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Die Metamorphose von Claude Monets Kunstverständnis
Der Begründer des französischen Impressionismus ist am 14. November 1840 in Paris als Oscar-Claude Monet geboren und kurze Zeit darauf mit seinen Eltern, Vater Adolphe und Mutter Louise Justin Aubrée, in die Hafenstadt Le Havre gezogen. Schon früh wurde man auf sein Talent aufmerksam. Bereits mit 15 Jahren war er als Karikaturist in Le Havre bekannt und verkaufte sogar die ersten Zeichnungen. Während er in dieser Schaffensphase herausstechende Merkmale überspitzt darstellte, änderte sich sein Kunstverständnis kurz darauf abrupt. Keine Übertreibungen und der Austausch der Malutensilien ließen in der zweiten Schaffensphase von Monet seine Bilder realistischer wirken. Angepasst an das damalige Kunstverständnis wurde die Welt so dargestellt, wie sie tatsächlich gewesen ist bzw. sein sollte. Die ersten fünf Jahre seiner künstlerischen Betätigung könnten als Findungsphase beschrieben werden, denn schon ab 1860 begann er sich immer mehr dem impressionistischen Stil zu widmen. Dem damaligen Kunstverständnis kehrte er nun den Rücken, was jedoch eine Verschlechterung seiner finanziellen Situation herbeiführte.
Als neue Kunstrichtung musste der Impressionismus erst in Frankreich ankommen und so waren die ersten Ausstellungen zum Beispiel mit Pierre Auguste Renoir und Edgar Degas nicht stark besucht. Die gewünschte sichtbare Wirklichkeit verliert in Monets Bildern die Körperlichkeit und materielle Qualität. Dadurch wird die Realität zur bloßen Erscheinung. Im Mittelpunkt seiner Bilder steht der Wahrnehmungsprozess und nicht mehr das Wahrgenommene selbst. Wegen der Verwendung von Spektralfarbe, die Nutzung komplementärer Kontraste und der deckende anstatt des lasierenden Farbauftrags sind die Bilder Monets in den 1860er Jahren etwas ganz Neues. Mit der Zeit änderte sich das Kunstverständnis, sodass der Impressionismus von Frankreich aus internationalisiert und anerkannt wurde. Finanziell lief es dann zwar gut, doch verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. 1908 traten bereits die ersten Anzeichen seiner Augenkrankheit auf. Trotz eines beidseitig diagnostizierten Grauen Stars malte der fast blinde Monet weiter an seinen Kunstwerken. In dieser Phase seines Schaffensprozess sind die für ihn typischen Serienbilder entstanden. Die späteren Operation brachten ihm zwar sein Augenlicht zurück, konnten ihn jedoch nicht vor schweren Depressionen bewahren. Am 5. Dezember 1926 starb Oscar Claude Monet im Alter von 86 Jahren in Giverny. Der Impressionismus ist nicht nur als Kunstbegriff in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts etabliert wurden, da er als Stilrichtung der französischen Künstler entwickelt wurde, sondern löste auch in Musik, Literatur, Film und Fotografie impressionistische Richtungen aus. Bunte Farben, die Vermeidung von schwarz und das Spiel mit Licht sind Merkmale der impressionistischen Malerei. Die industrielle Fertigung von Ölfarben in Tuben im Jahr 1841 ermöglichte den Künstler in der Natur zu malen. Damit zusammen hing auch eine neue Welt- und Lebensanschauung zusammen. Dies ist auch in der impressionistisch angehauchten Musikverarbeitung zu erkennen. Oft wurde sie durch die Natur oder asiatischer klänge inspiriert. In der Literatur wird er der Impressionismus als historischer Ordnungsbegriff verwendet, welcher fachwissenschaftlich als zu unpräzise empfunden wird.
Impressionistische Fotografien haben impressionistische Kunstwerke zum Vorbild. Und in Filmen wurde es vor allem in den 1920er Jahren in Frankreich ästhetisch umgesetzt.