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Alte und neue Bräuche

Traditionen und Bräuche bestimmen unser Leben. Deshalb dürfen diese auch am schönsten Tag in Ihrem Leben nicht fehlen.

 

Schon bei der Planung trifft man auf den ersten Aberglauben, denn jeder Wochentag hat eine bestimmte Bedeutung. Beginnen wir mit dem Freitag. Dieser hat seinen Namen von der germanischen Liebes- und Segensgöttin Freyia erhalten. Somit gilt dieser Tag als Glückstag. Der Freitag steht außerdem im Zeichen der Erde, was bedeutet, dass das Ehepaar viele Kinder zeugen wird. Der Samstag steht für die Elemente Wasser, Luft, Feuer und Erde. Die Ehepaare, die also am Samstag heiraten, mögen es turbulent. Langeweile ist nichts für sie. Ebenfalls turbulent und mit vielen Höhen und Tiefen geht es bei Ehepaaren zu, die sich an einem Sonntag trauen lassen. Dieser Tag steht im Allgemeinen für das Element des Feuers und des Sternzei- chen Löwe. Desweiteren war es bis vor einigen Jahren üblich, nur bei zunehmendem Mond zu heiraten. Denn diese Mondphase sollte für viel Geld in der Ehe sorgen. Ein weiterer Brauch, der schon vor der Hochzeit stattfindet, ist der POLTERABEND. Mit kaputten Amphoren und Vasen glaubte man früher, die bösen Geister verjagen zu können. Daher stammt auch der Spruch "Scherben bringen Glück." Aber achten Sie darauf, dass es keine Glasscherben sind. Denn Glas ist ein Symbol für Glück und darf nicht zerstört werden. Doch wer beseitigt das Chaos nach dem Polterabend? Im Norden Deutschlands fegt der Bräutigam die Scherben zusammen. Dies soll zeigen, dass er nicht zum letzten Mal einen Besen in die Hand genommen hat. In anderen Regionen Deutschlands ist der fegende Bräutigam ein Zeichen dafür, dass er auch in der Ehe die Oberhand behalten wird. Am häufigsten kehren allerdings Braut und Bräutigam gemein- sam. Dies ist ein Symbol für langanhaltenden Ehefrieden. Aber auch während der Hochzeit gibt es viele Bräuche, die man ausführen kann. Neben dem Datum der Hochzeit, gibt es noch mehr Riten, die den Kindersegen sichern sollen. Da gibt es zum Beispiel das REISWERFEN. Wenn das frisch getraute Paar aus dem Standesamt oder der Kirche schreitet, werden sie von ihren Gästen mit Reis beworfen. Dieser Brauch stammt eher aus dem asiatischen Raum. Denn in Bali bedeutet das Wort für "Reis" das gleiche wie für "Leben". Allerdings wird das Reiswerfen in manchen Gemeinden nicht gern gesehen, da es ein Lebensmittel ist, und es viele Menschen auf der Welt gibt, die hungern. Desweiteren kann es schnell passieren, dass man auf den Körnern ausrutscht, wenn der Boden glatt ist. Eine gute Alternative für das Reiswerfen ist das Werfen von Konfetti. Ein weiterer beliebter Brauch ist das BLUMENSTREUEN. Die Kinder in Verbindung mit den Blumen stehen als Symbol für Glück und Fruchtbarkeit. Ursprünglich sollte der Duft der Blumenblätter die Fruchtbarkeitsgöttin anlocken. Wie wir alle wissen, ist auch der Storch ein Symbol für den Kinder- segen. So ist es üblich, dass man eine STORCH-FIGUR oder einen KINDERWAGEN auf das Dach des Hauses stellt, in dem das Brautpaar wohnt. Eine weniger aufwändige Tradition ist, eine Wäscheleine vor dem Standesamt zu spannen, und viele Babysa- chen daran aufzuhängen. Die Wäsche muss dann von der Braut abgenommen werden. Ein Brauch, der die Fruchtbarkeit unterstützen soll, ist das SCHUH- WERFEN. Doch dies kann schnell gefährlich werden, sodass dieser Brauch heutzutage nicht mehr so oft ausgeführt wird. Der Schuh ist ein Symbol für das weibliche