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Mythos mit Schonwaschgang
Fragen Sie sich nicht auch manchmal, welche Leute im Handyzeitalter noch eine Telefonzelle benutzen? Und was sagen Sie zu Waschsalons? Genau! Dieser Laden, wo hinter dem Schaufenster große schwere Waschmaschinen in Reih und Glied stehen. Gibt es nicht mehr? Weit gefehlt! SOLO bringt Licht ins Dunkel.
Geht es um Innovationen aller Art, sind es meist die Amerikaner, die sich als Vorreiter auszeichnen. Nicht verwunderlich also, dass der erste Waschsalon bereits am 18. April 1934 in Forth Worth in Texas eröffnete. Verglichen mit den Zuständen im alten Europa ein unglaublicher Fortschritt. Hier zu Lande mussten sich die fleißigen Hausfrauen am Waschtag noch mit Rubbeln, Rühren, Kochen, Spülen und Wringen abmühen. Waschmaschinen gab es zwar schon seit Mitte der 20er Jahre, nur waren die ersten Modelle für die Mehrheit der Haushalte unerschwinglich. Kein Wunder also, dass Waschsalons sich in den darauf folgenden Jahrzehnten großer Beliebtheit erfreuten. Heute ist ein Waschsalon keinesfalls nur ein Ort blütenreiner Sauberkeit. Die Zeiten während des Waschvorganges werden intensiv zum Kaffeetrinken, Zeitunglesen und Plaudern genutzt. Da eine Waschmaschine heute in fast jedem Haushalt zum Inventar gehört, hat der Bestand der Salons jedoch wieder abgenommen. Trotzdem gibt es in jeder größeren Stadt mindestens einen Ort für die Freunde des öffentlichen Waschens. Studenten, Touristen und Singles greifen gern auf die reinigende Dienstleistung zurück.
Kultstatus hat der Waschsalon nicht nur bei treuen Nutzern erlangt. Die Werbung hat vor allem für Kleidung den Waschsalon als Schauplatz der Spots entdeckt und für die WDR-Fernsehsendung „Night Wash“ diente er sogar als Studio.
In Dresden findet sich eine ganze Reihe an Waschsalons, mal als Filiale eines Franchise-Unternehmens und in privater Einzelunternehmung. SOLO hat sich einen Überblick über die Waschszene unserer Stadt verschafft.