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Nebenwirkungen beim Augenlasern reduzieren

Voruntersuchungen entscheiden über Behandlungserfolg 

 

In rund 140 000 Operationen pro Jahr behandeln deutsche Augenärzte Fehlsichtigkeiten mit dem Augenlaser1. Mit einer Patientenzufriedenheit von 95 Prozent gehört die Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK) zu den erfolgreichsten Operationsverfahren überhaupt.

 

Langfristige Nebenwirkungen sind äußerst selten und treten häufig dann auf, wenn der Patient bereits vor der Operation an Beschwerden litt. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) verweist auf bestehende Empfehlungen zur Qualitätssicherung der LASIK und rät zu ausführlichen Voruntersuchungen und entsprechenden Aufklärungsgesprächen. Mehr als 40 Millionen Menschen in Deutschland tragen eine Brille, um eine Kurz- oder Weitsichtigkeit oder eine Hornhautverkrümmung auszugleichen. Um auf lange Sicht Kosten für Brillen und Kontaktlinsen zu sparen und die eigene Lebensqualität zu verbessern, lassen sich viele Betroffene mit einer LASIK-Operation behandeln.

 

Mithilfe eines Laserstrahls öffnet der Augenarzt dabei die Hornhaut des Auges und entfernt einige Tausendstel-Millimeter Hornhautgewebe, um die Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Dadurch verändert sich die Lichtbrechung im fehlsichtigen Auge und im Idealfall kann eine normale Brechkraft (Refraktion) erreicht werden. „Dank führender Technologie können wir mit der LASIK ein sehr erfolgreiches Verfahren anbieten, um eine Kurz- oder Weitsichtigkeit zu korrigieren“, sagt DOG-Präsident Professor Dr. med. Thomas Kohnen.

 

In den sogenannten PROWL-Studien wurde berichtet, dass rund ein Drittel der Behandelten drei Monate nach der OP über trockene Augen mit Fremdkörpergefühl, Brennen und schlechte Nachtsicht klagt3. In den ersten Wochen nach der Behandlung sei dies aber nicht unüblich, da sich die Nervenbahnen in der Hornhaut neu aufbauen müssen, erklärt Kohnen. „Bei fast allen Patienten verschwinden die Beschwerden nach spätestens sechs Monaten“, so der Experte, der die Kommission Refraktive Chirurgie (KRC) der DOG und des Berufsverbands der Augenärzte leitet. Ausnahmen bildeten Patienten, die bereits vorher an trockenen Augen litten.

 

Eine internationale Studie ergab, ähnlich wie die PROWL-Studien, dass nur ein bis zwei Prozent der behandelten Patienten mit dem Ergebnis unzufrieden waren4. Das war vor allem der Fall, wenn die Betroffenen trotz des Eingriffs noch eine Brille benötigten. „Da jedes Auge unterschiedlich heilt, kann bei etwa einem von zehn operierten Augen ein Restfehler von 0,5 Dioptrien bleiben“, erklärt Kohnen. Dieser könne aber nach drei Monaten Erholungszeit durch eine zweite Laser-OP korrigiert werden. „Die meisten Komplikationen entstehen nicht durch Operationsfehler, sondern durch schlechte Patientenauswahl“, sagt Kohnen.

 

Der Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Frankfurt verweist daher auf die Richtlinien der KRC. Diese empfiehlt die Laseroperation generell nur bei einer Fehlsichtigkeit von +3 bis -8 Dioptrien oder bei einer Hornhautverkrümmung bis zu 5 Dioptrien. Ist die Hornhaut ausreichend dick, können auch Fehlsichtigkeiten von +4 bis -10 Dioptrien korrigiert werden. Wer eine zu dünne Hornhaut hat, an einer Augenerkrankung leidet oder jünger als 18 Jahre ist, sollte auf die Behandlung verzichten.