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Fehlalarm im Immunsystem
Allergien – Wenn die Abwehr verrückt spielt, ist sanfte Regulierung angezeigt
Bei manchen kribbelt es nur im Frühjahr in der Nase, andere quälen sich bis in den Spätsommer hinein mit Heuschnupfen. Viele leiden unter tränenden Augen, andere sind anhaltend erschöpft und bekommen Atemnot. So vielfältig die Symptome und Ausprägungen sind, der Grund ist immer eine übersteigerte Reaktion des Immunsystems auf harmlose Substanzen aus der Umwelt.
Ein Fünftel leidet unter Heuschnupfen
Ein Fünftel aller Menschen in den Industrienationen leidet mittlerweile unter Heuschnupfen, insgesamt ist mehr als jeder Vierte von Allergien gegen Pollen, Tierhaare, Lebensmittel und andere Stoffe betroffen. Am häufigsten tritt die Allergie vom sogenannten Soforttyp (Typ 1) auf. Dabei reagiert der Körper innerhalb weniger Stunden oder bereits Minuten nach dem Kontakt mit dem auslösenden Stoff zum Beispiel mit Juckreiz, Hautrötungen oder einem Anschwellen der Schleimhäute. Verantwortlich dafür sind spezielle Antikörper im Blut, die sogenannten IgE-Antikörper. Sie verursachen eine übermäßige Ausschüttung des Gewebshormons Histamin, das die Symptome hervorruft.
Diffuse Beschwerden
Einem anderen Mechanismus des Körpers unterliegt die Allergie vom Typ 4. Bei diesem Spättyp spielen Antikörper keine Rolle, stattdessen setzen bestimmte weiße Blutkörperchen (T- Lymphozyten) die allergische Reaktion in Gang. Dies dauert länger, so dass es zum Beispiel bei einem Hautausschlag schwer fällt, die Verbindung zu einem Auslöser herzustellen, der die Reaktion mindestens zwölf Stunden oder sogar mehrere Tage zuvor verursacht haben könnte. „Mitunter sind die Symptome sogar so diffus, dass man zunächst gar nicht an eine Allergie denkt“, sagt Dr. Heinz Knopf, Mediziner Vorsitzender der Gesellschaft und Vitalpilzkunde. Chronische Kopfschmerzen, immer wieder auftretende Verdauungsstörungen, Müdigkeit und Erschöpfung schon nach geringer Anstrengung seien öfter als gedacht die spürbaren Folgen einer Allergie vom Spättyp. Solange man an dieser Ursache nicht ansetzt, haben alle Behandlungsversuche, wenn überhaupt, nur einen vorübergehenden Erfolg.
Nebenwirkungsfreie Alternativen
Der gängige Rat, das Allergen zu meiden, grenzt bisweilen ans Unmögliche. Hausstaub beispielsweise lässt sich kaum komplett aus dem Weg gehen. Und wegen einer Allergie gegen Frühblüher kann man nicht das gesamte Frühjahr in geschlossenen Räumen verbringen. Mit schulmedizinischen Mitteln gelingt es zwar oft, die Symptome einer Allergie zu lindern, doch die Nebenwirkungen führen unter Umständen zu neuen gesundheitlichen Problemen. Dr. Knopf arbeitet deshalb alternativ mit Vitalpilzen: „Sie haben eine immunregulierende Wirkung, können also sowohl ein zu stark reagierendes Immunsystem dämpfen als auch ein zu schwaches Immunsystem stärken. Das ist wichtig, denn wer einem Allergiker ohne genaue Diagnostik immunstimulierende Mittel verordnet, verstärkt die Symptome unter Umständen nur noch mehr.“ Hilfreich sei auch, dass Vitalpilze, wie Reishi und Hericium, die Ausschüttung von Histamin senken können.
Der Darm und die Allergie
Der Darm ist nicht nur ein Schlauch im Bauch, der Nährstoffe aus dem Speisebrei aussortiert. Immer mehr Mediziner sehen enge Beziehungen zwischen dem Zustand des zentralen Verdauungsorgans und Krankheiten wie Allergien, Schlafstörungen, Depressionen und Gelenkbeschwerden. Eine schleichende innere Vergiftung durch einen allergiegeschädigten Darm beeinträchtigt Gehirn und Nervensystem. Das ganze System Mensch gerät ins Ungleichgewicht. Zu jeder Allergiebehandlung gehört deshalb auch eine Analyse und gegebenenfalls Regulation der Darmgesundheit.