• Dezember 11, 2023
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Bargeld oder mit Karte: Der Europa-Überblick        

Noch zuhause Geld abheben oder doch mit Karte bezahlen: Sich über das Bezahlen im Ausland den Kopf zu zerbrechen, ist mindestens so anstrengend wie den Koffer zu packen. Doch damit ist jetzt Schluss:

Gemeinsam mit den Urlaubsexperten von www.holidayextras.de werfen Sie einen Blick aus dem Land der Bargeld-Zahler ins Ausland. Wo sonst nur „Bares Wahres ist“? Das erfahren Sie im großen Europa-Überblick.

Nordeuropa

Klimpernde Hosentaschen voller Kupfergeld? Besser nicht, wenn Sie in Richtung Norden fahren. Die nordischen Staaten sagen dem guten alten Euro-Schein so langsam Lebewohl. In Finnland gibt es schon jetzt keine Ein- und Zwei-Cent-Stücke mehr und ab den 2030er Jahren soll der gedruckte Euro von der schwedischen Bildfläche verschwinden. Zusätzlich hat die Kein-Bargeld-Politik während der Corona-Pandemie ihr Übriges getan.

Heute benötigt man nur noch gelegentlich etwas Kleingeld für Parktickets oder die Toilettennutzung. Achtung: In Dänemark und Norwegen nutzt man die landeseigene Krone und nicht den Euro!

Ansonsten werden selbst kleine Beträge mit Plastik bezahlt. Stand heute in Dänemark und Finnland auch gerne noch mit Giro-Karten, doch wie in ganz Europa geht der Trend hin zur Debit- oder Kreditkarte.
 

Im Ausland mit der Giro-Karte bezahlen – nicht mehr lange

Die Girocards, früher auch EC-Karten genannt, sind ein Auslaufmodell. Der Grund: Es werden keine Giro-Karten mit Maestro-Funktion mehr ausgegeben. Doch genau dieser Dienst macht es möglich, mit der Karte auch im Ausland zu bezahlen. Eine kleine Entwarnung gibt es dennoch: Andere Giro-Dienste wie das V-Pay, das Pendant ausschließlich für Europa, gibt es auch noch weiterhin. Ob und welche Funktion Ihr Girocard-Anbieter nutzt, erkennen Sie anhand eines kleinen Symbols auf Ihrer Karte.
 

Baltische Staaten

In den baltischen Staaten sind Debit- oder Kreditkarten das absolute Go-To. Denn Bargeld ist hier eher unbeliebt. Doch zwei Ausnahmen gibt es: Sollten Sie sich auf Abenteuerurlaub in abgelegene Ecken von Litauen, Lettland oder Estland begeben, nehmen Sie besser etwas Bargeld mit. Und auch Trinkgeld sollte man eher bar geben.
 

Polen, Tschechien und die Slowakei

Bargeld oder per Karte? In Polen und Tschechien Jacke wie Hose. Nur die Funktionstüchtigkeit von Giro-Karten ist teilweise eingeschränkt. Mit Kredit- oder Debitkarte können Sie in urbanen Gegenden beinahe überall bezahlen. Dabei Wichtig: Wenn das Kartenlesegerät oder der Verkäufer Sie fragen: „In Euro?“ Dann immer mit einem deutlichem „ano“ in Polen und in der Slowakei und „tak“ in Tschechien antworten! Entscheiden Sie sich für Euro, kann die Abbuchung bis zu circa 14 Prozent höherausfallen.

Kartenzahlung: Wieso ist es in Euro oft teurer?

Dynamic Currency Conversion (DCD): Hört sich kryptisch an, geht aber jeden Urlauber etwas an. Zumindest jene, deren Urlaubkasse ein Limit hat. Denn hinter dem sperrigen Begriff versteckt sich eine gängige Praxis in Nicht-Euro-Ländern. DCD wechselt nämlich bei Kartenzahlung in die eigene Währung um. Das macht zwar den Preis verständlicher, schraubt ihn aber auch höher. Der Grund: Der Wechselkurs fällt häufig schlecht aus und zusätzliche Gebühren fallen an.

Deswegen besser immer in der lokalen Währung bezahlen. Häufig können Sie das selbst an Kartenlesegeräten auswählen. Sprechen Sie ansonsten einfach das Personal an der Kasse darauf an.
 

Balkan

Kann man in größeren Städten sehr oft mit Karte bezahlen, sieht es am Land ganz anders aus. Dort mangelt es teilweise sogar an Geldautomaten. Decken Sie sich also mit ausreichend Bargeld ein, bevor Sie in ländliche Gegenden Nordmazedoniens, Albaniens und Co. reisen.

