- 4674 Aufrufe
Note 1 für den „History-Award“
-
© PR/HISTORY/Getty/Koch
-
© PR/HISTORY/Getty/Koch
-
© PR/HISTORY/Getty/Koch
-
© PR/HISTORY/Getty/Koch
-
© PR/HISTORY/Getty/Koch
Diese Veranstaltung hatte sich zweifellos eine „1 mit Stern“ verdient. In München wurde zum bereits elften Mal der „History-Award“ vergeben. Ein Event, bei dem es ausnahmsweise einmal nicht nur um Blitzlicht, Champagner und um Bussi Bussi geht: Im Rahmen der Veranstaltung zeichnet der Fernsehender „History“ alle zwei Jahre die Gewinner seines großen bundesweiten Schülerwettbewerbs aus.
Insgesamt 244 Schüler/innen aus Deutschland und Österreich hatten sich dieses Mal mit einem filmischen Beitrag an der Ausschreibung beteiligt - in diesem Jahr zum Thema „Gleichberechtigung – wie gleich ist gleich?“.
Und die Moderatorin und Schauspielerin Collien Ulmen-Fernandes hatte erstmals die Schirmherrschaft übernommen: „Gleichberechtigung ist ein Thema, das alle Bereiche unseres Lebens betrifft und nach wie vor sehr aktuell ist“, meinte sie. „Egal ob im Beruf, in der Familie oder in der Flüchtlingsfrage – ich habe Zweifel, dass wir bereits in einer gleichberechtigten Gesellschaft angekommen sind. Deshalb finde ich es großartig, dass sich der History-Award diesem Thema widmet.“ Wie sieht es bei ihr zu Hause in Sachen Gleichberechtigung aus? Wer hat da die Hosen an – sie oder ihr Mann, Schauspieler Christian Ulmen? „Mein Mann war vor mir in einer Ehe mit einer eher klassischen Rollenverteilung. Es war anfangs ungewohnt für ihn als ich sagte, dass ich genauso wie er arbeiten möchte. Zwei Karrieren sind nicht einfach zu vereinbaren, vor allem da wir öfter gleichzeitig Projekte haben. Mein Mann wollte es zunächst so, dass derjenige, der zuerst einen Termin im Kalender hat, auch drehen darf. Als Tatort-Kommissare bekommt er seine Termine in der Regel aber viel früher als ich, insofern habe ich Einspruch eingelegt. Wir bekommen das mittlerweile gut hin.“ Das Thema Schule liegt ihr nicht so fern: „Unsere Tochter wird nächstes Jahr eingeschult und wir beginnen gerade mit der Schulsuche.“ Mit welchen Gefühlen erinnert sie sich an ihre eigene Schulzeit zurück? „Kunst war mein Lieblingsfach. Und mein früherer Klassenlehrer und ich schreibe uns noch heute bei Facebook."
Moderatorin Nina Eichinger gehört schon fast zum Inventar. Sie führte zum dritten Mal charmant durchs Programm: „Das hier ist ein wunderbarer Preis, weil er eine Brücke schlägt zwischen Geschichte und Spaß. Und zum Schluss gibt es auch noch eine Belohnung.“ Wie war sie früher in der Schule? „Ich mochte in der Tat Geschichte sehr gerne, aber auch Bio und Sport zählten zu meinen Lieblingsfächern. Ich war eine gute Schülerin und bin auch gerne in die Schule gegangen. Beim Abi hat es allerdings nur für einen Dreier-Schnitt gereicht, da ich eine Hauptrolle in einem Musical angenommen hatte und mir Sport und Freizeit wichtiger waren. Alles in allem hatte ich eine tolle Schulzeit. Ich habe mich auch gerade zur Weiterbildung für ein Internet-Fernstudium zum Thema Klimawandel eingeschrieben was mir sehr viel Spaß macht.“ Mittlerweile ist sie selbst Mutter. Wo war der Junior während seine Mama moderierte? „Josef ist beim Babysitter. Er ist jetzt elf Monate alt. Das Praktische ist, dass diese Veranstaltung heute am Vormittag und in München stattfindet, da bin ich mittags wieder beim Stillen zu Hause.“ Ist Kind Numero 2 geplant? „Ja, irgendwann. Aber im Moment ist das noch weit entfernt.“
Die Gewinner waren per Online-Voting sowie durch eine prominent besetzte Jury ermittelt worden. Dieser gehörte in diesem Jahr erstmals Moderator und Entertainer Wigald Boning an: „Ich hatte mit „History“ letztes Jahr eine tolle Zeit, da ich für den Sender die Doku-Reihe „Wigald & Fritz – die Geschichtsjäger“ drehen durfte. Und ich war auch schon bei dieser Veranstaltung zu Gast, insofern musste ich bei diesem Jury-Job nicht lange überlegen. Toll, dass sich hier Schüler engagieren und viele Stunden investieren, die nicht im Stundenplan stehen.“ War er früher Einserschüler oder Paukerschreck? „Ich war kein großer Büffler, aber alles in allem ein guter Schüler. Ich bin nie sitzengeblieben. Nur die Naturwissenschaften lagen mir nicht so. Wir hatten eine Lehrerin an der Grundschule, Frau Usler, und sie hatte einmal die Woche uns Schüler zum „Der Große Preis“ spielen zu sich nach Hause eingeladen. Da dabei zu sein war das Highlight."
Ein echter Paukerschreck - nicht nur im Film - war Schauspieler Hansi Kraus: „Ich war schlecht in der Schule und bin letztendlich auch vom Gymnasium geflogen. Das war aber nicht nur meine Schuld, denn ich bin von den Lehrern wegen meiner Dreharbeiten gemobbt worden. Aber ich bin trotzdem gerne hier, denn das Thema heute finde ich spannend.“
Collien Ulmen-Fernandes überreichte dann den History Award an die Gewinner. Auf Platz 1 landeten die Schüler der elften bis 13. Klasse der Robert-Jungk-Gesamtschule in Krefeld mit ihrem Beitrag über die Suffragetten, die Frauenrechtlerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Über den 2. Platz freuten sich die Schüler der Ernst-Barlach-Schule in München für ihren Beitrag „Ich bin Ich“ , der dritte Platz ging an die Schüler des das Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe.
Dabei: Schauspieler Timothy Peach, Regisseurin Heidi Kranz, Gastgeber und HISTORY-Geschäftsführer Dr. Andreas Weinek („Es ist wunderbar zu sehen, wie sich die jungen Menschen mit dem diesjährigen Thema auseinandergesetzt haben. Die Beiträge in diesem Jahr übertreffen alles“), die Jury-Mitglieder Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl (Generaldirektor Deutsches Museum), Dr. Sascha Priester (Autor und Historiker), Jens Schröder (P.M. History), Niko Lamprecht(Verband der Geschichtslehrer Deutschlands) und Maya Reichert (Leiterin DOK.education), die in den letzten vier Jahren das Amt der Frauenbeauftragten in allen hochschulpolitischen Gremien bekleidete, ...
Text: Andrea Vodermayr