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Gelb und Grün in allen Schattierungen, bitte!
Trotz neuer Trends für die Ballnacht: Das klassische Abendkleid kommt nicht aus der Mode!
Bauchfrei oder in Hotpants zum SemperOpernball? Kann man sich gar nicht vorstellen. Schaut man auf die neuesten Modetrends, werden diese Outfits aber demnächst salonfähig auf dem roten Teppich. Und damit wohl auch in der Dresdner Semperoper. Trotzdem muss man ja nicht jeden Trend mitmachen. In einem Abendkleid muss man sich vor allem wohlfühlen, sagt Dresdens Mode- Experte Uwe Herrmann und verrät uns, was demnächst alles so zu erwarten ist in Sachen Ballmode.
Was ist der allgemeine Balltrend?
Herrmann: Bei den Abendkleidern gibt es ganz neue und ungewöhnliche Trends. Bauchfrei, das geht natürlich nicht in der Oper, wenn, dann muss ein dünner, transparenter Tüll darüber sein, dass wirkt dann wie Ausbrenner und offen - ist es aber nicht ganz. Also raffiniert in Optik bauchfrei, aber eben nicht wirklich. Und vorausschauend verrate ich schon mal, dass im nächsten Jahr die Lederoptik und der Lederdruck in den Abendbereich einziehen werden.
Durchaus ungewöhnlich ...
Herrmann: Natürlich kommen die klassischen Abendkleider auf einem Ball nie aus der Mode. Hier ändert sich auch die Schnittführung nicht.
Was empfehlen Sie speziell für den SemperOpernball?
Herrmann: Das optimale Kleid ist das, worin sich die Frau wohl fühlt und das zum Thema eines Balls passt. Ein kurzes Kleid ist natürlich kein Ballkleid, aber ein Minikleid mit bodenlangem Chiffon darüber, ist durchaus salonfähig. Wer sicher gehen will, anlassgerecht gekleidet zu sein, wählt ein bodenlanges Kleid. Damit kann Frau nichts falsch machen und dieses Jahr laut dem Motto glitzern.
Wann sollte ich das Ballkleid spätestens haben?
Herrmann: Am Ballabend um 19:45 Uhr. Meine Schneider ändern das Kleid auch noch bis zum Einlass.
Muss es zu jedem SemperOpernball ein neues Kleid sein?
Herrmann: Ja. Wenn die Gäste 500 Euro und mehr für eine Eintrittskarte zahlen und weitere Nebenkosten für den Abend haben, dann sollte sich jede Frau auch ein neues Kleid gönnen. Soweit sollte man seiner Eitelkeit nachgeben. Die Menschen auf dem Ball tanzen ja nicht nur, sondern tuscheln auch. Und es fällt dann eben irgendwann auf, wenn Frau Meyer jedes Jahr das gleiche Kleid trägt.
Darf das Ballkleid ausgeliehen sein?
Hermann: Nicht, wenn man mehr als eine Flanierkarte hat. Und schon gar nicht, wenn das Abendkleid im Jahr zuvor von einer anderen Dame des Balls getragen wurde. In einem geliehenen Kleid bewegt man sich außerdem nicht wirklich gut, weil man übervorsichtig ist, um nichts zu beschmutzen oder kaputt zu machen. Geliehene Kleider sind nämlich nicht versichert und müssen bei Schäden bezahlt werden.
In welchen Kleidern kann man am besten tanzen?
Herrmann: In Kleidern, die eine A-Linie haben. Zur Not gehen auch Roben im Empire-Stil. Wichtig ist, dass die Kleider Beinfreiheit haben, sonst sieht der Walzer auf dem Parkett nicht besonders gelungen aus.
Was ist für Sie besonders beeindruckend beim SemperOpernball?
Herrmann: Das Schöne am SemperOpernball ist, dass so viele Menschen den Weg nach Dresden finden, die sonst vielleicht nicht hierher kämen. Und das zu einer Zeit, wo Dresden für Gäste eben nicht so attraktiv ist wie an einem warmen Sommertag. Wenn man unter diesem Blickwinkel an all die Gaststätten, Hotels, Taxen, die Werbeindustrie, die Presse und so weiter denkt, die von diesem Event und den Gästen profitieren, ist der SemperOpernball ein enormer wirtschaftlicher Faktor und eine Attraktion für Sachsen, die mit Geld nicht aufzuwiegen ist. Ich reise viel und habe in London zum Beispiel Leute aus meiner Branche getroffen, die den SemperOpernball aus dem deutschen Fernsehen kannten. Sie waren so beeindruckt, dass Menschen so verrückt sind und bei Minusgraden im Schnee Walzer tanzen. Diese Bilder haben sie nicht vergessen. 'SemperOpernball' - das war das erste, was ihnen einfiel, als ich sagte, ich komme aus Dresden. Sie kannten kein Beispiel auf der Welt, wo es so etwas gibt!
Vita Uwe Herrmann
Geboren in Dresden
In der Jugend Leistungssportler, studierte Geisteswissenschaften
1985 Zulassung Modeinstitut der DDR zur Durchführung von Modenschauen
1990 Eröffnung des ersten Geschäftes auf der Seestraße
1996 Eröffnung Geschäft Hauptstraße am Goldenen Reiter
2004 Erweiterung auf Herren- und Hochzeitsmode
2010 Verlegung des Geschäftes in Willsdruffer Straße/ Ecke Gewandhausstraße
Heute Firma Herrmann Mode & Design einer der größten Anbieter Europas im Bereich Fest- und Brautmode