- Januar 30, 2025
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Unter Leitung des Ersten Bürgermeisters Dr. Peter Tschentscher hat heute zum fünften Mal der Runde Tisch Innenstadt getagt. Teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung, der Immobilien- und Wohnungswirtschaft, von Kammern und Verbänden, öffentlichen Unternehmen, Kulturinstitutionen, Sozialverbänden sowie den Business Improvement Districts (BIDs).
Der Senat entwickelt die Hamburger Innenstadt zusammen mit privaten Akteurinnen und Akteuren und Interessensgruppen weiter. Dabei sollen die Aufenthaltsqualität erhöht und mehr Wohnungen in der Innenstadt geschaffen werden. Attraktive Quartiere wie das BID Rathausquartier oder die Umgestaltungen am Hopfenmarkt, der Steinstraße oder am Burchardplatz sind sichtbare Ergebnisse einer koordinierten Zusammenarbeit.
Damit die Innenstadt noch lebendiger wird, fördert der Senat Pilotprojekte mit rund 640.000 Euro. Aus insgesamt 162 eingereichten Projektideen der ersten Antragsrunde des Förderprogramms „Ideen finden Stadt“ wählte eine Fachjury 22 Pilotprojekte aus, die mit bis zu 50.000 Euro gefördert werden. Die geförderten Projekte schaffen innovative Begegnungsräume, beleben die Hamburger Innenstadt und fördern soziale Teilhabe, kulturelle Vielfalt und den Dialog zu gesellschaftlich relevanten Themen.
Das Pilotprojekt „StrassenTEILHABE – Kunst, Kultur und Dialog für einen inklusiven öffentlichen Raum“ vom Verein StrassenBLUES bringt mit einfachen Kunstformen wie Mosaiken, Collagen und Straßenmalerei obdachlose Menschen mit Passanten ins Gespräch.
Viele der Projekte richten sich speziell an Kinder und Jugendliche, etwa der „Hamburger spielGarten“ der Hauptkirche St. Petri in Zusammenarbeit mit der Manufaktur morgen, der Bürgerstiftung und weiteren Anliegern am Hammaburg-Platz. Durch das Projekt soll ein bislang wenig genutzten Raum bei der Hauptkirche St. Petri in eine grüne Oase verwandelt werden, in der Kinder und Erwachsene gemeinsam eine „essbare Lernlandschaft“ gestalten und durch Pflanzen, Ernten und Kochen ökologische Zusammenhänge erleben.
Alle Pilotprojekte sollen bis zum Herbst 2025 umgesetzt werden. Zusätzlich zu den durch die Jury ausgewählten 22 Pilotprojekten konnten sich im Nachgang kreative Antragstellende im sogenannten Kurz-Verfahren mit Projekten auf eine jeweilige Fördersumme von bis zu 2.500 Euro bewerben. Bis zum gegenwertigen Zeitpunkt konnten bereits Zusagen für 16 Projekte gegeben werden.
Als Vorreiter in Deutschland hat die Freie und Hansestadt Hamburg 2005 das Modell der Business Improvement Districts (BID) eingeführt. BID sind klar begrenzte Geschäftsgebiete, in denen auf Veranlassung der Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Gewerbetreibenden in einem festgelegten Zeitraum Maßnahmen zur Quartiersaufwertung durchgeführt werden. Gut die Hälfte der eingesetzten Mittel werden in Baumaßnahmen im öffentlichen Raum, in die Beleuchtung, Anpflanzungen oder Mobiliar investiert. Die übrigen Mittel fließen in Servicemaßnahmen wie zusätzliche Reinigungen oder Veranstaltungen. Die größten Veränderungen gab es zuletzt bei den folgenden BIDs der Innenstadt:
- BID Rathausquartier: Das Rathausquartier wurde im September 2024 fertiggestellt. Vor allem die zentralen Straßenzüge im Bereich der Kleinen Johannisstraße und in Teilen der Schauenburgerstraße wurden in eine Fußgängerzone umgewandelt, der fließende und ruhende Verkehr erheblich reduziert.
