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Gasthaus „Kaffee Hellerau“, Markt 15
Von außen sieht es aus wie ein gemütlicher Dorfgasthof, von innen auch eher schlicht. Die Überraschung kommt aber schon bei der Begrüßung durch den Wirt. Die Ansprache ist stilvoller als vermutet, der Umgang charmant, fachlich fundiert, fast schon ein Hauch weltmännisch. Torsten Pötschk hat vor ein paar Jahren den Gasthof übernommen und sich inhaltlich zwischen den in der Umgebung befindlichem „Schmidt`s“, dem „Elements“ und den urigen Dorfkneipen platziert. „Wir sind genau in der Mitte – regionales und gemütliches Ambiente, trotzdem hochwertige Produkte und eine kreative Küche“, erklärt er. Wir beginnen mit Bärlauch-Gerichten: Bärlauch-Mousse, Bärlauch-Suppe usw.. Der Geschmack ist intensiv und der Wirt erzählt, wie er und seine Frau jedes Jahr im Frühjahr zur Bärlauchernte Richtung Norden fahren. „Dort gibt es dafür richtige Felder.“ Auf der Karte stehen außerdem frische Suppen wie Holundersuppe mit Calvadosapfelspalten (4,10 Euro), Kraftbrühe mit Cherrytomaten und gehackten Kräutern (3,90 Euro) oder als Vorspeisen Ziegenkäse-Crostini auf Rucolasalat (6,40 Euro), gebackenes Tomatenragout mit Basilikum (6,90 Euro) und original französischer Flammkuchen (ab 7,99 Euro). Jedes Mal, wenn ein neuer Gang serviert wird, geht ein Raunen durch die Tischrunde: „Wow, das sieht toll aus!“ Hier wurde beim Anrichten wirklich Wert auf Überraschung und Stil gelegt. Toll. Von der Pasta probieren wir Farfalle in Spinatrahmensauce, mit Cherrytomaten, gebratenen Hähnchenbruststreifen und geriebenem Schafskäse (8,90 Euro). Wie immer sieht es gut aus und schmeckt super. Als Hauptgericht haben wir Zanderfilet mit Blattspinat und hausgemachtem Kartoffelstampf gewählt. Beim Kartoffelstampf trennen sich für gewöhnlich die, die wollen von denen, die können. Und im Kaffee Hellerau kann man – ausgezeichnet kochen. Wir bestellen einmal Kartoffelstampf nach. Das natürlich gereifte Rumpsteak vollendet dann die Bestätigung des handwerklichen Kochniveaus. Lecker! Gerade richtig! Zum Schluss wird´s nochmal richtig süß. Crepe „Mieze Schindler“ mit feiner Erdbeerkonfitüre – herrlich! Süße Hellerauer Quarkzipfel mit fruchtiger Himbeersauce – super.
Fazit: Wer fast schon gehobene Küche, aber in legerem Ambiente erleben möchte, sollte unbedingt mal den Weg nach Hellerau auf sich nehmen. Es ist wirklich ein angenehmes Genuss-Erlebnis,Gast im Kaffee Hellerau zu sein. Man kann beim fröhlichen Gastgeber übrigens auch Rundgänge durch Helleraus buchen.