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Sind Sie ein Mensch mit Zukunft oder mit Vergangenheit?
Disy-Chefredakteurin Anja K. Fließbach nahm an einem Seminar "Mentales Training" bei Familie Enkelmann in Königstein teil. Sie lernte viel über die Kraft des Unterbewusstseins, verbrannte böse Menschen, zerschlug mit der bloßen Hand ein dickes Holzbrett und ließ sich von Enkelmann besprechen bis der Arm in die Luft flog.
Schon als die Tür aufgeht, entspanne ich mich. Beruhigende Enkelmann-Musik, freundliches Lächeln von Alexander A. Gorjinia und Dr. Claudia E. Enkelmann, ein fester Händedruck. "Schön, dass Sie da sind." Dabei betont Alexander das "Sie" und man bekommt den Eindruck, als ob die beiden sich ganz besonders über einen persönlich freuen. "Eine nette Runde", weiß Alexander A. Gorjinia schon, als er die ca. 40 Kursteilnehmer im Institut Enkelmann in Königstein begrüßt. Es geht in diesen drei Tagen um Autosuggestion, aber natürlich auch um Suggestion. Und es wurde eine tolle Runde. Das wusste er ja schon vorher.
Als wir alle im Seminarraum sitzen, kommt ER. Der Urvater des Erfolgscoachings, der Grand Senior der Trainerszene, der Vorreiter der Kunst der Selbstsuggestion, mein persönlicher Freund (er gibt Einem dieses Gefühl) - Nikolaus B. Enkelmann. Seine Präsenz im Raum beruhigt, schon seine ersten Worte ziehen uns in seinen Bann. "Ihr Lebenssinn ist Ihre Kraft und Energiequelle", ruft er am Anfang aus. "Je mehr Sie für sich tun, um so mehr tun Sie für andere."
Und schon als er beginnt, die berühmte Enkelmann-Skulptur zu beschreiben, treten Tränen in meine Augen. Meine Energiereserven sind aufgrund einer Vielzahl von traurigen und anderen sehr stressigen Ereignissen ziemlich runter. "Dieser Mensch hier", erklärt Enkelmann und deutet auf die Metallfigur (siehe Abbildung unten), "...hat einen festen Standpunkt. Kein Sturm kann ihn entwurzeln. Er hat Rückgrat. Er trägt den Kopf noch oben und hat den Glauben an sich und seine Zukunft nicht verloren. Er kann das Leben ertragen. Er ist stark." Und er geht in die persönliche Ansprache an die Teilnehmer über, spricht Jeden an, spricht mich an: "Sie sind kein Flüchtling! Sie gehören zu den Menschen, die immer wieder auf die Füße fallen. Es kommt nur darauf an, wie schnell kriegen Sie sich wieder ins Lot!" Ich schlucke. Einige neben mir auch.
Enkelmann spricht weiter über die Welt der Gegensätze (z.B. Angst und Mut), dass viele Menschen heute aus der Balance sind und dass man das dann vegetative Dystonie nenne. Die Leute kämen dann in psychosomatische Kliniken oder bekämen Pillen vom Arzt. Aber Enkelmann ist überzeugt, dass jeder Mensch sich selbst verändern kann. Und das diese Freiheit, sich zu ändern, nur der Mensch hat. Man dürfe die Dinge nur nicht erdulden und erleiden, man soll nicht warten, sondern zugreifen. "Sie müssen lernen, wie man mit den Schwierigkeiten des Lebens fertig wird!" Der Glaube geht der Tat voraus. Der Geist ist Herrscher über die Materie.
„Sie müssen lernen, wie man mit den Schwierigkeiten des Lebens fertig wird! Der Glaube geht der Tat voraus. Der Geist ist Herrscher über die Materie.“
Dann zeigt er uns beeindruckende Filme. Zwei Erdhörnchen-Männchen werden zusammengesperrt, kommen in starken Stress, kämpfen. Beim Gewinner normalisieren sich die Stresswerte danach. Der Verlierer resigniert, er liegt nur passiv da, beobachtet den Gewinner und es geht ihm noch schlechter. "Passives Erdulden erhöht den Stress", wird doziert. Und bevor dem Tier die Lebensgeister ausgehen, erlöst man es und holt es aus der Situation.
