• 3437 Aufrufe

So ein süßer Käfer!

VW New Beetle Cabriolet

getestet von Norbert Scholz (Redakteur)

Schon der frühere VW Käfer war und ist als Cabrio ein Hingucker der besonders liebenswürdigen Art. Entsprechend war es natürlich eine gute Idee, die Neuauflage New Beetle ebenfalls in einer „Freiluftversion“ anzubieten. Sowohl von außen wie auch im Inneren bieten sich wohlgefällige Rundungen und hochwertige Verarbeitung. Es macht Spaß, mit diesem „Käfer“ durch die Stadt oder übers Land zu brausen, ab 100 km/h wird es aber recht zugig im Haupthaar. Man sollte immer eine zweite Person mit dabei haben, um das elegante und fröhliche Fahrvergnügen zu teilen. Weitere Passagiere sind allerdings im New Beetle Cabrio nicht vorgesehen, denn neben all dem Chic und Spaß ist der VW eines nicht: nämlich praktisch. Auf die Rückbank passt nur, was keine Beine hat, z.B. eine Golftasche, und in den Kofferraum die entsprechende Sportbekleidung. Dann ist der Wagen voll. Auch mit der Rundumsicht wird es schwierig, da selbst mit hoher Sitzposition die Wagendimensionen kaum einsehbar sind. Einparken sollte man also mit sehr viel Gefühl, oder wenn man es sich leisten kann – nach Gehör. Mit fast 1,5 Tonnen Fahrzeuggewicht hat man als Fahrer ordentlich Schwungmasse zu dirigieren. Die 115 PS des Testwagens kommen damit gut zurecht, ob das die 55 kW/85 PS Einstiegsversion auch vermag, ist jedoch fraglich. Auch der recht hohe Verbrauch von 12 l Benzin in der Stadt und 6,9 l im Überlandbetrieb sind keine Glanzleistung. Andererseits wird ein Cabrio in den seltensten Fällen nach dem praktischen Wert bestimmt und deshalb gibt es für den New Beetle dicke Pluspunkte als „Gute-Laune-Mobil“, unterstützt nicht zuletzt von der obligatorischen Blumenvase neben dem Lenkrad. Aus Fingerschutzgründen rate ich aber ausdrücklich vor spitzdornigen Rosen als Zierflora ab. Noch ein Wort zum Verdeck: halbautomatisch und mit separater Schutzhülle ist (unproblematische) Handarbeit gefragt. Der moderne Nostalgiespaß beginnt bei knapp 21000 Euro, lässt sich mit aufsteigender Motorisierung und dem umfangreichen Zubehör aber ohne weiteres in weit höhere Dimensionen aufrüsten.

zurück