- September 29, 2023
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HANSEATIC nature durchfährt zum ersten Mal die Nordwestpassage
- 21. Nordwestpassage für Hapag-Lloyd Cruises – Premiere für die HANSEATIC nature
- Polarer Hochsommer gibt Weg durch die kanadische Arktis frei
- Lebendiges Pionierabenteuer auf einer Passage, die nur wenige Schiffe seit 1906 geschafft haben
Im Septmeber kehrt die HANSEATIC nature als erstes Schiff der neuen Expeditionsflotte von Hapag-Lloyd Cruises von ihrer erfolgreichen Durchfahrt der Nordwestpassage zurück. Diese startete am 14. August 2023 in Seward/Alaska und endet nach einer knapp einmonatigen Expeditionsreise auf den Spuren der größten Polarentdecker in Kangerlussuaq/Grönland. Damit setzt sie die stolze Expeditionstradition von Hapag-Lloyd Cruises fort, die vor über zwanzig Jahren mit den damaligen Expeditionsschiffen BREMEN und HANSEATIC begann.
Die Nordwestpassage, der rund 5.800 Kilometer lange Seeweg, verbindet den Atlantischen Ozean mit dem Pazifischen Ozean und führt über das Nordpolarmeer sowie angeschlossene Meeresstraßen nördlich des amerikanischen Kontinents durch den kanadisch-arktischen Archipel. Zuletzt meisterte die ehemalige BREMEN bei ihrer sagenhaften Arktis-Umrundung 2019 die Nordwestpassage – nun startete mit der HANSEATIC nature die nächste Generation der Expeditionsflotte von Hapag-Lloyd Cruises im Kielwasser der großen Abenteurer des 19. Jahrhunderts. Ein faszinierender Mythos, dessen Geschichte von legendären Pionieren geschrieben wurde, und auch heute noch als eine der herausforderndsten und kaum befahrenen Expeditionsrouten gilt.
Auch für Kapitän Jens Troier war es eine besondere Expedition. In seiner Funktion als Kapitän war die Nordwestpassage auch für ihn eine Premiere, die ihn für immer mit der HANSEATIC nature, der eingespielten Crew und den Gästen dieser Reise verbinden wird. „Trotz intensiver Vorbereitung ist es sehr besonders, wenn es endlich los geht. Der Mythos dieser historischen Route ist allgegenwärtig zu spüren, wenn man mit den Gegebenheiten aus Eis und Wetter konfrontiert ist. Unser speziell für diese Routen konstruiertes Expeditionsschiff hat sich bestens bewährt. Ob Beobachtungen von Orcas, Narwalen, Belugas oder Eisbären, die Tierbegegnungen waren gleichermaßen atemberaubend wie die Ausfahrten mit unseren Zodiacs entlang der Gletscher. Besonders hat mich die spontane und erfolgreiche Durchquerung der Bellot-Straße in beide Richtungen gefreut. Auch die für die Gäste überraschende Ausbootung vor Long Island, welche wir jeweils zur Hälfte mit Schiff und Zodiacs umrundet haben, und der darauffolgende Sonnenuntergang werden mir lange in Erinnerung bleiben“, schwärmt Kapitän Jens Troier über die besonderen Momente der Reise.
Für die knapp 200 Gäste der HANSEATIC nature war auf dieser Expeditionsreise der Weg das Ziel, sich mit eigenen Augen einen Eindruck dieser ursprünglichen Weite und der einmaligen Natur- und Tierwelt zu machen sowie im Austausch mit den Inuit von der naturverbundenen Lebensweise zu lernen. Vorträge des professionellen Expeditionsteams bestehend aus Geologen, Glaziologen, Ethnologen und vielen weiteren Experten ergänzten diese Erfahrungen an Bord. Der Schwerpunkt der Wissensvermittlung aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen liegt auf Natur und Tierwelt, die Historie der legendären Polarforscher und die Kultur der Inuit spielen aber auch eine wesentliche Rolle. Beim Cruising mit den Zodicas, den Expeditionsschlauchbooten, sowie bei Landgängen stoßen die Gäste immer wieder auf die Spuren der historischen Expeditionen.
Hapag-Lloyd Cruises blickt auf jahrzehntelange Erfahrung und Kompetenz auf diesen exponierten Routen zurück. Dabei verändert sich die Eislage von Jahr zu Jahr und erfordert nautisch höchstes Geschick, die Navigation immer wieder an die aktuellen Begebenheiten anzupassen. Hierbei kommt auch die Schiffskonstruktion der HANSEATIC nature mit der höchsten Eisklasse für Passagierschiffe (PC6) zum Tragen. Zusammen mit den baugleichen Schwesterschiffen HANSEATIC inspiration und HANSEATIC spirit ist das kleine und hochmoderne Expeditionsschiff (max. 230 Gäste) genau für diese anspruchsvollen Routen konstruiert. Ein wendiges Schiff mit möglichst wenig Tiefgang, Verstärkung an Rumpf und an der Wasserlinie und dicht liegenden tragenden Bauteilen im Hinblick auf den Eisdruck bietet der Brückencrew bei der Navigation die Spielräume, um auch dichte Treibeisfelder zu passieren. Die drei Schwesterschiffe haben eine sehr große Reichweite und können bis zu 34 Tagen autark auf See unterwegs sein.