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Einen anderen Weg gibt es nicht

Justyna Lewanska, Generalkonsulin für Polen

Als Gesandte ihres Heimatlandes verbringt die Landesvertreterin soviel Zeit wie nur möglich in ihrer Heimat Warschau. Froh ist sie aber dennoch, gerade in München tätig zu sein. Schließlich wirkte hier der Lieblingskomponist der musikbegeisterten Konsulin Wolfgang Amadeus Mozart. "Das wichtigste ist der Austausch zweier Länder", sagt Justina Lewañska. "Nur so lassen sich Vorurteile abbauen." Aufgrund der bewegten Vergangenheit zwischen Polen und Deutschland seien die heutigen Beziehungen keine Selbstverständlichkeit. "Das kann wegen der schlimmen Kriegsjahre nicht hoch genug veranschlagt werden", betont sie. Doch auf dieser Situation möchte sich die Diplomatin nicht ausruhen. "Ich wünsche mir, dass das Angebot des Polnischunterrichts im deutschen Bildungssystem erhöht wird", fordert sie. Zum Vergleich nimmt sie dafür die Gegenseite. "Die Kluft zwischen dem angebotenen Deutschunterricht in Polen und dem Polnischunterricht in der Bundesrepublik ist gravierend", erklärt sie. Immerhin leben inzwischen mehr als 200.000 Polen in ihrem Zuständigkeitsbereich Baden-Württemberg und Bayern. Um diese kümmere sich Justyna Lewañska, die Stolz darauf ist, dass Polen ein Generalkonsulat in München hat. "Wir gehören zu den größten EU-Ländern und seit 2004 sind unsere Aufgaben mit der gut verstandenen Präsentation unseres Landes verbunden", fügt sie hinzu. Der Abstand zu ihrer Familie sei nicht so schlimm. Denn nicht nur sie fährt oft nach Hause. "Meine bereits erwachsenen Kinder besuchen mich oft in München", sagt sie.