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Perfekter Abend: „Kleiner Horrorladen“ an der Staatsoperette

Seymour hat einen grünen Daumen. Im Hinterzimmer des Blumenladens von Mr. Mushnik päppelt er ein seltsames Gewächs. Zu spät muss er feststellen, dass ihm „Audrey II” zwar Wohlstand, Ruhm und Glück bei den Frauen bringt, dafür jedoch einen bizarren Appetit hat. „Der kleine Horrroladen” feierte Premiere in der Staatsoperette: Ein heruntergekommener Blumenladen, eine heimliche Liebe und eine nimmersatte Pflanze, die ganz unvegetarische Vorlieben hat: Schon seit den 1980er Jahren begeistert das Musical aus der Feder des Komponisten Alan Menken und des Librettisten Howard Ashman das deutsche Publikum. Seymour, der eigentlich nur seinen Arbeitsplatz retten will, stellt eine außergewöhnliche Pflanze ins Schaufenster und gerät immer tiefer in einen unseligen Pakt mit der Monsterpflanze. Denn für Ansehen und Wohlstand – und natürlich um seine Kollegin Audrey zu beeindrucken – muss Seymor einen hohen Preis zahlen: Er füttert die fleischfressende Pflanze mit seinem eigenen Blut, damit der gewinnbringende Besucherstrom nicht versiegt. Es entwickelt sich eine rasante Geschichte, in der Seymour mit Hilfe der Pflanze um seine Angebetete Audrey kämpft, ziemlich viel Blut fließt und der Blumenverkäufer schließlich in einem furiosen Endkampf gegen seine eigene Pflanze antreten muss…

Schwarzer Humor, peppige Songs, bestechendes Bühnenbild und Kostüme, mitreißende Choreografien und tolle Stimmen sind die Zutaten der Inszenierung an der Staatsoperette Dresden. Das ganze Stück, jeder Akzent, jede Bewegung sind auf den Punkt perfekt durchchoreografiert. Kein Wunder: Die Inszenierung stammt von dem italienischen Choreografen Giogio Madig, der mit dem „Horrorladen” sein Dresden-Debüt gab. Die fetzigen Girls, die in flotten Sixties-Outfits stimmgewaltig das Publikum durch die Geschichte führen (Elisabeth Markstein, Julia Steingaß und Tamara Wörner) sind die Publikumslieblinge, ebenso der schüchterne Seymour (Jannik Harnet) und der sadistische Zahnarzt (Christian Grygas). Das ganze Ensemble ist mit Perfektion und großer Spielfreude dabei, auch die Musik unter Peter Christian Feigel) sitzt perfekt.

 

Fazit: Was soll ich sagen: Ein Abend, der einfach nur Spaß macht. Da capo, Signore Madia!