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Wie Ärzte weiter gegen Ebola kämpfen
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Die Schwere der Epidemien und Krankheitsherde variieren von Region zu Region. Gerade Ebola ist vor allem in den letzten Monaten durch Anstekkungsfälle in Europa, auf eine starke mediale Beachtung gestoßen. Auch viele westliche Ärzte sind unterwegs im Einsatz gegen die gefährliche Virenerkrankung. Im Dezember 2013 kam es zu den ersten Ebola-Erkrankungen in Westafrika, die erst Monate später als solche erkannt wurden. Um die Krankheit einzudämmen, reisen die beteiligten Helfer vor allem nach Guinea, Sierra Leone und Liberia, wo der Virus nach wie vor akut die Menschen in Lebensgefahr bringt. Die Ursache von Ebola ist eine Erkrankung durch Viren. Die Ansteckung erfolgt dabei über Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel, Urin und Schweiß und nicht, wie bei einer Grippe üblich, durch die Luft. Mit zwei bis 21 Tagen variiert die Inkubationszeit recht stark. Die Sterblichkeitsrate liegt zwischen 25 und 90 Prozent, je nach Art des Virus. Hohes Fieber, Erbrechen und Blutungen sind symptomatisch. Bei der Behandlung müssen die Infizierten Patienten isoliert werden, um eine weitere Ansteckung und damit Verbreitung zu verhindern.
Laut eigenen Angaben, betreibt Ärzte ohne Grenzen „derzeit sieben Ebola-Behandlungszentren in Sierra Leone, Guinea und Liberia sowie ein Screening-Zentrum in Guinea, in dem Patienten mit Verdacht auf Ebola vorübergehend isoliert und untersucht werden.“ Der Einsatz der Ärzte erfolgt vorrangig in diesen Einrichtungen. „Momentan schicken wir nur Ärzte in die Ebola-Gebiete, die bereits mit Ärzte ohne Grenzen gearbeitet haben oder Erfahrungen mit der Krankheit haben“, erklärt Stefan Dold, Pressereferent der Organisation. In Zusammenarbeit mit den bisher aktiven Ärzten, hat die Organisation am 24. März 2015 den Report „Pushed to the limits and beyond“ herausgebracht, der ein Jahr Hilfsarbeit in den EbolaGebieten Revue passieren lässt. „Die Ebola-Epidemie hat schonungslos offengelegt, wie ineffizient und langsam die internationalen Gesundheits- und Hilfssysteme auf Notfälle reagieren“, sagt Joanne Liu, die internationale Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen. Der Bericht gibt einen kritischen Blick auf die fehlende Relevanz, die der Krankheit lange Zeit zugesprochen wurde und zeigt, wie wichtig die Intervention der Ärzte ohne Grenzen war und bis heute ist. Mehr als 2.000 Menschen konnten bereits gerettet werden, doch die Gefahr ist noch lange nicht gebannt. Dutzende Neuinfektionen in der Woche stellen die Organisation vor große Herausforderungen. „Diese Epidemie hat brutal ein kollektives Scheitern aufgezeigt, für das tausende Menschen mit dem Leben bezahlt haben. Die Mängel reichen von den schwachen Gesundheitssystemen in den betroffenen Ländern bis zur Lähmung der Hilfe von internationaler Seite“, lautet die Schlussfolgerung des Berichts. Umso wichtiger sind Freiwillige, die sich an den Hilfsprojekten beteiligen, um die Menschen vor Ebola und anderen Krankheiten zu bewahren.