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Currywurst Widerwillen
Das Max am Postplatz
Wenn man am Altmarkt vorbei Richtung Postplatz schlendert, fällt ein großes schwarzes, kastenförmiges Gebäude ins Auge. Zunächst scheint das Imbiss „Curry 24“ der dominierende Part zu sein, doch hinter dem Stehbistro schließt sich ein Restaurant an, das „Max“. Wenn wir zum Seiteneingang gehen, sehen wir direkt das Schild mit dem heutigen Mittagsangebot: Krautnudeln für 6,00 € oder Fish & Chips mit Remoulade für 7,50 €. Das klingt auf alle Fälle lecker und gerade die Krautnudeln hören sich für ein spätes Mittagessen sehr lecker an. Der Innenbereich ist schön gestaltet, hat aber eher Lounge-Charakter. An den Seiten der großen Fensterfront stehen breite, schwarze Ledersessel an niedrigen, weißen Tischen. An der Querseite kann man sich auch an lange Tische mit Barhockern setzen. Wir entscheiden uns für einen Eckplatz in einer Nische neben der Tür. Die Sessel sind sehr bequem und man kann sich nun gemütlich im Restaurant umschauen. An einer Wand sind hinter Glas geschätzte hundert Flaschen aufgestellt, eine Wendeltreppe führt in den zweiten Stock. Die Beleuchtung ist in einem angenehmen Orange-Ton gehalten. Zum Mittag wirkt es vielleicht etwas stark beruhigend, aber gerade zum Abend hin können wir uns den Bereich als Cocktaillounge gut vorstellen. Die Kellnerin kommt direkt, bringt die Karten und wechselt die fast komplett herunter gebrachte Kerze. Ein kleiner, feiner Pluspunkt an Auge fürs Detail. In der Karte findet man alles. Und das ist nicht übertrieben. Einen roten Faden hat das Max definitiv nicht. Wir finden italienische Gerichte, direkt neben asiatischem Rind, die schon angepriesenen Fish and Chips, amerikanische Club-Sandwichs und typisch sächsische Quarkkeulchen. Man könnte auch sagen, für jeden was dabei. Die Getränkekarte gibt es extra, in der Speisekarte selbst sind nur die Weine noch zusätzlich gelistet. Wir entscheiden uns für einen grünen Tee im Kännchen (3,70 €) und ein Schweppes Wild Berry (2,20 € für 0,2 l). Auf unsere Frage hin, welcher grüne Tee es denn wird, schaut die Bedienung zunächst selbst in der Getränkekarte nach und verweist dann auf die drei verschiedenen Sorten und gibt an, dass sie jetzt einen Green Leaf serviert hätte, da dies wohl der meistgewünschte Tee sei. Die Servierung des Tees ist wie man es empfiehlt, der Gast kann selbst bestimmen, wann er den Tee aufbrühen möchte und ein kleines Tellerchen als Ablage wird ebenfalls gereicht. Bei der Bestellung des Essens erwartet uns aber eine unangenehme Überraschung. Das Mittagsgericht, die Krautnudeln, sei schon aus. Das wundert uns sehr. Als wir das Restaurant 14.45 Uhr betraten, mit dem Wissen, dass um 15.00 Uhr der Mittagstisch endet, gingen wir davon aus, dass wir noch etwas bekommen würden. Zumal das Schild vor der Tür deutlich darauf hinweist. Mit dem Satz „Dann müssen wir wohl die Tafel mal abwischen“ wurde das Problem abgetan. Leider bekamen wir auch keine Empfehlung, welches vegetarische Gericht im selben Preisrahmen wir stattdessen bekommen könnten. Wir entschieden uns schließlich einmal für Spaghetti mit viel Gemüse (statt 6,00 € nun 8,50 €) und einem Club-Sandwich „à la Max“ (9,50 €). Die Speisen wurden schnell serviert und vor allem die Größe des Sandwichs liess die Augen groß werden. Für ein Gericht aus dem „Snack und Kleinigkeiten“ - Bereich nicht übel, für den Preis aber durchaus angemessen. Der Zusatz „à la Max“ verfeinerte das Sandwich mit gebratenem Hähnchenfilet, krossen Bacon-Streifen und einer lecker-fruchtigen Tomaten-Sahne-Sauce. Zwar war das Sandwich nicht einfach zu essen und vor allem nicht elegant, aber der Geschmack war wirklich vorzüglich. Leider verhielt es sich mit dem behelfsmäßig zusammengestellten Spaghetti nicht so. Die verschiedenen Gemüsesorten liessen sich kaum bestimmen, neben Tomaten und Zucchini, leider noch sehr hart, fanden wir kaum Abwechslung. Zudem war der Geschmack etwas fade. Als wir fertig sind und die Kellnerin uns fragt, ob es schmeckte, antworteten wir mit Ja und setzten nach, dass wir gerne die Rechnung haben würden. Etwas pikiert erwiderte die Bedienung daraufhin „Danke für die Antwort“ und räumte ab. Verdutzt blieben wir am Tisch zurück. Auch auf unseren Wunsch hin mit Karte zu zahlen, konnte man das angedeutete Augenrollen kaum missverstehen, als die Dame ging um das Kartengerät zu holen
Fazit: Vom Preis-Leistungsverhältnis ist das Max kaum etwas für ein schnelles Mittagessen für Zwischendurch, vor allem, wenn man plant erst am frühen Nachmittag hinzugehen. Für den Abend allerdings wirkt das Ambiente wirklich einladend. Wir würden empfehlen mal mit Freunden sich einen gemütlichen Lounge-Abend zu machen und einen schönen Wein oder Cocktail zu genießen.
Wertung: 18 Punkte