• Dezember 08, 2021
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Leipzig

Messestadt mit Tradition 

 

Leipzig ist gefragt wie nie – als Wohnort, als Ziel für Städtereisen oder als Wirtschaftsstandort. Neben der Kultur, die in Leipzig tief verwurzelt ist, sind es vor allem der Handel und die Messe, die die Geschichte der Stadt prägten. 

Bereits im 7. Jahrhundert siedelten sich hier Sorben an. Sie begründeten einen Handelsstützpunkt, dem sie den Namen Lipzk, ”Ort bei den Linden”, gaben. Im Jahre 1015 verewigte Bischof Thietmar von Merseburg den Ort „urbe libzi“ in seiner Chronik – Anlass für ein rauschendes Festjahr 1000 Jahre später. Um 1165 erhielt Leipzig das Stadtrecht und Marktprivilegien und entwickelte sich schnell zu einer bedeutenden Handelsstadt. Die Verleihung des kaiserlichen Messeprivilegs durch Maximilian I. im Jahre 1497 machte Leipzig zu einer Messestadt von europäischem Rang. Die erste Mustermesse der Welt wurde 1895

ebenfalls in Leipzig ausgerichtet, ein Ereignis, welches der Stadt bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges eine führende Position im internationalen Messewesen einbrachte. Die jüngste Etappe in Leipzigs Messegeschichte begann im April 1996 mit der Eröffnung des neuen Messegeländes, das u.a. mit wegweisender Architektur, großzügigen Alleen, der imposanten Glashalle sowie erfolgreichen Messen positiv von sich reden macht.

Das heutige Leipzig präsentiert sich als dynamische Wirtschafts- und Kulturmetropole in Mitteldeutschland. Das Herz der Stadt schlägt in dem nur etwa 1 km2 großen, kompakten Zentrum. In den nach 1990 sorgfältig restaurierten historischen Messepalästen und Passagen laden heute Geschäfte, Restaurants und Cafés in großer Zahl zum Bummeln und Verweilen ein. Ein besonderer Tipp für Shoppingfreunde ist der Leipziger Hauptbahnhof. Er ist nicht nur einer der größten Kopfbahnhöfe Europas sondern beherbergt seit 1997 auch eine Shopping Mall mit etwa 140 Geschäften und Dienstleistern, die bis 22.00 Uhr geöffnet haben. Ein besonderes Ausgeherlebnis bieten die verschiedenen Kneipenmeilen der Stadt. In unzähligen Szenerestaurants und Bars kann man die Freisitzkultur der Stadt voll genießen. Der Drallewatsch(Bereich um das Barfußgäßchen), das Schauspielviertel (Bereich um die Gottschedstraße) und die Südmeile (Bereich um die Karl Liebknecht Straße) sind Begriffe für Erlebnis, Gastronomiekultur und Unterhaltung im Herzen der Stadt. In den 450 Jahre alten unterirdischen Gewölben der Moritzbastei residiert Europas größter Studentenclub, der in lockerem Ambiente Tanz, Konzerte und Gastronomie für Jung und Alt bietet. In Leipzig kann man also rund um die Uhr etwas erleben! Zur Übernachtung stehen den Gästen inzwischen über 13.000 Betten in allen Kategorien zur Verfügung. Neben international bekannten Ketten sind dabei auch regionaltypische Pensionen sowie Bed & Breakfast Angebote zu finden. Eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten erschließt sich Leipzigs Besuchern schon beim Spaziergang durch die fußgängerfreundliche Innenstadt. In der Mädler Passage, die seit Jahrhunderten als vornehmste Flaniermeile der Stadt gilt, hat der berühmte Auerbachs Keller sein Domizil. Seit 1525wird hier Wein ausgeschenkt. Bekannt wurde der Keller vor allem in Verbindung mit der Legende von Faust und Mephisto, die durch den deutschen Nationaldichter Johann Wolfgang von Goethe unsterblich gemacht wurde. Im Café-Restaurant Zum Arabischen Coffe Baum, einem der ältesten „Kaffee-Tempel” Europas, war einst Robert Schumann Stammgast. Das Museum im Haus beherbergt eine Austellung zur Geschichte des Kaffees und der „Kaffee-Sachsen”. Am Marktplatz steht das Alte Rathaus, eines der eindrucksvollsten Renaissancebauwerke in Deutschland. Hier kann man auch eine Ausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums besichtigen. Auf der Rückseite befindet sich die Alte Handelsbörse mit dem Goethedenkmal. Goethe verbrachte in Leipzig seine Studentenjahre und nannte die Stadt liebevoll sein ”KleinParis”. Die Nikolaikirche als älteste und größte Leipziger Kirche ist seit 1989 auch als Ausgangspunkt der „Friedlichen Revolution” bekannt. Hier fanden (und finden) die Friedensgebete statt, aus denen sich die Montagsdemonstrationen entwickelten, die schließlich die Einheit Deutschlands herbeiführten.

