Zu Besuch im Kitzbühel Country Club - Wo die Elite sich entspannt

Von Anja K. Fließbach 

 

Als wir im Kitzbühel Country Club ankommen, sind wir erstaunt. Es ist alles ganz anders als er-wartet, eine kleine feine Auswahl an Gästen, leise, angenehme Musik, kein Stimmgewirr, kein störender An- und Abreisetrubel, keine überhöflichen Concierges. Man führt uns über angenehm runde Gänge ruhig und freundlich in unsere Suite. Diese ist sehr großzügig, stilvoll und gemütlich eingerichtet. Hier ist nun der Platz, 120m2 und Panoramafenster mit Blick auf den Wilden Kaiser. 

Die Tür schließt sich. Wir sind allein in dieser Ruhe. Und jetzt? Nichts zu tun. Hier liegen keine übervollen Tagesprogramme oder Animationen für Ausflüge oder Freizeitprogramme. Warum auch? Wenn die 900 Mitglieder ab und an hier temporär einziehen, manche einmal im Jahr, manche fast jedes Wochenende, dann kommen sie hier förmlich nach Hause und werden sehr individuelle und persönlich von den Mitarbeitern betreut. Und obwohl wir das erste Mal hier sind, ist es für uns ähnlich. Wir setzten uns mit einem Tee aus der modernen Küche, die in die Suite integriert ist, in einen der gemütlichen Sessel neben den Kamin und legen die Füße hoch. Ja, so ist es toll! Wir blicken auf den Schnee, der lange im Jahr auf dem Wilden Kaiser liegt, posten ein Bild von unseren Füßen auf dem Hocker mit dem Blick auf den Wilden Kaiser und wundern uns, wie viele unserer Facebook-Freunde genau erkennen, wo wir sind. Sind da etwa Clubfreunde darunter? 

Diese Clubfreunde treffen wir dann das erste Mal an der Bar vorm Abendessen. Man nimmt uns auf, als wären wir schon ewig mit allen bekannt. Man ist stilvoll gekleidet, aber entspannt. Man tauscht sich aus über die Pisten, das Wetter und den Pool. Es ist ein wenig Politik dabei, viel Familie. Was macht wer gerade zu Hause, wer kommt noch in den Club und wer war schon da? Am Abend geht es kaum ums Geschäft. Residence Managerin Tine Düsing kommt über die schicke Hose, die tolle Farbe des Kleides, die neue Tasche. Die Herren fragt sie über die Schnee-Verhältnisse und die meisten begleitet sie am Arm zu ihrem Platz im Restaurant. Das Dinner läuft entspannt ab. Hier hat die Puristik der Sterneköche sowohl auf den Tischen, als auch auf den Tellern noch nicht Einzug gehalten. Die Tische sind üppig gedeckt, noch richtig mit Decken und klassischem Mehrfachbesteck. Wie erholsam! Ein Gruß aus der Küche vorab und einen süßen Gruß nachher, der schon fast ein Dessert ersetzt. Es schmeckt super und der Service ist genau richtig. Nicht übertrieben höflich, aber nett. 

Es folgen ein paar kleine Gespräche an der Bar, ein Saunagang in der eigenen Suite und ein genussvoller Abend mit Rotwein am Kamin. So schnell waren Alltag und Stress selten verschwunden. Im Moment ist beides sehr, sehr weit weg. 

Am nächsten Morgen sind wir wieder erstaunt über das kleine Frühstücksbuffet. Doch schnell merken wir, dass auch das in gewisser Weise Entspannung bringt. Man muss nicht viel laufen, man muss nicht viel entscheiden. Es ist trotzdem alles da, was man für ein gutes Frühstück braucht und es wird, fast schon wie in einer Großfamilie, eben mehr nachgelegt, wenn sich die vielen kleinen Platten auf dem Buffet schnell leeren. 