Der zweite Film zeigt eine Ratte, die in einem Wassertrog schwimmt. Sie kennt diesen Trog, ist schon viele Male hier geschwommen und weiß genau, wo die Treppe für den Ausstieg ist. Nun hat man die Ratte in Stress versetzt. Sie zappelt, strampelt, kann sich nicht retten, denn sie hat unter massivem Stress vergessen, wo die Treppe ist. Natürlich wird sie von außen gerettet. Aber das Bild bleibt mir im Gedächtnis. Verrückt! Sie hatte immer gewusst, wo der Ausweg ist. Aber in dieser außerordentlichen Stress-Situation, hat sie die Rettungsmöglichkeit schlicht vergessen.
Wer unter Stress ist, könne nicht mehr lernen, so Enkelmann. "Aber was einmal Stress ist, muss nicht Stress bleiben." Körper und Seele sind eine Einheit. Der Körper zeigt immer, wie es in seinem Inneren, in seiner Zentrale aussieht. Bei allem, was wir tun, sind wir abhängig von Impulsen des Gehirns. Wenn wir negative Gedanken haben, strahlen wir das auch aus. Aber der Mensch sei lernfähig, im Gegensatz zum Tier, das nur aus Instinkten heraus agiere. Das Gedächtnis des Menschen speichert alles, was die Sinne aufnehmen. Nicht das Organ sei wichtig, sondern die gespeicherten Informationen. "Man kann lernen, genial zu werden", so Enkelmann. Heute wären wir das vorläufige Endergebnis unserer Geschichte. "Haben Sie einen Erfolgscharakter?", ruft er in die Runde. "Entscheiden Sie, von wem wollen Sie ab heute lernen?" Wir sollen das Steuer selbst in die Hand nehmen und uns nicht von außen lenken lassen. Wir sollen uns selbst beeinflussen, denn unser Unterbewusstsein sei unser bester Mitarbeiter, der Riese in uns. Es geht um die Kraft des positiven Denkens. "Sie brauchen nur Mut und Selbstbewusstsein, diese Energie zu nutzen." Entspannte Menschen könne man biegen, verspannte würden gebrochen werden. Wir sollen drei Punkte aufschreiben, die wir schon immer verändern wollten. Ich bin noch so in Enkelmanns Bann, mir fällt absolut nichts ein - und das kommt sonst nie vor... Natürlich machen wir auch eine ausführliche Atem- und Entspannungsübung. Wir gehen in den Alpha-Zustand.
Eine Viertelstunde bereitet Alexander uns vor. Am Anfang fällt es mir schwer, tief zu atmen. Ich wundere mich, was ich für eine kurze Atemstrecke habe. Da kann ja kein Sauerstoff und keine Energie reinkommen... Tief einatmen, Luft anhalten, laut ausatmen. Pause. Mit gezielten Augenbewegungen, die wir nach seinen Anweisungen ausführen, prägt er diese Technik in unser Unterbewusstsein ein. Anschließend kommt Nikolaus B. Enkelmann zurück und bespricht unser Unterbewusstsein mit guten Dingen. "Gesundheit kommt aus der Seele", ist das Motto.
Hör auf dein Unterbewusstsein!