Der Weg wird jeden Besucher auch in die Thomaskirche führen, wo der weltbekannte Thomanerchor seinen Ursprung hat und wo einst Johann Sebastian Bach 27 Jahre lang als Thomaskantor wirkte. Sein Grab befindet sich im Altarraum der Thomaskirche. Beliebt sind die Motetten freitags und samstags mit dem Thomanerchor sowie die Konzerte am Bachdenkmal vor der Kirche in den Monaten Juli und August. Gegenüber der Thomaskirche befindet sich das BachMuseum. Ein besonderes Erlebnis bieten die Sonntagskonzerte im Mendelsssohn-Haus, dem

ehemaligen Wohnhaus des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy . Es ist das weltweit einzige Mendelssohnmuseum. Der neu gestaltete Augustusplatz vereint gleich zwei Leipziger „Musentempel”: Das Opernhaus und das Gewandhaus. In beiden Häusern spielt übrigens das seit über 250 Jahren bestehende, berühmte Leipziger Gewandhausorchester. An das Künstlerpaar Robert und Clara Schumann wird im Schumann-Haus erinnert. In einer kleinen Ausstellung erfahren Besucher mehr über das Leben der Schumanns in Leipzig und die zahlreichen Freunde und Gäste des Paares. Leipzig ist auch Gastgeber diverserer großer und kleiner Musikfestivals. Zu den Höhepunkten gehören zweifellos das internationale Bachfest im Sommer, das A Capella Festival im Frühling, die Mendelssohn-Festtage oder die Leipziger Jazztage im Herbst. Das Museum der bildenden Künste besitzt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Mitteldeutschlands. Kunst der Gegenwart und aktuelle Tendenzen können u.a. in der 1998 eröffneten Galerie für Zeitgenössische Kunst betrachtet und diskutiert werden. „Kunstinseln” der besonderen Art stellen die alte Leipziger Baumwollspinnerei und das „Tapetenwerk” dar. In den Räumen dieser alten Industriebauten befinden sich Ateliers und Ausstellungsräume junger

Künstler die heute die „Leipziger Schule” prägen.

Um die Leipziger Musikgeschichte für Besucher noch besser erlebbar zu machen, führt seit Mai 2012 die sogenannte „Notenspur“ durch die Stadt. Der 5 Kilometer lange Rundweg vermittelt Wissenswertes über die Komponisten und die Musikgeschichte der Stadt. 155 in den Boden eingelassene Metallintarsien, verbinden Wohn- und Wirkungsstätten berühmter Komponisten. In den kommenden Jahren wird das Wegeleitsystem durch den Leipziger Notenbogen als Musikerlebnis-Leitsystem sowie einer Radtour, dem Leipziger Notenrad, ergänzt.

Aber Leipzig hat nicht nur Sehenswürdigkeiten und Unterhaltung zu bieten. Mit dem Auenwald zieht sich auch eine in Europa einmalige Park- und Auenlandschaft wie ein grüner Gürtel durch die Stadt. Berühmt ist der Leipziger Zoo, zu dessen größten Attraktionen die Tropenerlebniswelt „Gondwanaland” sowie die weltgrößte Menschenaffenanlage „Pongoland” zählen. Im Botanischen Garten der Universität sind unter anderem ein nach mittelalterlichem Muster angelegter Apothekergarten und ein Schmetterlingshaus zu besichtigen. Einen herrlichen Blick über alle Sehenswürdigkeiten und Parkflächen genießt man übrigens vom Völkerschlachtdenkmal. Deutschlands monumentalster Denkmalsbau erinnert, ebenso wie die Russische Gedächtniskirche, an die Gefallenen der Völkerschlacht vom Oktober 1813.

Leipzig hat sich seit Mitte der 1990er Jahre zum überregionalen Dienstleistungsstandort entwickelt. Ein hochmodernes Telekommunikationsnetz wurde installiert, zahlreiche Banken haben sich angesiedelt und mit DHL und Amazon ist die Stadt zu einem Drehkreuz im weltweiten Versandtgeschäft geworden. Die Werke der Porsche AG und der BMW group haben die Stadt auch auf dem Automobilmarkt positioniert. Die Musik der berühmten Komponisten, die in Leipzig gewirkt haben, ist ein Kulturerbe von weltweiter Bedeutung. Im Januar 2012 stellte die Stadt ihren Antrag „Leipziger Notenspur - Stätten europäischer Musikgeschichte“ an den Freistaat Sachsen. Mit acht ausgewählten denkmalgeschützten Gebäuden, die auf der „Notenspur“ zu erlaufen sind, bewarb sich Leipzig um die Aufnahme in die deutsche Vorschlagsliste als UNESCO Kultur- und Naturerbe der Welt.