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Mäßig: „Annie get your gun“ an den Landesbühnen
„Annie get your gun“ schießt an den Landesbühnen scharf: Die wahre Geschichte von der schießtüchtigen und kratzbürstigen amerikanischen Farmertochter Annie Oakley - sie lebte von 1860 bis 1926 -, die einen berühmten Zirkus-Scharfschützen namens Frank Butler zum Wettschießen herausforderte, besiegte und schließlich heiratete, hatte 1946 dem amerikanischen Schlagerkomponisten Irving Berlin den Stoff zu seinem erfolgreichsten Musical geliefert. Am Broadway wurde „Annie Get Your Gun“ fast 1200 mal gegeben. Mit Betty Hutton wurde die Komödie 1950 verfilmt („Duell in der Manege“). Mit dem Song „There‘s no business like show business“ (Es geht nichts über das Schaugeschäft) bescherte der musikalische Autodidakt Irving Berlin der amerikanischen Unterhaltungsindustrie eine Art Branchen-Hymne. Die deutsche Übersetzung des Evergreens, die zur Zeit an den Landesbühnen zu hören ist, klingt dagegen matt: „Schauspieler sind Schauspieler. Manuel Schöbel landete mit seiner Inszenierung nicht gerade einen Volltreffer: Zu holperig die Choreografien, zu vorhersehbar die Gags. Mir fehlte der rote Faden in der Inszenierung, eine Klammer, die Kostüme, Bühnenbild, Geschichte und Darsteller unter einen Hut bringt. Blieben nur einige wenige Highlights wie Susanne Engelhardt als taffe Annie, die Tänzer Till Geier und Marc Wandsleb und Tänzerin Wencke Kriemer de Matos mit einer hinreißend schönen akrobatischen Einlage.
Fazit: Federleichte, elegante Melodien, ein spritziger Stoff – leider wurden hier einige Möglichkeiten verschenkt.