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Prominente eröffnen die jüdischen Kulturtage in München

In München dreht sich in der nächsten Woche alles um die jüdische Kultur: Bis zum 26. November finden in der bayerischen Landeshauptstadt die 31. „Jüdischen Kulturtage“ im Gasteig Kulturzentrum statt, die einen Einblick in die jüdische Kultur und Tradition geben. Zur großen Eröffnungsveranstaltung am Samstag kamen auch zahlreiche Prominente: Schauspielerin und Sängerin Jasmin Tabatabai und Schauspielerin und Bühnen-Star Sunnyi Melles, die das Programm in diesem Jahr mitgestalten, sowie als Gäste Schauspieler Axel Milberg mit seiner Frau Judith, TV-Ärztin Dr. Antje-Katrin Kühnemann und Charlotte Knobloch.

 

Viel Applaus gab es für Jasmin Tabatabai: Sie eröffnete die Kulturtage musikalisch und begeisterte mit Liedern von jüdischen Literaten und Komponisten der 20iger und 30iger Jahre sowie Jazz- und Chanson-Arrangements mit dem David Klein Quartett. „Es ist mir eine große Ehe, dass ich die Jüdischen Kulturtage heute eröffnen darf. Ich selbst bin kein besonders religiöser Mensch. Ich sage immer, Musik ist meine Religion“, so Jasmin Tabatabai. „Musik ist das, was uns verbindet. Und was wäre die Welt ohne Kultur? Kultur kann uns auch durch schwere Zeiten bringen. Ich habe schon einmal die Jüdischen Kulturtage in Berlin eröffnet, das war damals unser allererstes Konzert.“ Wie kam sie mit David Klein zusammen? „Wir haben vor einigen Jahren für einen Film zusammen gearbeitet, „Schloss Gripsholm“. Er hat die Filmmusik gemacht und ich habe eine Sängerin gespielt. Das war noch zum meiner Zeit als Rocksängerin. Er hat mir damals einige Songs auf den Leib geschrieben und immer gesagt: ‚Du musst unbedingt eine eigene Jazz-Platte machen’.“ Schauspielerei und Musik – hat sie nun zwei Berufe oder ist das Singen mehr ein Hobby? „Die Schauspielerei ist mein Beruf, den ich erlernt habe und mit ganzem Herzen ausübe. Die Musik ist meine Zuflucht, mein Hobby, etwas, das ich nur für mich mache. Ich kann von der Schauspielerei leben, deshalb mache ich in der Musik keine Kompromisse, sondern nur das was ich gerne mache. Die Musik ist für mich wie ein kleiner Urlaub vom Alltag.“

 

„Es ist wunderbar, dass wir die Kulturtage heute mit so viel Musik eröffnen dürfen“, so Schauspielerin Sunnyi Melles. Sie wurde an diesem Abend als neues Mitglied im Vorstand vorgestellt. und gestaltet ebenfalls das Programm des Festivals mit: Am 23. November liest sie gemeinsam mit dem Schweiz-französischen Publizisten Yves Kugelmann (Verleger der JM Jüdischen Medien AG) aus der Novelle „Rausch“ der jüdischen Autorin Irène Nemirwosky. „München und die jüdische Gemeinde sind Teil meiner kulturellen Heimat. Mein ganzer Werdegang und gerade meine Schauspielerei sind eng mit der jüdischen Kultur verbunden.“ 

 

Schauspieler Axel Milberg kam mit seiner Frau Judith zum Opening: „Wir sind gerne hier, da wir uns für das Thema und für das Programm interessieren“, so Axel Milberg. Hat der Schauspieler auch das Zeug zum Musiker? Seine Frau Judith: „Mein Mann hat durchaus musikalisches Talent. Er spielt wunderbar Klavier und singt – aber nur für mich und nicht auf der Bühne.“ 

 

„Jüdisches Leben gehört zu München wie die Isar. Und die jüdischen Kulturtage sind ein fester Bestandteil des Kulturlebens der Stadt und zählen zu den wichtigsten Termine in München im Kulturjahr“, so Münchens Zweiter Bürgermeister Josef Schmid (mit Frau Natalie) in seiner Begrüßungsrede. Mit seiner Anekdote zu Jasmin Tabatabei sorgte er auch für einige Schmunzler: „Die Eltern von Jasmin Tabatabai, ein iranischer Tourist und eine Münchnerin, haben sich im Jahr 1956 auf dem Münchner Oktoberfest kennen gelernt. Als Wiesn-Chef musste ich diese Geschichte unbedingt zum Besten geben. Nämlich um zu verdeutlichen, dass das Oktoberfest zur Völkerverständigung beiträgt und welche wunderbaren Dinge dort ihren Anfang nehmen.“

