• Januar 27, 2025
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Er wurde in Gedichten und Sprüchen verewigt, in Liedern besungen, meist aber getrunken: der Rotwein. Kein Wunder, denn dank seiner vielen Facetten passt er zu zahlreichen Gelegenheiten, Stimmungen und Gerichten. Wer Freunde oder Familie beim nächsten Treffen richtig beeindrucken möchte, sucht den perfekten kulinarischen Gegenspieler zum servierten edlen Tropfen. Ob Fleisch, Nudeln oder knackige Rohkost – roter Wein harmoniert mit vielen Genüssen. Doch welcher genau und warum eigentlich?

 

Fett und Tannine – ein echtes Traumpaar

Rotweine enthalten Gerbstoffe, sogenannte Tannine. Das ist erstmal kein Geheimnis. Was jedoch nur wenige wissen: Tannine greifen die Mundschleimhaut an. Nicht stark und auch nicht nachhaltig. Doch darum fühlen sich Rotweine mit kräftigem Gerbstoffgerüst auf der Zunge ein wenig rau an.

Gibt es nun etwas, um die Tannine im Wein ein bisschen abzuschwächen? Ja, das Fett im Essen. Besonders fetthaltige Gerichte lassen kräftige Rotweine etwas sanfter im Mund erscheinen. Gleichzeitig untermalt der fein-würzige Geschmack des Weins die Aromen von Speisen wie:

  • gebratenem Fisch
  • Wild mit Wurzelgemüse oder
  • Geflügel in dunkler Soße

Eine Empfehlung zu einer deftigen Mahlzeit mit fetthaltiger Soße ist ein kraftvoller Barolo. Der trockene Rotwein zeichnet sich durch seinen intensiven Fruchtgeschmack aus. Neben dem Anklang dunkler Früchte macht eine Spur schokoladiger Aromen seine Finesse aus.

Auch mit einem Bordeaux machen Sie nichts falsch, wenn Sie Gans, Hasenbraten oder ein saftiges Steak auf den Tisch bringen. Dank der sanften bis herben Tannine – abhängig vom Alter – passt der samtige Rote auch hervorragend zu „fettem“ Käse. Warum ihn also nicht zusammen mit knackigen Weintrauben und einer gemischten Käseplatte servieren?

 

Meerwasser und Frucht – eine Liaison mit Spannung

Gegrillter Lachs ist nicht nur auf der Sommerparty eine echte Delikatesse. Auch beim nächsten Date-Abend können Sie mit dem Gericht ein bisschen angeben. Zumindest dann, wenn die Zubereitung richtig klappt.

Lachs, Thunfisch und Meeresfrüchte haben übrigens eines gemeinsam. Sie stammen aus dem Ozean, schon klar, doch sie tragen selbst gebraten oder paniert noch einen Hauch Meerwasser im Geschmack.

Um die maritime Aromatik zu untermalen, bietet sich ein fruchtig-frischer Rotwein an. Eine gute Wahl ist der San Marzano Primitivo, der mit Nuancen von Pflaume und dunkler Kirsche die Geschmacksknospen küsst. Dank seiner sanften Mineralität harmoniert er mit Garnelen, Auster und Co. Auch zu Sushi macht er eine gute Figur.

Wer zu Meeresfrüchtesalat einen besonders fruchtbetonten Rotwein sucht, probiert es alternativ mit einem jungen Pinot Noir. Der ist meist ein ganz Süßer. Typischerweise schmeckt er nach reifen Erdbeeren, einem Hauch Himbeere und sogar Sauerkirschen. Abhängig von seiner Komplexität kommen Noten von mediterranen Kräutern und pikanten Gewürzen dazu.

 

Dolce Vita und Würze – die Liebe fürs Leben

Schnitzel, Braten und Klöße lassen sich kaum vom Thron stoßen, wenn es um die Lieblingsküche der Deutschengeht. Ganz klar, die heimische gewinnt das Rennen. Gleich auf dem zweiten Platz stehen jedoch die Köstlichkeiten aus Bella Italia. Ob Pasta, Pizza oder Lasagne – die Italiener wissen einfach, wie Wohlfühlessen geht.

Auf dem Sofa daheim wird die Pizza gern mal mit einem Bier oder Limonade heruntergespült. Ein echter Fauxpas, wenn der neue Schwarm beim gemeinsamen Dinner beeindruckt werden soll. Dann muss der passende Wein zum Essen her. Bei Leckereien aus der italienischen Küche ist das meist Chianti.

Der Rotwein aus der Toskana ist praktisch ein Synonym für leichten Genuss. Zwar kann er nicht mit viel Tanninen aufwarten. Dafür jedoch mit einem mild-würzigen Geschmack, der besonders gut zu Weißmehlteigen aller Art passt.

Ein guter Chianti lässt Pizza und Co. durch sein pikantes Bouquet erst so richtig aufregend schmecken. Gleichzeitig hinterlässt er im Mund ein paar fruchtige Nuancen, die an Brombeeren und Kirsche erinnern. Dadurch kann er mehr als ein bisschen Dolce Vita an den deutschen Esstisch bringen.

 

Süß und säuerlich – ein gelungener Abschluss

Darfs auch zu Schokokuchen, Sahnetorte oder Vanillepudding ein Gläschen Wein sein?

Aber bitte kein typischer Dessertwein, denn der ist bereits süß genug. Besser passt ein Rotwein mit leichter Säure zum Nachtisch. Eine gute Wahl sind Weine aus Barbera-Trauben. Neben ihren zart-säuerlichen Noten warten sie mit einem fein-bitteren Geschmack und üppiger Frucht auf. Besonders edle Tropfen erinnern in ihrer Aromatik zudem an reife Pflaumen und dunkle Schokolade.

Klingt gut? Dann probieren Sie Ihre Lieblingskombi. Schlussendlich gilt bei der Rotweinauswahl übrigens: Erlaubt ist, was gefällt.

In dem Sinne: Salute!