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Hör- und Sehvermögen
Mit großer Neugier erkunden, erleben und erfahren Kinder ihre Umwelt sowohl im Kreis ihrer Familie, Freunde und Bekannten als auch in ihrem Wohn- und Lebens-umfeld. Komplexe Wahrnehmungsprozesse vermitteln dem Kind die Eindrücke der Außenwelt. Visuelle und auditive Wahrnehmungen spielen dabei für die Entwick-lung des Kindes eine besonders große Rolle. Für die Sprachentwicklung ist eine gute Hörfähigkeit sehr wichtig. Infekte mit Beteiligung des Mittelohres sind im Klein-kindalter häufig Ursache für eine Schallleitungsschwerhörigkeit mit verzögerter Sprachentwicklung.
Um angeborene Hörstörungen zu erkennen, wird seit Januar 2009 bundesweit eine Früherkennungsuntersuchung für alle Neugeborenen angeboten, das sogenannte Neugeborenen-Hörscreening, deren Kosten die Krankenkassen übernehmen.Eine nahezu flächendeckende Überprüfung der Seh- und Hörleistung zu späteren Lebenszeitpunkten in der Entwicklung der Kinder findet sowohl in den kassenärztli-chen Vorsorgeuntersuchungen als auch im Rahmen der Kinder- und Jugendärztlichen Untersuchungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes statt (siehe auch Ab-schnitt 7.7.1). Das Ziel dieser wiederholten Untersuchungen ist, möglichst rechtzeitig und vollständig Beeinträchtigungen zu erkennen. Die Erziehungsberechtigten werden im Falle einer Auffälligkeit, die sich bei dem Seh- und/oder Hörtest ergeben, schriftlich informiert und eine weitere Diagnostik und Therapie bei den Kinder- und/oder FachärztInnen können daraufhin eingeleitet werden.
Sehvermögen
Die Abbildung weist auf die Häufigkeiten der Auffälligkeiten („A“- und „B“-Befunde) hinsichtlich des Sehvermögens, die als diagnostikbedürftig eingestuft worden sind oder die bereits in ärztlicher Behandlung sind, für die vier Untersuchungsgruppen des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes im zeitlichen Verlauf der Schuljahre 2007/08 bis 2009/10 auf. Knapp ein Fünftel aller untersuchten Dresdener Kinder zur Kita-Untersuchung und der 2. Klasse zeigten Auffälligkeiten in ihrem Sehvermögen mit leicht schwankender Tendenz im Verlauf der drei Schuljahre. Bereits bei ca. ein Viertel aller untersuchten Kinder zur Untersuchung bei Schulaufnahme und der 6. Klasse wurden Auffälligkeiten beim Sehtest festgestellt, jedoch mit einer tendenziellen Zunahme von Befundhäufigkeiten.
Hörvermögen
Die folgende Abbildung stellt die Untersuchungsergebnisse beim Hörtest („A“- und „B“-Befunde) in den Untersuchungszeiträumen der Schuljahre 2007/08 bis 2009/10 dar. Erwartungsgemäß trat eine Befundabnahme der Untersuchungsergebnisse mit zunehmendem Alter der vier Untersu-chungsgruppen auf. Das hängt mit der schon geschilderten altersspezifischen Abnahme der Infektanfälligkeit zusammen. Außerdem spielt auch der Zeitpunkt der Un-tersuchung in einer möglicherweise infektreichen Jahreszeit eine Rolle. Am geringsten war der Anteil mit einem diagnostikbedürftigen bzw. mit einem bereits in Behandlung befindlichen Befund bei Kindern der 6. Klasse (um 3 Prozent), gefolgt von den Gruppen der 2. Klasse (Mittelwert 4,8 Prozent) und der Vorschüler (Mittelwert 7,6 Prozent) und den Kita-Kindern (Mittelwert 12,2 Prozent). Innerhalb der Untersuchungsgruppe war eine leichte Tendenz der Verbesserung bei den untersuchten Kita-Kindern und den Kindern der 2. Klasse im Zeitverlauf zu erkennen.