Den nächsten Tag beginnt Alexander A. Gorjinia. Er erzählt uns etwas über mentalen Schutz. Schwimmer würden zum Beispiel sagen: "Wir sind zwar nicht Sieger geworden, aber es ist auch keiner ertrunken." In seiner orientalischen Heimat, Gorjinia ist preußischer Perser, würde man sich darüber freuen, was einem alles nicht passiert sei. Wir bekommen eine Abhandlung über die drei Gehirne (Reptiliengehirn für das Überleben, das limbische Gehirn für die Gefühle und den Sexualtrieb, den Neucortex für die Sprache und das abstrakte Denken). Er erzählt, wie harmonisch sich bei einem "runden Menschen" Seele und Körper gegenseitig beeinflussen, malt eine Pyramide mit drei Ebenen: unten das Urwissen, in der Mitte das Unterbewusstsein und oben das Ich. Eigentlich würde es beim Menschen um eine "Ich-Erweiterung" gehen, stattdessen gibt es durch Erziehung und kollektives Denken eine "Ich-Entfremdung". "Es kommt viel von außen", erklärt Alexander A. Gorjinia. "Das Unterbewusstsein wird viel durch das beeinflusst, was andere wollen." Wir sollen aufschreiben, wer uns beeinflusst hat und was für Glaubenssätze uns hindern, glücklich und erfolgreich zu sein. Wir schließen zwei Minuten die Augen, atmen, gehen kurz in den Alpha-Zustand und schreiben danach drei Punkte auf. Ich starre auf das, was ich geschrieben habe und staune. Alle drei sind Sprüche einer mir nahestehenden Person. Stimmt, das hat sie oft gesagt. Aber das das so in mir gespeichert ist... "Wer führt Sie eigentlich?", ruft Alexander. "Ängste und Zweifel - wer hat sie da reingesteckt. Und die wichtigste Frage: Wie kommen Sie da wieder raus?" Er betont nochmals, dass unser Unterbewusstsein unser bester Mitarbeiter sei, wir müssen ihm nur sagen, was wir wollen. "Wenn ich weiß, was ich will, kann ich mein Unterbewusstsein beeinflussen", erklärt er. Es sei nie zu spät, eine Änderung herbei zu führen. Wir müssten nur trainieren und unser Unterbewusstsein besprechen. Wenn wir schlecht geschlafen hätten, sollten wir das nicht sagen, sondern erklären: Es wird ein toller Tag. In der Pause beim Tee in der Enkelmannvilla geht es entspannt zu. Man diskutiert wirklich über die Schlaferfahrungen der letzten Nacht. Einige erzählen, sie wurden oft wach. Andere, sie haben eigenartig geträumt. Auf jeden Fall hat bei allen der Kopf sehr gearbeitet. Ich selbst habe, und das interpretiere ich nicht positiv um, seit langer Zeit einmal schnell und tief geschlafen. Herrlich!
Von zwei Schwestern lernen
Nach der Pause macht Alexander weiter. "Der Erfolg beginnt mit der Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen!" Stimmt, damit habe ich mich in letzter Zeit schwer getan. Viel abgewogen, aufgeschoben und entgegen meiner eigentlichen Natur, habe ich die Dinge eher verkompliziert, statt sie zu vereinfachen. Nun habe ich dafür eine Erklärung: Überdurchschnittlicher Stress. Einen hohen Stresspegel hatte ich seit Jahren, aber irgendwann ist das Fass voll. Ich muss an die strampelnde Ratte denken. Langsam begreife ich. Und noch besser: Langsam glaube ich, dass ich mit diesem Seminar einen Ausweg gefunden habe. Alexander macht uns den wissenschaftlichen Hintergrund der Methoden Enkelmanns klar. Das Gehirn besteht aus Milliarden Neuronen, den Mitarbeitern, und diese könne man beeinflussen. Wie bei einem Vorstand, der täglich in die Firma geht und die Mitarbeiter führt und die Richtung vorgibt, so sei es das auch beim Unterbewusstsein. Wir müssen sagen: "Das will ich von dir!" Und das Unterbewusstsein würde sagen: "Jawohl, Chef!" Gesundheit und Glück? Geht klar! "Sie konditionieren sich selbst", erklärt er. "Wenn man das übt, geht das automatisch." Dafür müssten wir uns selber lieben und wenn man Sorgen habe, diese auslachen. "Man kann trainieren, glücklich zu sein." Er zeigt uns einen Film von zwei Zwillingsschwestern. Eine hört treibende Musik, sieht lustige Filme und liest Texte mit positiven Worten. Der Schwester setzt man trauriger Musik, Dramen, in denen sie mitfühlt und schlechten Worten aus. Dann beobachtet man beide beim Einkaufen: Die unterschiedlichen Verhaltensweisen sind verblüffend. Die positiv Eingestellte ist beschwingt, die andere vollkommen unentschlossen, lustlos und depressiv. Das sei das Serotonin, erklärt Alexander A. Gorjinia. Wir sollten darauf achten, mit wem wir uns umgeben und was wir "reinlassen". Gutes! Damit wir genug Kraft haben, das Negative zu überwinden. Und wir sollen darauf achten, was wir sagen. "Das Wort verändert den, der es sagt und den, der es hört. Wünschen Sie Keinem etwas Schlechtes, denn Sie hören das auch!" Jeder Mensch hätte etwas Positives an sich, man müsse nur genau hinschauen.
