• Dezember 28, 2021
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Nun ist es passiert. Ich hatte es nie für möglich gehalten, hatte alle Erzählungen von anderen Frauen als wehleidiges Klagen abgetan, aber nun hatte es mich selbst getroffen. Bei einem Geschäftsessen letzte Woche zum Mittag wurde ich (übrigens von einer Frau) mit den Worten begrüßt: „Sie sind also die Frau von...?“

Jetzt lachen Sie bitte nicht, liebe Leser! Obwohl ich mir ein breites Grinsen beim Schreiben dieses Editorials auch nicht verkneifen kann. Aber jetzt mal ehrlich! „Die Frau von...“? ICH?! Also erstens war ich noch nie in meinem Leben die Frau von irgendwem. Also, Freundin schon – nicht, dass Sie mich falsch verstehen.

Zweitens ist die Tatsache an sich ja schon ein Hammer. Aber solch eine Frage bei einem Disy-Geschäftsessen... He, ich höre Sie lachen! Nicht lachen! Die Lage hatte sich in der letzten Zeit merklich zugespitzt. Aufgefallen war es mir das erste Mal beim Besuch bei Porsche Dresden. Der Chef hatte sonst nur mit unserem Andreas Otto zu tun und als ich dann mal beim Gespräch dabei war, war ich irgendwie auch nicht dabei. Zumindest redete der Mann immer nur mit dem Mann – neben mir. Ich winkte zwar manchmal, aber...
Und letztens passierte Folgendes: Bei einem unserer Disy-Events sagte eine Mitarbeiterin von Rolf Leube spät am Abend zu mir: „Ich wusste gar nicht, dass Sie auch bei Disy arbeiten.“ Sie hatte sich gewundert, dass ich zur Begrüßung so etwas wie „Herzlich Willkommen!“ vor allen Gästen gesagt hatte. Sie begründete, dass sie sonst nur mit meinen Leuten zu tun hätte. Nun, mit was für einem Phänomen haben wir es hier zu tun? Mit dem: „Die Geister, die ich rief.“ Ich meine damit nicht etwa die tollen Disy-Leute. Nein, es ist eher wirklich ein gewisser Understatement-Stil, den ich die letzten Jahre gefahren habe. Ich fand und finde es einfach cool, die Arbeit zu erledigen, mich um alles und alle zu kümmern und die anderen glänzen zu lassen. Es ist so eine Lebensphase, dass ich nicht mehr gern bei Events präsentiere, sondern lieber straight produziere (was auch bei der Frequenz der Erscheinungstage der Disy-Magazine und Bücher dringend nötig ist). Und ich bereite anderen gern den Roten Teppich. So eine Art „Toller-Chef-Shabby-Style.“
Das hätten die, die mich von früher kennen, nicht gedacht, stimmts? Da war ich noch auf jeder Party (oft auch mal die Letzte) und auf jedem Foto. Na, man musste ja Disy auch erst mal bekannt machen.
Heute sprechen Marke, Produkte und Team laut genug für sich selbst. Und es ist mir eine große Genugtuung und Freude und für mich auch Ausdruck des Erfolges, leise das tun zu können, was ich liebe – fleißig arbeiten.
Damit aber keine falschen Gerüchte aufkommen und Sie sicher sein können, dass ich weder Run- den in einem Pool voller Geld drehe, noch zum kinderreichen Hausmütterchen verkommen bin und auch nicht zusammenbrach, werde ich nach Jahren der Abstinenz meinen Blog wieder aufnehmen. Wenn Sie also wissen wollen, was ich den ganzen Tag so „treibe“, dann folgen Sie mir – wie früher auf www.disy-magazin.de. Bei „Brigitte“ übrigens auch wieder, aber ich will ja, dass Sie über die Disy-Seite zu mir kommen. Wenn wir uns dann mal treffen, wissen Sie, wer ich bin – immerhin Anja K. Fließbach. DIE Anja K. Fließbach. He, ich sagte doch: Nicht lachen!
Und weil man immer dreimal sagen soll, was sich andere merken sollten, verabschiede ich mich mit:

Herzlichst! Ihre

Anja K. Fließbach