 

 TV-Ärztin Dr. Antje-Katrin Kühnemann (in „Fendi“) zeigte sich vom Opening begeistert: „Wunderbar, dass diese Eröffnung mit so viel Lebensfreude gefeiert wird“, schwärmte sie. Sie war mit dabei, und das obwohl sie gerade erst wieder eine Operation hinter sich hatte. Den rechten Arm hatte sie deshalb einbandagiert: „Ich bin erst vor wenigen Tagen zum dritten Mal am rechten Arm operiert worden – ein Überbleibsel meiner Beinlähmung. Ich hoffe, dass ich meine rechte Hand bald wieder richtig gebrauchen kann. Obwohl ich es mir mittlerweile angewöhnt habe, alles mit links zu machen. Schminken und anziehen, das mache ich jetzt alles mit links“, meinte sie gut gelaunt. 

 

Unternehmerin Judith Epstein ist seit kurzem Präsidentin der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition. e.V., die die jüdischen Kulturtage veranstalten, und begrüßte die Gäste: „Wie wunderbar ist es, jüdische Kultur live zu erleben! Ich sehe hier viele bekannte, aber auch neue Gesichter. Das stimmt mich sehr froh. Diese Veranstaltung ist mittlerweile fest verankert in der Gesellschaft und im Münchner Stadtleben. Kultur ist die DNA einer jeden Gesellschaft. Mit den jüdischen Kulturtagen möchten wir jüdisches kulturelles Leben in die Mitte der Stadt und in die Gesellschaft tragen. Wir haben dieses Jahr ein facettenreiches Programm aufgestellt, das Einblicke in die jüdische Tradition und Lebensweisen ermöglicht und einem breiten interessierten Publikum Grundgedanken aus der jüdischen Kultur nahebringt und so zu einem Dialog von Miteinander und Toleranz anregt"

 

Beim Konzert und dem anschließenden Empfang des Oberbürgermeisters mit dabei: Dr. Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Musiker und Fotograf Mike Kraus („Ich habe Jasmin Tabatabai letztes Jahr fotografieren dürfen, deshalb bin ich heute gerne hier. Sie ist eine sehr authentische Künstlerin“), Moderatorin Uschi Dämmrich von Luttitz, Mode-Designerin Susanne Wiebe, die mit ihrem Lebensgefährten Dr. Karsten Temme quasi direkt aus dem Urlaub zum Konzert kam („Wir sind erst gestern aus Antigua zurück gekommen. Ich bin ganz erstaunt, dass Jasmin Tabatabai so wunderbar singen kann“), Georg Eisenreich (bayerischer Staatssekretär für Bildung, Kultus, Wissenschaft und Kunst), Ilse Ruth Snopkowski (Ehrenpräsidentin der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V.) mit Sohn Dr. Peter Snopkowski, der neues Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. ist, ebenso wie Verena Kayser-Eichberg, Politiker Dr. Wolfgang Heubisch, Diana Iljine, (Geschäftsführerin der Internationalen Münchner Filmwoche), Gabriel Lewy, Schauspieler Peter Machac mit Monika Strauch, Unternehmerin Corry Müller-Vivil („Ich bin aus Freundschaft zu den Veranstaltern und aus großem Interesse heraus hier“), Kunstexpertin Mon Müllerschön, Prof. Julian Nida-Rümelin mit Frau Nathalie Weidenfeld, Elke Reichart (Frau von Herz-Chirurg Prof. Dr. Bruno Reichart), Minzi Prinzessin zu Hohenlohe, PR-Lady Annette Zierer, die die Veranstaltung mitorganisiert hatte, Charlotte Gräfin von Oeynhausen, Fabian Herdieckerhoff, Schauspielerin Holde Heuer, Niki Epstein (Sohn von Judith Epstein) mit Frau Gloria, Franz-Georg Strauß mit Frau Birgit, Michael Link, Produzent Emanuel Rotstein ( „History“) uvm.