Er zeigt uns einen weiteren beeindruckenden Film. Einer Frau in Hypnose wird eine Münze auf den Arm gelegt und erklärt, die Münzen sei unglaublich heiß. Sie sagt zwar, sie spüre die Hitze nicht, aber die Experten markieren die Stelle und beobachten sie. Nach einer Stunde ist die Stelle rot, nach einer weiteren sieht sie verbrannt aus, nach mehreren Stunden entsteht eine schlimme Brandblase. Diese wird von Hautärzten untersucht und als ganz "normale" Brandblase identifiziert. Wir sind verblüfft. Unglaublich! Nur durch die Beeinflussung des Unterbewusstseins, auch noch eine Fremdbeeinflussung, treten so starke körperliche Reaktionen auf.
Wir schließen ein paar Übungen an, gehen in Alpha und schreiben zum Beispiel auf, wo bei uns "der Schlauch klemmt" und wie wir da rauskommen wollen. Ui, ui, ui - da erscheint aber bei mir viel auf dem Zettel. Aber auch Lösungen. Einfache. Aber gleich kommen die Bedenken: Na, so einfach ist es nicht wirklich. Aber noch ist das Seminar ja nicht zu Ende.
Alexander A. Gorjinia hat weitere Tipps für uns: Wenn wir im Stress sind, sollen wir von Beta in Alpha gehen. Welche Informationen sind wichtig, um zu gewinnen? Es geht darum, gut zu sein, wenn der Druck am größten ist. Im Alphazustand sind wir zu Höchstleistungen fähig. Entscheidungen sollten wir deshalb nur in Alpha treffen, nie unter Stress. Das ist nicht leicht, denn der Stress habe sich in den letzten 15 Jahren in den westlichen Ländern verzwanzigfacht. Viele merken den Stress gar nicht.
Wieder zeigt er uns einen beeindruckenden Film. Ein Reporter wird an Gehirnstrommessgeräte angeschlossen. Der Studienleiter stellt ihm Fragen, manchmal reagiert der Proband leicht gestresst, manchmal entspannt. Als aber überraschend sein Handy klingelt, springen alle Werte auf dem Screen auf Tiefrot. "Alarm!" Das Experiment wird wiederholt. Immer die gleiche Reaktion. "Alarm!" Alexander A. Gorjinia erklärt, dass unser Alarmsystem vom Handyklingeln so angesprochen wird, wie früher bei Gefahr von einem Löwen. "Wir müssen darauf achten, wo die biologischen Grenzen das Menschen liegen. Die Evolution steht dem technischen Fortschritt gegenüber." Die Lösung liegt darin, dass wir uns verändern müssen. "Gehen Sie so oft wie möglich am Tag in Alpha!"
