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Kinderonkologin bereichert das Uniklinikum

Prof. Julia Hauer hat den Bereich Pa?diatrische Onkologie und Hämatolo- gie an der Unikinderklinik übernommen. In Dresden freut sie sich besonders auf ein gutes Miteinander unter den Kollegen

 

Noch sieht ihr Büro ein wenig karg aus, eine Umzugskiste ist nocht nicht verstaut, an der Wand fehlen Bilder - Professorin Julia Hauer ist erst vor wenigen Wochen in den hellen Raum im Erdgeschoss im Haus 65 des Universitätsklinikums Dresden gezogen. Und fühlt sich trotzdem schon sehr wohl. „Ich erlebe hier einen offenen und sehr aktiven Campus mit extrem interessierten Kollegen“, sagt sie.

 

Seit Anfang Januar leitet die 41-jährige Kinderonkologin den Bereich Pädiatrische Onkologie und Hämatologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Dafür ist sie mit der Familie nach Dresden gezogen. In der Gartenstadt Hellerau hat sie ein Häuschen gefunden. Für die beiden Kinder – ihre Mädchen sind dreieinhalb und sechs Jahre alt – ist diese Umgebung wunderbar.

 

Eine wunderbare Umgebung aus fachlicher Sicht hat die Onkologin in der Hochschulmedizin Dresden gefunden. Die auf Krebserkrankungen spezialisierte Kinderärztin ist zugleich auf die Professur für Kinder und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Pädiatrische Hämato-Onkologie der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden berufen worden. Eines ihrer Ziele ist es, am Uniklinikum den Bereich Stammzelltransplantation für Patienten mit Leukämieerkrankungen auszubauen und bei den dabei notwendigen Vorbehandlungen den Einsatz individueller Therapien wie zum Beispiel Antikörpertherapien zu forcieren.

 

Jedes Jahr behandelt die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin zwischen 60 und 80 Kinder, bei denen eine Krebserkrankung neu aufgetreten ist. Die Dresdner Kinderklinik gehört damit zu den großen kinderonkologischen Einrichtungen in Deutschland. Die Prognosen für diese Patienten ist trotz dieser schweren, sehr komplex zu behandelnden Erkrankungen deutlich besser als bei Erwachsenen – bis zu 80 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen können geheilt werden. Dass dies trotz der geringen Patientenzahl möglich ist, liegt auch am engen Austausch unter den Krebsexperten der Fachgesellschaft und den kontinuierlich aktualisierten und standardisierten Therapieprotokollen. Und an der engen Zusammenarbeit von Medizinern und Wissenschaftlern. Auch Prof. Julia Hauer engagiert sich neben ihrer ärztlichen Tätigkeit in der Forschung und ist mit ihrem Wissenschaftlerteam im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden NCT/UCC vertreten.

 

Arbeit mit wissenschaftlichen Partnern überzeugt

 

Diese Möglichkeiten der medizinischen wie wissenschaftlichen Arbeit haben den Ausschlag für den Wechsel nach Dresden ausgemacht. Hier werden Krebspatienten nach neuesten Standards der Protonentherapie behandelt und im NCT/UCC vereinigt sich eine hohe onkologische Expertise. Julia Hauer will unter anderem eine Studie starten, die bei Kindern, mit Krebserkrankung vor allem Leukämiepatienten, die Un- tersuchung der genetischen Anfälligkeit für diese Krankheit vorsieht. Die Idee: Vor allem Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren erkranken an dieser Form der Leukämie. „In dieser Zeit sind sie im Kindergarten oder der Vorschule vielen Infektionsherden ausgesetzt“, sagt sie. Nun will sie untersuchen, ob eine genetische Veranlagung in Verbindung mit einer Infektion zur Krebserkrankung führt. „Die Verbindung zwischen dem klinischen Umfeld und der Grundlagenforschung reizt mich sehr“, sagt sie. „Ganz wesentlich sind dabei die engen Kooperationen mit den wissenschaftlichen Partnern innerhalb und außerhalb der Medizinischen Fakultät sowie der TU Dresden, wo innovative neuartige Therapien entwickelt werden. Ich möchte diese klinischen und wissenschaftlichen Leuchttürme hier in Dresden zum Wohle der krebskranken Kinder noch stärker vernetzen.“

 

Die Kollegen freuen sich über die neue Onkologie-Expertin im Team. „Mit Frau Prof. Hauer konnte eine international ausgewiesene Expertin an unsere Klinik berufen werden. Wir sind überzeugt, dass sie die Dresdner Kinderonkologie in der Spitzengruppe der deutschen Kinderkrebszentren noch weiter nach oben führen wird“, sagt Prof. Reinhard Berner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums.