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Schlauer Nachwuchs im Fokus

Für diese Veranstaltung gab‘s eine „1 mit Stern“. In München wurde zum bereits zwölften Mal der „History-Award“ vergeben. Ein Event, bei dem es nicht um Blitzlicht, Champagner und um Bussi Bussi geht. Hier steht der schlaue Nachwuchs im Vordergrund, denn im Rahmen der Veranstaltung zeichnet der Fernsehender „History“ alle zwei Jahre die Gewinner seines großen Schülerwettbewerbs aus. Und am Freitag war es endlich wieder so weit. Im Deutschen Museum wurde der Award vergeben.

 

Für die Schüler gab es neben der Trophäe ein weiteres Highlight. Überreicht wurde die Trophäe nämlich von zwei Prominenten: von Schirmherrin Nina Eichinger sowie von Entertainer Wigald Boning, der eines der Mitglieder der Jury war, der außerdem Ex-Focus-Chefredakteur Helmut MarkwortProf. Dr. Wolfgang M. Heckl Heckl (Generaldirektor Deutsches Museum) und Maya Reichert (Leiterin DOK.education) angehörten. 

 

Wigald Boning war an der richtigen Adresse: „Ich habe das Fach Geschichte damals in der Schule sehr gemocht. Deshalb bin ich hier gerne dabei, und das schon zum dritten Mal, zumal ich dem Sender „History“ sehr verbunden bin. Es gibt ja auch Jury-Jobs, die nicht so spannend sind. Aber hier war es eine große Freude, sich die Beiträge anschauen zu dürfen, vor allem sie so vielfältig waren. Bei einigen habe ich gedacht, ich würde es selbst genauso machen, aber es gab auch viele überraschende Lösungsansätze. Das hat wirklich Spaß gemacht.“ War er früher Einserschüler oder Paukerschreck? „Alles in allem war ich ein guter Schüler. Nur die Mittelstufe fand ich etwas langweilig. Aber neben Geschichte habe ich auch immer Sport gerne gemocht. Bei Physik und Chemie hingegen war ich schnell weg, diese Fächer lagen mir weniger.“ In München startete gerade auch das Filmfest – hat er Zeit für einen Besuch? „Ich bin noch nicht sicher, ob ich es schaffe. Ich muss morgen packen, denn ich habe dann einen Auftritt in Hamburg. Direkt von dort aus geht es dann in den Urlaub.  Mit dem Fahrrad und zum Teil mit der Fähre nach Dänemark und dann weiter nach Sylt, wo ich meine Familie treffen werde.“ Radeln – bei den hochsommerlichen Temperaturen? „Ich radle nachts, insofern wird das mit der Hitze erträglich. Und zum Teil nehme ich wie gesagt die Fähre.“

 

Nina Eichinger war erneut als Schirmherrin mit dabei: „Ein schöner Preis, da er gleichzwei Dinge verbindet, die mich interessieren: Geschichte und Film. Und besonders schön ist es, dass die Beiträge von Kindern eingereicht werden. Und es ist großartig, dass man Themen von heute und von damals verbindet und Geschichte neu zum Leben erweckt. Ich mochte dieses Fach früher zunächst überhaupt nicht, aber dann kam ein neuer Lehrer und auf einmal fand ich Geschichte superspannend. Man kann immer wieder auf die Geschichte zurückgreifen und daraus lernen.“ Wie gut war sie früher in der Schule? „Mittel. Ich würde sagen „guter Durchschnitt“. Aber meine Eltern haben immer gesagt, solange ich im oberen Drittel liege, ist alles im grünen Bereich. Und das habe ich immer geschafft.“ Würde sie gerne noch einmal die Schulbank drücken? Sie nickte: „Ja, weil man dann gezwungen ist, sich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen. Das fehlt mir heute manchmal – denn ich brauche die Prüfungssituation.“

 

Sie überreichte dann gemeinsam mit Boning und der elfjährigen Aktivistin Vanessa Bosse (Juniorschirmherrin des Projekts) den History-Award an die Gewinner. Auf Platz 1 landeten die drei Schüler der neunten Klasse des Bamberger E.T.A. Hoffmann-Gymnasiums mit ihrem Beitrag „Rosa Parks – Stiller Protest im Bus“: Lukas HeinMaria-Sophia Neef und Leo Beyer. Neben der Trophäe durften sich die Gewinner über ein von Vodafone gestiftetes Preisgeld in Höhe von 2000 Euro freuen, das Ingrid Schliwa überreichte. Über den 2. Platz freute sich eine Schülerin der 10. Klasse der Martin-Segitz-Schule in Fürth für ihren Beitrag „Jeder Kronkorken hilft zu helfen“. Und es gab gleich zwei dritte Plätze: diese gingen an eine Schülerin des Ernst-Abbe-Gymnasium Oberkochen in Baden-Württemberg mit dem Beitrag „Dashrath Manjhi-Mountainman“ sowie an die Schüler der 6. Klasse der Finow Grundschule in Berlin mit ihrem Film „Mars Express“. Die Gewinner-Beiträge können übrigens auf history-award.de angesehen werden.

 

100 Schüler/innen aus Deutschland und Österreich hatten sich dieses Mal mit einem filmischen Beitrag an der Ausschreibung beteiligt – und insgesamt wurden 19 Beiträge ins Rennen geschickt. Thema in diesem Jahr: „Ein kleiner Schritt für Dich, ein riesiger Sprung für die Menschheit“, angelehnt an Neil Armstrong, der der vor genau einem halben Jahrhundert als erster Mensch den Mond betrat. Gesucht wurden Geschichten und Aktionen, die im Kleinen etwas bewirken und die Welt zu einem besseren Ort machen. Die Gewinner waren per Online-Voting sowie durch eine prominent besetzte Jury ermittelt worden

 

Die Gastgeberin, die neue HISTORY-Geschäftsführerin Kathrin Palesch, begrüßte gemeinsam mit Andrea Geipel (Leiterin des VRlab des Deutschen Museums) die Schüler: „Der History-Award ist mittlerweile eine schöne Tradition. Dank ihm haben die Schüler nicht nur die Möglichkeit, Wissen zu erarbeiten, sondern auch weiterzugeben. Das finden wir unterstützenswert und werden dieses Projekt auch in Zukunft fortführen.“ 

 

Text: Andrea Vodermayr