. Natürlich kann man in diesem Biotop dann auch andere Beobachtungen genießen. Der Schuhschnabelstorch steht ruhig und gelassen wenige Meter vor unserem Boot am Ufer, ein Elefant nimmt ein üppiges Bad und an anderer Stelle warten Krokodile auf eine Gelegenheit zum Schmaus. Dann plötzlich wird das Beobachten von Tieren zur Nebensache. Unwahrscheinlich laut und eindrucksvoll stürzen sich die Wassermassen durch die Murchisonfälle hinunter. Nur bis zu 7 m breit an der engsten Stelle zwängt sich das Wasser über 43 m in die Tiefe. Was für ein Naturschauspiel! Wir landen mit unserem Boot am Ufer unterhalb der Fälle und wandern dann mit einem Führer immer am Rande der Wasserfälle bis zu deren oberem Rand. Dort erwartet mich ein unbeschreiblich schön gelegener Zeltplatz, ein BBQ an diesem Ort ist der krönende Abschluss eines gewaltigen Safaritags in inmitten des Murchison- Falls-Nationalparks. Das Wort Safari stammt aus der Sprache Kisuaheli und bedeutet hier ganz allgemein "Reise". Das Eindringen in die natürliche Umgebung der Tierwelt ermöglicht es, diese sehr nah zu erleben. Die Allradfahrzeuge, die meist von Einheimischen gefahren werden, bewegen sich entweder auf halbbefestigten Wegen, die oft extra für touristische Zwecke erschaffen wurden, oder sie verlassen die Wege und fahren, falls es erlaubt ist, ganz off road durch die Landschaft. Dabei halten sie an Stellen, an denen gute Tierbeobachtungen zu erwarten sind. Die kleine Gruppe wird entweder durch einen der Fahrer geführt oder noch von einem zusätzlichen Guide begleitet. Die Guides sprechen und verstehen in der Regel sehr gut Englisch. Für Trekking-Touren und Bergbesteigungen in Uganda sind das Ruwenzori-Gebirge und der Mount Elgon wunderschöne Destinationen. Die Gegenden sind durch eine sehr vielfältige Flora und Fauna geprägt und die Tierwelt ist einzigartig. Auf den Gipfeln werden Sie mit atemberaubenden Aussichten belohnt. Weiter führt meine Safarireise in den Westen des Landes. Der Queen Elisabeth Nationalpark ist ähnlich bestechend wie der Murchisonfalls. Hier ist es der Kasinga- Kanal, der für Wasserbiotope sorgt und wo sich Safaris auf dem Boot anbieten. Vor allem bekomme ich eine Großzahl von Wasservögeln zu Gesicht, aber auch Nilpferde in üppiger Anzahl. Diese behäbig wirkenden Kolosse gelten als die gefährlichsten Tiere Afrikas - die meisten jährlichen Todesopfer durch Wildunfälle in Afrika geschehen mit Nilpferden. Neben einer ausgiebigen Safarifahrt im nördlichen Teil des Parks freue ich mich vor allem auf Erlebnisse im Ishasha-Sektor. Hier verbringe ich die Nacht in einem herrlichen Zeltcamp und kann den ganzen Abend Nilpferdtreiben beobachten. Am folgenden Morgen sehe ich einen der baumkletternden Löwen. Was für ein Glück! Direkt 20m vor der Straße sitzen zwei satte Löwen in den Baumgabeln. Nur an dieser Stelle und im Lake Manyara Nationalpark in Tansania ist dieses Phänomen zu beobachten. Eigentlich sind eher die Leoparden mit ihren vorteilhaften Krallen in der Lage, auf Bäume zu klettern und "lagern" da auch ihre gerissene Beute. Hier im Ishasha-Sektor ist es eben erstaunlicherweise anders. Ein unbedingter Geheimtipp in Uganda!