Hier lernen wir auch kennen, was es heißt, in einem Club zu sein. Wir haben die letzten Erdbeeren auf dem Teller. Ein Mann bittet uns, uns von unserem Teller welche an ihn abzugeben. „Kann ich noch Erdbeere bekommen? Wir sind doch Clubfreunde, wir müssen teilen.“ Brüderlich schieben wir ein paar Beeren von unserem auf seinen Teller und freuen uns ab da immer, wenn wir uns treffen. Apropós treffen. Am Abend treffen wir das erste Mal Sandra Zanetti. Auch wenn wir uns nicht vorgestellt werden, erkennen wir sie sofort. Sie bringt den ganzen Club zum Strahlen. Mit ihrer modelhaften Größe, dem wallenden Haar und dem Couture-verdächtigen Outfit fällt sie sofort auf. Als sie uns dann mit diesem charmanten Akzent und dem warmen Lächeln begrüßt, haben wir sie gleich in unser Herz geschlossen. Wow! Die ist toll! Sie ist hier ganz offensichtlich die Gastgeberin. Auch als der Service uns mitteilt, dass das Restaurant bereits komplett ausgebucht sei, gestaltet sie einen Bartisch zum Essen um. „Wir sagen nie NEIN“, erklärt sie uns und indirekt auch ihrem Personal. Die ist nicht nur toll, die ist auch super und cool und schön und lieb! 

Und sie verbindet die Menschen im Club. Als wir mit ihr am nächsten Tag sitzen und schwatzen, kommen immer wieder Gäste zu ihr. Fast alle kennen wir, besser gesagt kennt man oder müsste man kennen, wenn man sie denn erkennen würde in ihren Skianzügen oder Windjacken mit Rucksack oder Trainingsanzügen oder Jeans. Das Who is Who des Deutschen Adels und der Wirtschaft. Wir sitzen da und staunen, wer da immer wieder entschuldigend unser Gespräch unterbricht und sich mit Sandra Zanetti die Wangen beküsst. Hier geht das Netz- werken in seiner charmantesten und effektivsten Form vonstatten. Der und der sucht gerade einen neuen Manager, Du kennst doch Den und Den, kannst Du nicht mal fragen? In der Garage steht das Auto von Y, den wollte Z schon lange treffen, kannst Du das arrangieren? Frau Zanetti kümmert sich um alles. Am Sonnabend geht das Vernetzen weiter. Eine Tanzparty steht an. An der Sitzordnung hat Frau Zanetti lange getüfftelt. Hier treffen Clubgäste auf Einheimische, es wird gegessen, gescherzt und sehr schnell fast auf den Tischen getanzt. Stimmung, Ausgelassenheit. Hier tanzt der Vorstand endlich mal wieder Samba mit seiner Frau, hüpft der Imperiums-Eigner ausgelassen mit seinen Kindern im Kreis und auch der berühmte Schauspieler kann sicher sein, dass er hier nach der dritten Flasche Wein zwar erkannt, aber unbehelligt feiern kann. Selbst die Küche ist zur „Open Kitchen Party“ geöffnet. Die Gäste können sich die Speisen direkt von den Köchen abholen, das Buffet ist sehr üppig. Austern und Sushi gibt es genauso wie Weißwürste und einen Eiswagen. Super! Nach dem Udo Jürgens- Künstler übernimmt ein DJ. Die Nacht wird lang. Am nächsten Morgen beim Frühstück werden die Eisen geschmiedet, die in der Nacht erhitzt wurden. Jetzt geht es an vielen Tischen ums Geschäft. Hier liegen Präsentationsmappen, Laptops, Papiere. Man hat sich gefunden, spricht sich ab, Handschlag hier, Verabredung da, so manche Angebote und Aufträge wandern über die Frühstückstische. Immer noch in halbprivater Atmosphäre und immer noch in Familie. Dabei trinkt man einen Green Smoothie oder einen Espresso bevor man sich mit Küsschen verabschiedet und vor dem Mittag abreist. Die meisten fahren zurück nach München, von Kitzbühel eine gute Stunde. Einige fliegen mit Privatjet oder Helikopter zum Teil bis nach Hamburg. Wir verabschieden uns auch. Schweren Herzens! Wir haben uns im Kitzbühel Country Club sehr gut erholt, konnten ganz leicht und nebenbei wunderbar arbeiten, ein paar Geschäfte erledigen und trotzdem sehr viel Zeit mit der Familie verbringen. 

Wir haben tolle Menschen kennengelernt, gefeiert, haben uns genussvoll und gesund im Club ernährt, haben Skipisten und Wanderwege genossen und sind liebevoll betreut wurden. Allen voran von Sandra Zanetti. Wir müssen in den Kitzbühel Country Club wiederkommen! Immer wieder! Er ist wie eine Insel der Erholung in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten, ein Rückzugsort, der zum Vorwärtsgehen inspiriert. Eine Lebensenergie-Tankstation. Bis bald!