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„Alles Banane“ in der Galerie Kronsbein
Diese Ausstellung wird „total Banane“… Die Münchner Galerie Kronsbein im Herzen Münchens mit dem Fokus auf Pop & Urban Art zeigt ab dem 2. Mai die Werke von Thomas Baumgärtel, einem der ersten und bekanntesten Street-Art-Künstler Deutschlands! In seinem Werk dreht sich alles um die - Banane! Seit über 30 Jahren setzt der Kölner Künstler die gelben Früchte als Hauptmotive seiner Arbeit ein. 54 seiner „bananigen“ Werke aus verschiedenen Werkgruppen können im Rahmen der neuen Ausstellung „Bananensprayer - German Urban PopArt“ in der Galerie Kronsbein bewundert werden: Übersprühungen „alter Meister“, Bananenberge, Blattgoldarbeiten, Malereien aus der grauen Phase, Metamorphosen und Skulpturen. Highlight der Ausstellung: eine für München angefertigte Spraybanane aus Stahl in 2,4 Meter Höhe!
„Die Bananen sind sein Markenzeichen, sein Statement und auch seine Auszeichnung für Museen und besondere Orte der Kunst auf der ganzen Welt. Insofern ist es eine große Ehre und Freude für uns, seine Werke erstmals bei uns im Rahmen einer Solo-Show ausstellen zu können“, so Galerist Dirk G. Kronsbein, der schon mit den letzten Ausstellungen im Bereich Pop & Urban Art für viel Furore sorgte und Top-Künstler wie Banksy, Bambi, Blek LeRat und Giuseppe Veneziano zeigte. Jetzt folgen, als neuester Coup, die Baumgärtel-Bananen, die schon lange Kult sind!
Schon seit dem Jahr 1986 sprüht Baumgärtel (1960*), seine ikonischen Bananen auf der Straße, besonders auch an Hauswände von Kunstgalerien. Seine Bananen-Schablone setzt er als universelles Werkzeug ein – für, aber auch gegen alles, was ihn bewegt, was ihm gefällt und was ihn wütend macht. Er nimmt stets auch zu gesellschaftlichen Ereignissen Stellung und oft haben seine Bananen auch eine politische Botschaft. Eine Provokation im Kampf für die Freiheit der Kunst, der Gesellschaft und der pluralistischen Demokratie.
Und mehr als das. Baumgärtel manipuliert seit Mitte der 1990er Jahre die Vergangenheit, indem er „alte Meister", die in der Tat keine sind, sowie dreidimensionale Objekte mit seinen Schablonen und Botschaften übersprüht bzw. weiterentwickelt. Immer aufs Neue legt er – ganz im Sinne der Street Art – den Finger in die Wunden der Gegenwart. Diese Übersprühungs-Art nutzte etwas später der eine Generation jüngere Super-Star der Urban Art Szene Banksy für seine berühmten Werke im gleichen Stil (beispielsweise hier „Bacchus at the Seaside“ vom 2009), die sich heute im sechsstelligen Bereich verkaufen…
Galerist Valeri Lalov: „In Thomas Baumgärtels Werk sticht vor allem ein Aspekt hervor: eine unverkennbare Verknüpfung von Pop Art und Urban Art mit altmeisterlicher Kunst. Unter dem Pseudonym „Bananensprayer“ zählt er zu jener Vorhut von Urban Art-Künstlern, welche die Verbindung zu den Errungenschaften früherer Generationen von Künstlern aufrechterhalten. Thomas Baumgärtels eigene Sicht auf die Stilrichtung der Urban Art erfolgt meist durch das Prisma der Pop Art. Bereits seine Bananen-Urschablone aus dem Jahr 1986 weist Ähnlichkeiten mit dem Werk eines der Hauptprotagonisten der Pop Art auf: Andy Warhols Entwurf einer Banane. In der Folge wurde die Banane zu Thomas Baumgärtels Markenzeichen. Sie ist zugleich das Motiv, anhand dessen der „Bananensprayer“ nahezu symbolträchtig mikrokosmisch die Wandlungsmöglichkeiten von Urban Art erprobte und sowohl verwandte Intentionen als auch wesentliche Unterschiede zu den Vorgängern der Pop Art beleuchtete. Unter seiner Hand entfaltete die Banane ihre Wirkung nicht nur als Schablonenwerk, sondern auch als Objekt für Installationen, manche davon in monumentaler Größe ... Besonders in der Verbindung von Alltag und Kunst leistet der Bananensprayer seinen unverkennbaren Beitrag im Bereich der Urban Art.“
Gezeigt wird in der Galerie unter anderem Baumgärtels „Bundesbananenadler“: ein Motiv, welches der Künstler ursprünglich für die Königssuite im Hotel Luise am Reichstag entworfen hat. 2016 sprühte der Künstler ein großes Exemplar des Motivs auf das ehemalige Heizwerk in Köln-Dellbrück. Jetzt fliegt der „Bananenadler“ nach München. Und wird bestimmt auch hier seine Fan-Gemeinde finden.
Text: Andrea Vodermayr