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Die Einheit Bayerns ist ein hohes Gut!

Ja, liebe Grünen, da seids Ihr ja selber schuld. Obwohl: Nein, schuld ist der Pronold, dass der Wahlkampf so früh los ging. Taktisch grandios! Aufm Weg in den Urlaub sagt der Florian so ganz nebenbei: Übrigens, der Ude ist unser Spitzenkandidat für 2013.

Das war kein Alleingang vom Pronold. Die SPD-Spitze war einstimmig der Meinung: Wenn wir eine Chance haben wollen, brauchen wir einen Kandidaten, den niemand mit der SPD in Verbindung bringt. So kam man auf den Ude.

Da war auf einmal eine Euphorie bei den Sozis! Wie wenn der Messi zu den 60ern geht. Die Realisten in der SPD haben das aber schnell relativiert. Der Messi ist er vielleicht nicht für uns, haben die gesagt, aber zumindest der Messias. Von den Grünen kam irgendwann der Vorwurf, der Ude sei vielleicht zu sehr auf M fixiert. Der Landeschef Janecek meinte: Wir brauchen einen gesamtbayerischen Wahlkampf von Aschaffenburg bis Berchtesgaden. Janecek, so was musst schon so formulieren, dass es der Ude begreift. Mit Aschaffenburg und Berchtesgaden kann der Christian nix anfangen. Da musst schon sagen: von Oberfranken bis Südtirol.

Den Vorwurf der Grünen hat der Rinderspacher gut gekontert. Er meinte: Es gebe keine dezentralere Kraft in Bayern als gerade die SPD. Siehst, Rinderspacher, mit der Aussage beweist Du einmal mehr: die wahre Heimat der SPD ist die politische Peripherie. Sind die Grünen im Ude-Fieber.

Letztes Jahr hab ich noch erzählt, dass die Margarete Bause sich mit dem Seehofer immer besser versteht. Jetzt flirtet die Margarete nur noch mit dem Christian. Sehr sprunghaft, Frau Bause! Passen Sie bissl auf. Sonst enden Sie noch als Vollkornausgabe von der Gabriele Pauli. Thema dritte Startbahn: Die Grünen sind ja strikt dagegen. Und Ude strikt dafür. Jetzt hat man sich geeinigt: Man verzichtet auf die dritte Einen Gewinner gibt es jetzt schon: Der Aiwanger, auch genannt der Königmacher. Beim Aiwanger habe ich mich getäuscht. Letztes Jahr habe ich noch gesagt: Aiwanger, es kann sein, dass Du ab Herbst 2013 wieder was arbeiten musst. Das hat ihn scheinbar angestachelt. Jetzt ist der Hubert der große Strippenzieher im Hintergrund, der Chef der Opposition und gibt kluge Ratschläge. Von den Grünen könnte mehr Innovationskraft kommen, hatte er gesagt. Und dem Ude hatte er geraten, mehr landespolitische Themen zu besetzen. Aiwanger, jetzt brauchst bloß noch eine Zigarette. Und schon bist Niederbayerns Antwort auf Helmut Schmidt.

Der Hubert ist nicht nur der Chef in der Opposition. Er ist auch Opposition in der Opposition. Er hält sich alle Optionen offen. Und er holt sich gute Leute ins Boot. Der Hubert will schließlich die Zukunft gestalten. Hans-Olaf Henkel ist schon ein Aiwanger-Jünger. Peter Scholl-Latour soll bald folgen. Und mit der Uschi Glas verhandelt er wahrscheinlich auch schon. Getreu dem Motto: Zukunft beginnt nicht erst morgen, sondern schon vorgestern. Aber Hubert, Euer Problem ist halt das heute.

Absolute Mehrheit für die CSU! Man muss dahin segeln, wo der Wind einen hinträgt. Gerade deshalb achtet Seehofer penibel darauf, wann sich der Wind wohin dreht. Darum ist sein aktuelles Erfolgsmodell das Betreuungsgeld. Die SPD läuft Sturm dagegen. Die Sozis sagen: Das Betreuungsgeld ist so ein großer Schwachsinn, dass man es bitte auch den Hartz-IV-Empfängern geben soll. Für alle, die immer noch gegen das Betreuungsgeld sind, sei jetzt nochmal erklärt: Es geht um Gerechtigkeit! Durch Betreuungsgeld wird sichergestellt, dass zu wenig Geld für Kita- Plätze da ist. Wenn es genug Kita-Plätze geben würde, wäre das nämlich unfair gegenüber denen, die ihr Kind nicht in Kitas geben wollen. Das Betreuungsgeld ist die optimale Symbiose aus Anerkennungsleistung und Schnapsgeld. Dazu kommt: Das Betreuungsgeld verstärkt die Ungleichheit in der Gesellschaft. Dadurch bleibt Vielfalt erhalten.

Mensch, Aiwanger, Du kannst ja profitieren vom Betreuungsgeld. Gratulation zum Nachwuchs! Im Prinzip kannst das Betreuungsgeld als Koalitionsangebot vom Seehofer auffassen. Gut, der Ude war schon bei Dir aufm Bauernhof zum Ferkelstreicheln. Der Seehofer lädt Dich mal nach München ein. Ferkel gibt es da zwar nicht. Aber dafür darfst dann den Fraktionschef Georg Schmid streicheln. Das überlässt der Horst traditionell gerne anderen. Aiwanger, bei der Gelegenheit kannst den wahren Seehofer kennenlernen.

Seehofer ist die Klammer, die alles zusammenhält im Freistaat. Unermüdlich treibt der auch die Aussöhnung zwischen Franken und Altbayern voran. Da reicht ein Stichwort: Albrecht Dürer. Kein MP hat sich für Albrecht Dürer so reingehängt wie Seehofer Anfang des Jahres. Bis dahin hielten die meisten Bayern Albrecht Dürer für einen ICE. Und jetzt ging es darum, ob man einem Dürer-Bild den Transport von München nach Nürnberg zumuten kann. Den Ude hätte man da nicht fragen brauchen. Der hätte gleich gesagt: Niemals! So ein wertvolles Bild darf Bayern nicht verlassen. Diese Streitereien gingen Seehofer an die Nieren. Er ist ja bekannt für seine Harmoniesucht. Und dann machten sich die ultimativen Kunstexperten auf, um zu schlichten. Horst Seehofer und Kunstminister Heubisch. Als Zahnarzt pflegt ja der Heubisch ein sentidentales Verhältnis zur Kunst. Und diese beiden Herren besiegelten dann einen Kompromiss, mit dem ganz Bayern wieder befriedet wurde. Und mit dem vor allem die Nürnberger hochzufrieden sein können: Das Bild bleibt in München. Dafür steigt Fürth in die erste Liga auf.

Die Einheit Bayerns ist ein hohes Gut. Und drum sind wir alle stolz auf Bayern. Im doppelten Sinn.