Gute Chancen auf Karten-Zahl-Optionen haben Sie jedoch in den kroatischen und slowenischen Touristengebieten. Debit- oder Kreditkartenzahlung ist dort häufig möglich, wobei die Debitcard zumeist die günstigere Alternative darstellt.


Was kann die Debit-Karte?

Die Debit-Karte ist der Neuling auf dem Geldverkehr-Markt. Sie ist quasi die etwas flottere Variante der Kreditkarte, da das ausgegebene Geld recht zügig vom Konto abgebucht wird. Gleichzeitig ist sie oft günstiger als eine klassische Giro-Karte, weshalb sie dieser nach und nach den Rang abläuft. Doch zum Teil wird die Debit-Karte an Kassen noch nicht akzeptiert.

 


Ungarn

Die Ungarn sind uns gar nicht so unähnlich. Zumindest nicht, wenn’s ums Geld geht. Denn wie hierzulande erfreut sich Bargeld großer Beliebtheit. Besonders vor Sehenswürdigkeiten prangen häufig große Schilder mit „cash only“.  Deswegen ausreichend Forint, wie die ungarische Währung heißt, einpacken und falls es doch einmal zur Kartenzahlung kommt, nicht die Dynamic Currency Conversion vergessen.
 

Italien und Frankreich

Italiener und Franzosen bezahlen so gut wie alles mit Plastik. Selbst kleine Beträge werden nicht mit Scheinen oder gar mit Münzen bezahlt.

Doch nicht im Süden Italiens. Dort geht es traditionell italienisch zu wie in guten alten Zeiten. Man möchte ja nicht unnötig „soldi“ an Kreditkartenfirmen abdrücken.
 

Türkei

In der Türkei ist die Kreditkarte das gängigste Zahlungsmittel. Und zwar selbst am Basar. Doch auch mit Bargeld kommt man in der Türkei grundsätzlich weit.

Wichtig ist dabei, sich nicht gleich zu Urlaubsbeginn mit einem 2-wöchigem Budget einzudecken. Der Kurs der Lira galoppiert was heißt, dass der Wechselkurs am nächsten Tag für Sie noch etwas besser ausfallen kann.
 

Österreich

Unsere Nachbarn im Alpenland bezahlen so gut wie alles mit Karte. Nur noch kleinere Dinge werden mit Cash auf die Hand bezahlt. Aus dem Raster fallen alte Traditionsbetriebe. Dort ist oft auch zahlungstechnisch die Zeit stehen geblieben.


Griechenland

Griechischen Wein in einer einsamen Taverne mitten im Nirgendwo trinken und dann nur eine Kreditkarte dabei haben? Keine so gute Idee. Denn besonders die Griechen auf dem Land und Taxifahrer hängen an ihrem Bargeld. Das sollte man auch gerne schon in Deutschland abheben. Kleiner Reminder: Geld abheben kostet im Ausland häufig.

Sollten Sie ohnehin in Athen oder anderen Städten Ihren Urlaub verbringen, brauchen Sie sich keine Sorgen machen. In Geschäften, Bars und Restaurants lässt sich meistens mit Debit- oder Kreditkarte bezahlen.
 

Was kostet Geld abheben im Ausland?

Entwarnung voraus: Es geht auch günstig. Heben Sie mit einer Giro-Karte Geld im Ausland ab, müssen Sie mit Gebühren von drei bis zehn Euro rechnen. Diesen Preis bestimmten die Betreiber der Geldautomaten.

Anders ist es bei der Kreditkarte. Hier bestimmt der Herausgeber, wie viel Sie pro Abhebung bezahlen. Kleiner Tipp: Bei vielen Online-Direktbanken ist es kostenlos. Holen Sie sich nur keine American Express oder Diners Card, die werden in europäischen Ländern nur vereinzelt angenommen.

Bei einer Abhebung mit der neuen Debit-Karte kommt es darauf an. Manche ausstellenden Banken berechnen pro Abhebung zwei bis drei Euro, bei anderen sind X Abhebungen frei und bei wieder anderen kommt es auf die Währung an. Informieren Sie sich daher vor Reiseantritt bei Ihrem Anbieter.
 

Spanien und Portugal

Zahlungsfreiheit unter der Sonne: In den beiden süd-westlichsten Ländern Europas tut es nichts zur Sache, welches Zahlungsmittel man nutzt. Bargeldloses Zahlen ist vor allem in Spanien weit verbreitet. Selbst kleinste Beträge können dort bequem bargeldlos beglichen werden. Nur ab und an wird ein Mindestbetrag von zehn Euro für die Kartenzahlung erhoben.