Die Kraft der Bäume
"Heutzutage sind sogar die Ärzte so im Stress, dass Sie die Patienten in Stress bringen", knüpft Alexander A. Gorjinia nach der Pause an. Eine Frage eines Seminarteilnehmers, ein Zahnarzt, wie es denn richtig wäre, demonstriert Gorjinia so. Er spricht ruhig, tief, suggestiv. Streichelt dem Arzt beruhigend über den Oberarm und sagt in vertrauensvollem Ton: "Das wird schon. Das machen wir schon." Der Arzt hat verstanden. Und mir fallen ganze Schaaren von Ärzten ein, die ich gern mal zu einem Enkelmann-Seminar schicken würde. Wir sollen die Stressfaktoren uminterpretieren, umwandeln und von einer positiven Zukunft träumen. Liebe sei die größte Motivation. Wir sollen Liebe in unser Leben und in den gesellschaftlichen Kreislauf bringen, das sei wie ein Bumerang. Und wir sollen uns konzentrieren. Als Nikolaus B. Enkelmann wieder den Saal betritt, erhöht sich spürbar die Aufmerksamkeit im Raum. Ich beobachte mich, dass ich plötzlich größer schreibe, die Sätze mehr absetze und viel mehr Ausrufezeichen setze. Er appeliert mehr, lässt mich aufrechter sitzen. Obwohl gesundheitlich leicht eingeschränkt, ist Enkelmanns Kraft unglaublich präsent. "Unser Leben ist der Weg aus der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft", doziert er. "Sie können sich auf sich verlassen! Sie werden eine Strategie lernen, um zu sehen, es geht weiter bergauf." Er heftet seinen durchdringenden Blick an einen Seminarteilnehmer. "In diesem Jahr sind die Bäume schon 30 Zentimeter gewachsen." Er macht eine lange Pause und bleibt in den Augen des Mannes im Publikum. Dann haut er laut raus: "Und Sie?" Der Mann hält Enkelmanns Blick stand. Der doziert weiter: "Ab jetzt wird jeder Baum zu Ihnen sprechen: Ich will wachsen. Ich will wachsen." Er wendet sich an uns: "Sie auch?" Er erzählt von Bismarck, der einen großen Baum umarmt haben soll und gesagt, er bliebe so lange da stehen, bis er die Kraft des Baumes in sich haben. Wir sollen im Einklang mit der Natur wachsen, wachsen, wachsen. Keiner würde es uns danken, wenn wir auf unser Glück verzichteten.
Lieber die „Zunge abbeißen“, statt über Negatives sprechen
"Erfolg ist die Fähigkeit, zu überleben. Sie sind eine zuverlässige Persönlichkeit, auf die man sich verlassen kann!" Er geht kurz auf die 60-Jährige Friedenszeit ein und dass keiner garantieren könne, ob das so bliebe. Ich melde mich und frage nach seinem Konzept für die gesellschaftliche Angst angesichts der aktuellen Weltlage. "Wir sind nicht am Ende", erklärt Enkelmann. "Wir sind am Anfang!" Gott würde sich seine Welt, die er erbaut habe, nicht zerstören lassen. Es gab immer Krieg und Frieden und es ging immer weiter. Wenn man denkt, es kommt ein Ende, würde es trotzdem einen Weg danach geben. Von Generation zu Generation. Und er fügt ein, wie froh er sei, mit seinem Schwiegersohn einen würdigen Nachfolger gefunden zu haben. Das erste Mal habe ich das Gefühl, dass Enkelmann ausweicht. Er erzählt uns nicht alles, was er denkt. Ich befürchte, dann würde er uns negativ beeinflussen.
„Glauben Sie an eine gute Zukunft! Glauben Sie an sich! Lassen Sie ihr Herz raus. Es ist schön, endlich frei zu sein. Sie haben es verdient!“
Die Vergangenheit bestimmt die Zukunft, heißt es. Und er empfiehlt uns, in Punkto Unterbewusstsein, uns lieber die Zunge abzubeißen, statt über Negatives zu sprechen. "Weil es das Negative gibt, ist die Konzentration auf das Positive so wichtig." Warum wir so zaghaft mit dem positiven Denken wären? Weil wir Sorge hätten, dass wir uns irren könnten. "Sind Sie ein Mensch mit Zukunft oder mit Vergangenheit?" Wieder fühle ich mich direkt angesprochen. So geht es bestimmt vielen. Jeder interpretiert das Gesagte auf seine persönliche Lebenssituation. "Eine schöne Wohnung, ein schöner Urlaub, eine schöne Schiffsreise sind doch viel wichtiger als die Vergangenheit". Meint er und empfiehlt uns, den Kontakt mit großartigen Menschen zu suchen. Dann ginge es uns Tag für Tag besser. Alexander A. Gorjinia knüpft an und erzählt uns, dass unsere Sorgen wie Wölfe wären. Die rennen immer hinter uns her. Unsere Wünsche allerdings wären wir Schlittenhunde, würden uns ohne, dass es Kraft und Energie kostet, ziehen. "Kennen Sie Ihre Wünsche? Je mehr sie davon haben, desto mehr werden sie gezogen. Desto leichter ist ihr Leben. Sie müssen an ein besseres Morgen glauben!"
