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Hafenmeisterei - Leipziger Str. 25

 

Cooler Wirt und großes Lob

 

Ein bisschen Sylt, ein wenig Tim Mälzer, etwas Segelboot-und modernes Strand-Bar-Ambiente - die Hafenmeisterei in Pieschen zeigt sich cool, lässig und mediteran. Backsteine hinter dem Tresen, Holzbohlen-Optik auf den Tischen, Muscheln auf Sand als Deko und Dank der bodentiefen Fenster durchflutet die Sonne den Raum.

 

Doch so bescheiden der Pieschener Hafen ist, in dem sich das Restaurant„Hafenmeisterei“ befindet, so bescheiden ist auch Wirt Georg Bauch und die Größe seines Restaurants. Klein, aber fein! Gerade mal 35 Plätze drinnen und im Sommer 45 draußen. Das nennt man familiär und gemütlich. Für die Küche birgt die Größe einige Schwierigkeiten.In der „Kombüse“ muss jeder Handgriff sitzen.

Entsprechend klein ist auch die Karte. Aber klein heißt auch hier fein und in diesem Fall trifft das zu: fünf Vorspeisen, fünf Hauptgänge, drei Desserts.

Die Kellnerin ist freundschaftlich, bringt uns Wasser in der Karaffe.Obwohl wenig los ist, müssen wir auf das Essen warten. Alles frisch- bestätigt man uns. Bei den Weinen wählen wir die Georg Bauch Edition Rot, ein Portugieser by Jung und Knobloch. Der ist fein.

Da kommt der Chef auch schon höchst selbst. Georg Bauch begrüßt die Gäste an den Tischen. Er greift auch gleich ins Geschehen ein, vermittelt,empfiehlt und setzt sich an den Tisch. Er erzählt über seine Vision von guter Küche, seine Tätigkeit als Fernsehkoch und seine Liebe zu guten und gesunden Lebensmitteln. Ja, und unser Eindruck mit den Einfluss von Tim Mälzer stimmt. Einst arbeitete Bauch in dessen Restaurant„Mälzerei“ in Hamburg, das wir auch sehr lieben. Endlich gibt es etwas ähnlich Cooles hier bei uns.

Die Zeit fliegt dahin. Die Hafen Chow der (9 Euro) als Vorspeise Cooler Wirt und großes Lob kommt in der „Hafenmeisterei“ ohne Muscheln. Wir sind etwas enttäuscht, lieben als lange Boston-Bewohner natürlich die traditionelle Clam Chowder. Der Geschmack ist aber trotzdem super, so dass wir gleich eine zweite Suppe bestellen. Auch die Dresdner Häckerle mit Rote Bete –Püree und Apfel Dillcreme (8,50 Euro) schmecken frisch und leicht.

Bauchs Favoriten sind natürlich die sanft geschmorten Kalbsbäckchen mit glasierten Möhren und Kartoffel-Erbspüree (19 Euro). Alle Köche lieben ihre Kalbsbäckchen, wir mögen die in der Hafenmeisterei auch.Der Kabeljau aus würzigem Kräutersud mit geschmortem Wurzelgemüse(17,50 Euro) ist das einzige Fischangebot bei den Hauptgängen. Ein Fischrestaurant will die Hafenmeisterei nicht sein. Schade, denn der Fisch ist super! Dafür hat der Chef einen „Geilen Bacon Cheeseburger mit Barbecuesauce und dicken Fritten“ (11,50 Euro) auf die Karte genommen. Überhaupt liebt er Gegrilltes.

„Manchmal im Sommer, werfe ich spontan den Grill draußen an“,erzählt er. Dann kreiert er, was ihm einfällt, es kommt, wer kommt.„Manchmal legt bei uns auch ein DJ auf“, erzählt die Bedienung.Zum Abschluss empfiehlt man uns die Dresdner Eierschecke von Ralf Müller aus dem Dresdner Kaffeestübchen (3 Euro). Überhaupt arbeitet Bauch viel mit Kollegen und heimischen Produzenten zusammen. „Ich bin nicht so für Konkurrenz. Es soll allen gut gehen“, erklärt er.

 

Fazit: Natürlich besuchen wir die „Hafenmeisterei“ ein zweites Mal ein paar Wochen später. Loben ist gut, Kontrolle ist besser!Dieses Mal ist der Chef nicht selbst da, doch Service und Küche funktionieren genauso gut. Auch die Herzlichkeit und Gastfreundschaft wird vom Personal transportiert. Super!