Geschlecht. Somit steht das Schuhwerfen nicht nur für den Kindersegen sondern auch für Reichtum und Familienglück. Was auf keiner Hochzeitsfeier fehlen darf, ist die HOCHZEITS-TORTE. Aber nur wenige wis- sen, dass sie nicht nur eine Kalorienbombe, sondern auch ein Fruchtbarkeitssymbol ist. Je bunter und größer die Torte ist, umso größer ist auch der Kindersegen. Es gibt auch viele Rituale, die die bösen Geister verjagen sollten. Unsere Vor fahren hatten große Angst, dass das frisch vermählte Brautpaar von Dämonen und anderen Mächten bedroht wird, weil es am Hochzeitstag so glücklich ist. Eine Abwehrvariante war, bestimmte KRÄUTER in den Hochzeitsstrauß zu binden. Daneben beinhaltete der Brautstrauß oft auch rote Bänder. Die aggressive Farbe sollte alles Übel abwehren. Auch die KERZEN auf den Tischen bei dem Fest sollten mit ihrem Flackern die bösen Geister vertreiben. Außerdem war ihre Aufgabe, die Glückwünsche der Gäste in den HIMMEL zu tragen. Um sich nicht nur bei dem Fest vor den Geistern zu schützen, war es üblich, sich schon auf dem Weg zur Kirche von BRAUTJUNGFERN und BRAUTFÜHRERN begleiten zu lassen. Um es den Geistern zu erschweren, die wahre Braut und ihren Bräutigam ausfindig zu machen, sahen die Kleider der Begleiter dem des Hochzeitspaars sehr ähnlich. Ein weiterer Brauch, um die bösen Geister abzuwehren ist, nach der Zeremonie einige CENT-STÜCKE in die Gästeschar zu wer- fen. Die Geister sollen damit regelrecht bestochen werden. Und auch der KERZENTANZ ist ein alter Brauch, der heutzutage aber nur noch wenig Beachtung findet. Als Zeichen dafür, dass die Braut nun endgültig in der Familie ihres Mannes aufgenommen ist, sollte sie mit allen männlichen Verwandten ihres Mannes TANZEN. Dabei stehen auf dem Boden drei brennende Kerzen, die die Dämonen davon abhalten sollen, sich zwischen die Familien zu stellen. Desweiteren ist es üblich, nach der Zeremonie ein paar BLECH- DOSEN an das Hochzeitsauto zu schnüren. Auch sie sollen die Geister fern halten. Begleitet mit lautem Hupen kann Ihrem Glück nichts mehr im Wege stehen. "Ich habe Senf und habe Dill - mein Mann muss tun, wie ich es will!" Dieser kleine Spruch verbunden mit DILL, SALZ und SENF in TASCHE, SCHUHEN und STRÜMPFEN, sollte dafür sorgen, dass die Braut in der Ehe später das Zepter in der Hand hat. Ebenso war es früher üblich, dass die Braut, wenn sie vorm Altar angekommen war, erst noch kurz ihrem Angetrauten auf die FÜSSE tritt. Doch wenn er beim Segen der Braut auf den Saum des Kleides kniet, hat er wieder die Oberhand. Auch beim Anschneiden der Hochzeitstorte kann der Gast erkennen, wer in der Ehe mehr Macht haben wird. Derjenige, der die HAND Am GRIFF des Messers hat, ist der Unterlegene. Im Übrigen ist ein weiterer Aberglaube, dass derjenige, der dem Brautpaar das Messer zum Anschneiden der Torte überreicht, in Zukunft viel Glück haben wird. Sie brauchen auch keine Angst haben, dass schlechtes WETTER am Hochzeitstag ein schlechtes Omen darstellen soll. Im Gegenteil. Unsere Urahnen pflegten zu sagen: "Wenn's regnet am Altar, bringt das Glück für viele Jahr." Als Zeichen für den neuen Lebensabschnitt wird die Braut auch oft von ihrem Bräutigam über eine SCHWELLE getragen. Ein ganz neuer Brauch ist das sogenannte "TRASH THE DRESS"-FOTOSHOOTING. Dies kann noch am Hochzeitstag oder später stattfinden. Der Grundgedanke von "Trash the Dress" ist, dass die Braut (und auch der Bräutigam, wenn er will) in ihrem Kleid all das macht, was sie sich am Hochzeitstag verkneifen musste.