Glauben an eine gute Zukunft
Wir machen wieder ein paar Übungen. Gehen zuvor immer in den Alpha-Zustand, schreiben Wünsche und Ziele auf. Dann sehen wir wieder einen Film und sollen danach allein zehn Minuten spazieren gehen. Der Film erzählt von großen Erfindern, die ihre größten Ideen in Ruhe und Entspannung hatten. Alle stiefeln in Enkelmanns Feng- Shui-Garten herum. Ich gehe raus auf die Straße, genieße die Ruhe. Es ist dunkel, kalt und die Steine unter meinen Schuhen knirschen. Ich bin absolut entspannt und schlendere auf und ab. Einen Disy-Inner- Circel will ich machen. Einen persönlichen In-Kreis. Ah, okay? Wo kam das jetzt her? Als alle wieder auf ihren Plätzen sitzen, wirbeln die Stifte über die Papierblätter. Wow! Was da scheinbar alles aus den Leuten "rausgekommen" ist. Abschließend ist Enkelmann wieder persönlich da. "Glauben Sie an eine gute Zukunft! Glauben Sie an sich! Lassen Sie ihr Herz raus. Es ist schön, endlich frei zu sein. Sie haben es verdient!" Und er erklärt, dass der Glaube nicht aus der Information, sondern aus der Wiederholung kommt.
Feuer im Garten
Später am Abend, nach einer langen Entspannung in der Enkelmann unser Unterbewusstsein besprochen hat, hat Alexander A. Gorjinia ein Feuer im Enkelmannschen Garten entfacht. Wir stehen alle im Kreis und fassen uns an den Händen. Einer nach dem anderen tritt vor und wirft nach ein paar Sprüchen und einem leichten Drücken des Trainers auf einen Punkt unterhalb des Nackens seinen Zettel in die Flammen. Zuvor hatte jeder Teilnehmer, natürlich nach einer Alpha-Entspannung, die größten Kränkungen und verletzenden Personen seiner Vergangenheit aufgeschrieben. Ich habe nur ins letzte Jahr geschaut und war erstaunt, wie viele Leute mich doch wirklich nachhaltig geärgert haben. Vor allem Ärzte standen auf meiner Liste, die meine Eltern falsch oder leichtfertig behandelt hatten. Aber auch unangenehm viele andere Menschen, die die Gunst meiner "schwachen Stunden", in denen ich in Angst und Sorge um meine Eltern, später Trauer um meinen Vater, dann Trauer um meine Mutter, auf die verschiedensten Arten ausgenutzt hatten. Der Zettel war so voll und so schwer, dass die Flammen ihn nur am Rand verkohlen konnten. Als alle wieder ins Haus gegangen waren und mein Papier immer noch fast unverbrannt da lag, holte ich Alexander A. Gorjinia zu Hilfe. Er gab mir einen großen Stein, den ich so richtig mit Kraft auf das Papier warf, so dass die Flammen nochmals hoch aufloderten. Ich war zumindest beruhigt, wenn auch noch nicht erleichtert. Am nächsten und letzten Seminartag, einem Sonnabend, richtete Alexander A. Gorjinia unsere Aufmerksamkeit auf die Dankbarkeit. Es ging um Vertrauen und um Mitarbeiterführung. Endlich wieder handfestes Terrain, ein Thema, das mir Halt gab. Später fanden wir unter Alpha heraus, was unser größtes Talent ist. Mein Unterbewusstsein ließ mich aufschreiben: Liebe geben! Tja, es verblüffte mich doch immer wieder, mein Unterbewusstsein. Ich hätte viele meiner Talente aufzählen können, aber das? Doch je mehr ich mich damit beschäftigte, desto klarer wurde es. Es stimmte! Die meisten Dinge in meinem Leben hatte ich gemacht, um anderen