- BID Neuer Jungfernstieg: Mit mehreren Maßnahmen wird der prominente Straßenzug derzeit weiter aufgewertet. Ähnlich zur bereits erfolgten Umgestaltung am Ballindamm stärken die privaten Akteure des BID Neuer Jungfernstieg den Rad- und Fußverkehr und das gesamte Erscheinungsbild.
- BID Burchardplatz: Der zentral gelegene Burchardplatz, derzeit noch eine Durchgangs- und Parkplatzfläche, wird zum lebendigen Aufenthaltsort, der dem bauhistorisch bedeutsamen Umfeld des UNESCO-Welterbes Kontorhausviertel gerecht wird.
Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister: „Hamburgs Innenstadt wird attraktiver und vielfältiger. Rund 100 Mio. Euro haben Senat und Anlieger seit 2020 in die Entwicklung des Stadtzentrums investiert. Damit werden die Straßen und Plätze in der City schrittweise modernisiert und weiter aufgewertet. Kreative Aktionen und eine aktive Bürgerbeteiligung schaffen ein positives Bewusstsein, sich dabei einzubringen. Es ist gelungen, die Innenstadt an vielen Orten neu zu beleben. Die Entwicklung wird fortgeführt mit der Neugestaltung der Steinstraße, des Hopfenmarktes und des Burchardplatzes. Die neue Domachse vom Jungfernstieg bis zum Überseequartier in der HafenCity soll der Belebung der Innenstadt einen weiteren starken Impuls geben.“
Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Die Weichen für die Zukunft sind gestellt, Hamburgs Innenstadt ist attraktiv und wird das auch zukünftig sein. Die Stadt und die privaten Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer investieren massiv in die Neugestaltung des öffentlichen Raums wie am Jungfernstieg oder in den im vergangenen Jahr neu entstandenen Business Improvement Districts im Rathausquartier, am Burchardplatz und am Neuen Jungfernstieg. Außerdem fördern wir die Nutzungsvielfalt in der Innenstadt, neben dem Einkaufen werden Wohnen und Kultur immer wichtiger. Die Zukunft der Immobilie am Gerhart-Hauptmann Platz ist gesichert und es geht voran bei zahlreichen privaten Bauvorhaben. Für eine lebendige Innenstadt und ein anziehendes Ambiente werden dieses Jahr zusätzlich zahlreiche Pilotprojekte sorgen. Temporäre Spielplätze, Lichtinstallationen, Kunstperformances und Tanzveranstaltungen werden den öffentlichen Raum beleben und alle Besucherinnen und Besucher der Innenstadt zum Zuschauen, Staunen und Mitmachen einladen.“
Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Unser Ziel ist es, die Innenstadt und St. Georg für alle Menschen sicherer und sauberer zu gestalten. Durch die enge Zusammenarbeit von Bezirk, Polizei, Stadtreinigung und Straßensozialarbeit sorgen wir dafür, dass Beschwerden direkt bearbeitet und Herausforderungen vor Ort entschärft werden. Mit zusätzlichen baulichen Maßnahmen wie etwa heller Beleuchtung und häufigeren Reinigungen schaffen wir sichtbare Verbesserungen, die zu einer höheren Aufenthaltsqualität beitragen und den öffentlichen Raum spürbar aufwerten.“
Prof. Elke Pahl-Weber, Innenstadtkoordinatorin: „Die Koordination der zahlreichen Akteurinnen und Akteure, die sich für die Hamburger Innenstadt engagieren, hat sich gelohnt. So ist eine Vielzahl von Ideen zur Belebung der Innenstadt entstanden – zum Beispiel konnten wir 22 zukunftsweisende Pilotprojekte auswählen, die alle dieses Jahr umgesetzt werden. Zahlreiche Engagierte haben sich miteinander vernetzt und arbeiten gemeinsam an Projekten, beispielsweise die Kirche St. Petri und der Hamburger Bürgerverein an einem Spielgarten im Bereich von St. Petri. Besonders freue ich mich darüber, dass wir über unsere Entdeckerspaziergänge und Veranstaltungen in unserer Geschäftsstelle in der Rathausstraße viele Hamburgerinnen und Hamburger einladen konnten, sich über Themen der Innenstadt zwanglos auszutauschen.“
Weitere Informationen zur Entwicklung der Innenstadt finden Sie unter www.hamburg.de/innenstadt.