zu helfen, sie zu unterstützen, ihnen ein schönes Leben zu verschaffen. Das war zwar nicht offensichtlich. Aber doch, ich liebte die Menschen und wollte helfen. Ich staunte. Ich staunte sehr. Das war mein größtes Talent und eine große Motivation. Kein Wunder, dass ich so streng mit meinen Lieben war. Ähnlich brachte mein Unterbewusstsein andere verblüffende Ergebnisse. Nach dem Mittagessen des letzten Tages kommt der Großmeister selbst nochmal in Aktion. "Wir leiden an Unterschätzung", erklärt er. Rund 90 Prozent der Fähigkeiten des Gehirns liegen brach. Zwar braucht es noch einige Reserven für die nächsten 100.000 Jahre und die vielen folgenden Generationen. Trotzdem sollten wir unsere Reserven mobilisieren. "Werden Sie Meister in der Kunst der Selbstbeeinflussung, dann können Sie andere auch positiv steuern." Und bevor er eindrucksvoll demonstriert, wir stark unser Unterbewusstsein ist, fasst er nochmal zusammen, warum der Alpha-Zustand so wichtig ist.
Die fliegende Hand
Wenn ich verspannt bin, brauche ich die meiste Kraft wegen der Verspannungen. Wir sollen lernen, uns zu lösen und zu befreien. Du schaffst es! Es wird! Wenn keiner es schafft: Du schaffst es! Unser Unterbewusstsein führt meine Befehle aus. Er demonstriert uns das Symbol der fliegenden Hand. Er hypnotisiert eine Seminarteilnehmerin und lässt ihre Hand fliegen. Dann nimmt er sie mit in ihre Kindheit. Sie soll ihren Namen an die Tafel schreiben. Sie unterschreibt kindlich in Schönschrift. "Ah, eine Schönschreiberin. Habe ich es mir doch gedacht", meint Enkelmann. Ich bin verblüfft und muss mir ein Lachen verkneifen. Die anderen reagieren ähnlich. Nachdem er die Probandin wieder in die Gegenwart geholt hat, unterschreibt sie real. Völlig anders und mit ihrem neuen Namen. Verrückt! Ein anderer Teilnehmer wird in Hypnose versetzt, soll seinen Körper versteifen und wie ein Brett lässt Enkelmann ihn zwischen zwei Tische legen. Unglaublich! Klar hat man alles schon mal im Fernsehen oder in Shows gesehen. Aber hier so direkt vor einem mit Kumpels, die man nun schon drei Tage kennt... Enkelmann setzt dem Ganzen die Krone auf und nimmt uns alle mit in Alpha. Er entspannt uns, lässt uns unsere imaginären Treppen hinunter gehen, zählt suggestiv von 10 bis 0, bespricht eine Weile unser Unterbewusstsein und gibt dann unserer Hand den Befehl, zu fliegen. Ich will gern, dass es klappt. Ich möchte selbst den Beweis, dass mein Unterbewusstsein stark ist, dass ich stark bin. Früher war ich davon überzeugt. Doch wie das Leben manchmal so spielt.... Als Enkelmann symbolisch 10 Luftballons mit Gas an mein Handgelenk bindet, geht meine Hand wirklich nach oben. Aus der Schulter heraus, über den Arm, hebt sie ab. Ich merke wohl, dass sie ziemlich schlapp an meinem Arm herum baumelt. Aber ich bin nicht in der Lage, sie zu heben oder anders zu bewegen. Ich bin viel zu entspannt. Während mein Arm mit Hand in der Luft schwebt und Enkelmann erzählt und erzählt hoffe ich, dass er meinen Arm endlich wieder runter bewegt. Er wird schwer. Endlich holt er uns raus. Ich sehe mich um. Die Teilnehmer sind beeindruckt, offensichtlich hat es bei fast allen geklappt. Toll!
Ich soll mir für mein Ziel, die Hand brechen?
Dann übernimmt Gorjinia wieder. Wir schreiben unseren größten Wunsch auf ein Holzbrett. Er dreht ein Brett um, damit der Wunsch unten steht. Das Holz darüber stellt den Widerstand dar. Er konzentriert sich, klatscht zweimal in die Hände und zerschlägt das Holz mit ausgestreckter Hand. Zack! Nun soll jeder nach vorn kommen. "Sind Sie bereit, für dieses Ziel ihre Hand zu brechen?", fragt er die Teilnehmer einzeln. Die Männer hauen mit mächtigen Gesten, manche Frauen mit zackiger Energie. Manche brauchen viele Versuche, eine hat nach der Übung eine blaue, geschwollene Hand. Manche setzten sich wieder, versuchen es später erneut. Und ich? Ich will eigentlich nicht. Erstens machte ich mich schon früher nicht so gern "zum Affen", auf der anderen Seite habe ich wirklich Angst, meine Hand zu brechen. Ich war früher immer so ein Experte für Knochenbrüche, Bänder- und Sehnenrisse. In den letzten Jahren habe ich diesbezüglich weniger riskiert und mich auch geschützt. Außerdem spüre ich deutlich, dass mir die Kraft fehlt. Letztlich stehe ich vorn Alexander A. Gorjinia gegenüber. "Was brauchen Sie?", fragt er mich. "Kraft!", sage ich. Dann wäre mit meinem Wunsch etwas nicht in Ordnung. Wir regulieren an der Wunschformulierung herum. Er stellt mich vor den anderen ein bissel doof dar. Man solle sich überlegen, was man mit seinen Wünschen für andere tun könne. Hallo? Ich will mit meinem Wunsch die Welt retten. Wie ich das tun will, fragt er mich und fragt und fragt. Aber das ist kompliziert und ich will die anderen Teilnehmer nicht langweilen. Ich erkläre, ich komme später nochmal darauf zurück.
Ich schreibe es dazu
In der Pause schreibe ich spontan einen anderen Wunsch auf. Persönlicher, individueller, aber für mich im Moment existentieller. Er stand vorher auf keiner meiner Listen. Ich habe nicht getraut, ihn aufzuschreiben. Dabei ist er logisch, einfach, aber unglaublich wichtig. Dann geht alles ganz schnell. Alexander A. Gorjinia umarmt mich, erklärt, jetzt wären wir Freunde und ich klatsche überzeugt zweimal in die Hände, um anschließend mit meiner Hand wie mit einem Messer durch Sahne das Holzbrett zu zerschlagen. Ich stampfe mit dem Fuß auf, rufe ein Schimpfwort und dann kommen die Tränen. Ich gehe in den Enkelmannschen Feng Shui Garten und sammle mich. Okay, dann stelle ich eben erst Mal alles andere zurück und konzentriere mich die nächsten vier Wochen auf diesen Wunsch. Ich nehme mir vor, geduldiger mit mir zu sein. Es sind außergewöhnliche Zeiten, veränderte Umstände - ich sollte mir Zeit geben. Nikolaus B. Enkelmann und Alexander A. Gorjinia geben uns eine Autosuggestion mit, die wir täglich dreimal vor dem Spiegel dozieren sollen. Es geht um unser Unterbewusstsein. Außerdem sollen wir uns oft in Alpha begeben und unser Unterbewusstsein trainieren. Ich bin fest entschlossen...
In Alpha:
• ist unser Gehirn am lernfähigsten
• am reaktionsfähigsten
• kann man sich am leichtesten von falschen Programmen lösenund wertvollere Programme einprägen
• lernen, sein volles Potenzial zu nutzen
• Begrenzungen überwinden
• Ängste schwinden und den Glauben wachsen lassen, der Bergeversetzen kann